Aurignacien?????

Begonnen von Kelten111, 11. April 2010, 20:03:27

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Kelten111

Hallo Freunde  :winke:
Werfe einfach mal die Frage in den Raum!
Ist oder kann das Aurignacien sein?
Selbe Fundstelle wie der Link
http://www.sucherforum.de/index.php/topic,41911.0.html
Zwei ähnliche Stücke habe ich auch noch von der selben Fundstelle . :winke: :winke:

steinsucher

Hallo Kelten111,

das sieht für mich aus der Entfernung so aus wie ein Restkern, wohl mehr Richtung mesolithisch. Aber eben aus der Entfernung.

Gruß,

Fritz.

thovalo

 :-)

Wie alles andere auch Neolithisch und ein sogar sehr schön ausgebildeter und erhaltener Kernstein!

Ist zwar erstaunlich, aber neolithische Kernsteine sind nicht unbedingt sehr viel größer als Kernsteine aus dem Mesolithikum! Dieser hier ist sogar sehr charakteristisch!

Wie kommst Du auf Altsteinzeit?  :kopfkratz:
Darin besteht der Fortschritt der Welt, daß jede ältere Generation von der Jugend behauptet, sie tauge nichts mehr.

Kelten111


thovalo

#4
Kannte ich noch nicht, danke für den "link" und bleibe dennoch dabei!   :-)

Doch: nix wie hin zur direkten Vorstellung beim zuständigen Facharchäologen Deines Vertrauens und............ dann ganz ehrlich sagen, was der gesagt hat!!!!!  :zwinker:


So unterm Strich sind Fundstellen aus dem Aurignacien, egal wo in der Republik, dermaßen selten, dass es kaum eine Wahrscheinlichkeit gibt, einen solchen Fundpunkt an der Oberfläche zu "treffen" und dann noch mit Material in vergleichbar guter Erhaltung!

Hier in der Region, am rechten Niederrhein, haben wir das Neanderthal (Kreis Mettmann) mit den noch recht aktuellen Neufunden von weiteren Resten aus der Höhlenfüllung und darin eingelagerten Artefakten aus dem Paläolithikum und auch aus der Zeit der frühen "homo sapiens", in den wieder aufgefundenen Höhlensedimenten auf einem bisherigen Schrottplatz mitten im Neanderthal.

Dann stammen aus Ratingen-Volkardey (Kreis Mettmann) Überreste der Steinbearbeitung des mittleren Paläolithikums aus einem so genannten "Atelier", die von einem hoch engagierten Sammler mühsam über viele Jahre hinweg vom Band einer Kiesgrube abgesammelt worden sind.

Beim Zusammentragen einer Belegsammlung von "nordischen" Feuersteinvarieäten aus dem südlichsten Bereich der maximalen Vereisung in Deutschland bei Ratingen, fand sich unter den "Rohgesteinbelegstücken" zufällig auch ein wunderschöner kleiner paläolithischer Faustkeil!


Wenn Du Dir aber so sicher bist, dann hast du vielleicht wirklich einen Volltreffer gelandet! Das kann man aber nur mit dem Fund (den Funden) in der Hand und allen Informationen zu den Fundumständen (Boden, geografische Lage, Fundsituation usw.) unmittelbar "vor Ort" näher klären! Abbildungen in der Literatur und insbesondere Zeichnungen geben nur erste Anhaltpunkte und sind mit Vorsicht zu "genießen"!

Du brauchst dann wirklich einen Experten mit "echten Augen" und Fachverstand unmittelbar vor Ort!

:winke:
Darin besteht der Fortschritt der Welt, daß jede ältere Generation von der Jugend behauptet, sie tauge nichts mehr.

Kelten111

Dr . Rieder war schon mal da und hat mir aus dem Fundplatz Drei Kreidehornsteinabschläge die Gelblich sind ins Mittelphaleolithikum und eine Klinge ins Jungphaleolithikum Datiert und bestätigt!
Werde auch die beiden anderen Fundstücke ins Forum stellen.
Neolithische Kerne in dieser Form hatte ich noch nie , auch auf anderen Fundstellen .
Hier auf einmal Drei?! :kopfkratz:
Er weist alle Merkmahle auf für einen Aurignacien Kratzer mit steilen Rücken auf :glotz:
Mehere steile dünne Bahnen auf der Stirnseite , Flach auf der unterseite und die Typische Form.
Hat jemand so einen vergleichbaren Kern in diesen Forum?
War Heute bei abbeville , der meinte zu99% es seien welche besonders dieses Stück!
Er selber hat sehr viel Erfahrung und noch mehr Funde :staun:
Bei uns hat er selber solch ein Stück nicht gefunden aber einen aus Frankreich , der meinen zu fast 100% gleich war.
Evtl stellt er ihn mal rein oder gibt sein Kommentar dazu ab.

Mark77

Hallo Kelten,

tut mir leid aber ich sehe in dem Stück keinen typischen Lamellenkern/Kielkratzer aus dem Aurignacién.
Dein Stück hat zwar eine schöne Kratzerkappe, geht aber dafür danach als Gesatmstück nach oben hin weg.
Die typischen Kielkratzer sehen anders aus (siehe Bild).

Grüßle, Markus

Kelten111

Hallo Mark77 es ist lediglich eine Bahn die durchgehend ist.
Hier nochmal Bilder :winke:

Mark77

Also:

Lamellenkern ja, typisch Aurignacien Kielkratzer/Lamellenkern Nein.
Welche weiteren Funde hast du denn noch vom selben Acker?

Grüßle, Markus

Der Wikinger

@thovalo   :-)

Bei uns im Norden kommen SO kleine Kerne im Neolithikum nicht vor !  :nono:
Bei uns wäre es Mesolithikum, also Mikrolithentechnik.

:winke:

Silex

...würde ich auch sagen, Wikinger ...das ist  so im bayerischen Mesolithikrahmen durchaus üblich....wird nur zu selten gefunden.
Gute Nacht,
Allerseits
Die Hoffnung trübt das Urteil, aber sie stärkt die Ausdauer.

Mark77

Hallo Kelten,

hier noch eine Einschätzung eines Freundes:

Ein nucléus-grattoir à museau, also ein Kern, ein so genannter Nasenkratzer, in Südwestfrankreich typisch für das Aurignacien récent (Aurignacien II).
Zu finden e.c. in Caminade-Est D2. Literatur: J.-G. Bordes (2002, 2005) oder F. Bon (2002)

Schöns Grüßle,
Markus

Kelten111

Hallo Mark77 :winke:
Danke  :zwinker:
Werde an Samstag zum Archeologentag auf Deggendorf fahren und es Rieder zeigen , er sagte zwar das er in der zweiten
Maiwoche kommen will aber ich möchte mir das sowieso mal ansehen :glotz:
Wer ist noch Dort ?
Habe einen Veranstaltungsplan und könnte ihn hier rein stellen oder E-Mailen!
Evtl auch treffen . :winke: