Ahrensburger Kultur

Begonnen von palaeo1, 14. Januar 2019, 19:13:53

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palaeo1

Heute möchte ich einmal etwas vorstellen. Diese Fundstelle habe ich 1988 bei einer systematischen Begehung entdeckt. Dabei sind auf kleiner Fläche von wenigen Quadratmetern ca. 165 Artefakte geborgen worden, die weitgehend von einem Kern stammen. Das Fundmaterial kam in die Kreisarchäologie. Eine kurze Testgrabung zeigte, dass noch Artefakte in situ lagen. Die Fläche wurde wieder geschlossen. Eine heute geplante Aufarbeitung der Funde sollte durch eine erneute Grabung unterstützt werden. Dabei zeigte sich aber, dass inzwischen der Fundhorizont durch den Pflug bereits vollkommen zerstört worden war. So kann es leider auch passieren, wenn man meint, alles geschützt im Boden zu lassen.

Der Kern hat übrigens eine Länge von 18 cm

thovalo


Ein markanter Silex  :glotz:

Eine charakteristische Geschichte!
Und die Argumentation ist fadenscheinig.

Im landwirtschaftlich bearbeiteten Boden wird Nichts besser, aber man spart sich die Kosten mit dem Scheinargument, das im Boden alles am Besten erhalten bliebe.
So war es in Deinem Fall eben ein spannender Fundplatz der nun in die ewigen Jagdgründe übergegangen ist.

Ich habe den Tanz gerade mit einem Federmesserfundplatz und einer frühmittelalterlichen Großsiedlung.


lG Thomas
Darin besteht der Fortschritt der Welt, daß jede ältere Generation von der Jugend behauptet, sie tauge nichts mehr.

palaeo1

In diesem Fall ist es mein Ding gewesen ! Ich hatte damals keine Zeit zu graben, andere vor Ort nicht die Kompetenz um den Fundplatz auszugraben. Dann waren es private Gründe mit einem Umzug und dann wiederum der Wechsel der Arbeitsstelle. Shit happens !

Gruß
palaeo1

Steinsucher

Hallo Phaläo, hallo Thomas,

diese Entwicklung wird so in Zukunft weiter gehen. Wenn Funde geborgen wurden und weitere im Boden sind, ist es ja auch keine private Verantwortung, wenn diese dann nicht weiter fachgerecht geborgen werden. Was ich jetzt nicht sofort umsetzten kann ist die Verbindung zur "Kreisarchäologie". Die kenne ich so gar nicht.

Zur Kreisarchäologie hier in Heinsberg/Rheinl. gehörte immer das "Kreisheimatmuseum" mit seiner archäologischen Sammlung. Wenn die von Euch erwähnte Kreisarchäologie so funktioniert wie die hier, dann wundert mich dan nichts. Hier gibt es keine ausgestellte archäologische Sammlung mehr; bestimmen tun nur die Herren und vor allem Damen der Kreissparkasse und anderer Investoren. Das Haus heisst jetzt "Begashaus". Man kann dort heiraten, feiern und Geld ausgeben. Und die Leiterin hat mir bestätigt, dass in absehbarer Zukunft in den Räumen kein Platz zu erwarten sein wird um die Sammlung (mit dem Erkelenzer Faustkeil) wieder auszustellen.

OK, Abkürzung: Ich glaube auf Kreisebene hat niemand mehr Interesse an dem was uns interessiert. Könnte ja auch mal Komplikationen bei der Ausweisung für die ach so knappen Baugebiete geben. Auf Dauer wird es wohl auf dieses und andere Foren beschränkt bleiben.
:irre:

Glatt vergessen: Der Zinken oben rechts ist gut!! Jetzt sach nicht, dass ist keiner,
Fritz.


palaeo1

#4
Das ist von Kommune zu Kommune, von Bundesland zu Bundesland so unterschiedlich, dass man das nicht pauschalieren kann. Der Ldkr. in Rotenburg ist z.B. so gut aufgestellt, dass eigenes Personal vorhanden ist, ansonsten Grabungsfirmen beauftragt werden. Es ist ein eigenes Magazin mit Restaurierungswerkstatt vorhanden und zusätzlich ein Museum (Stiftung), dass die Möglichkeiten zur Ausstellung bietet.

Steinsucher

Dann kann man Euch nur beglückwünschen, der Niederrhein tickt da wohl anders.

:narr: Fritz

palaeo1


Steinsucher

Ja hallo, habe mal kurz da rein geschaut. Auch wenn das nicht dirkekt zum Tröt gehört - ja, sieht ganz anders aus. Aber klar - Rothenburg Wümme ist ja auch dicht an meiner Heimat. In Minden geboren. In Husum beim Bund, da war ich oft na dran.   :irre: schade, das es hier, wo ich hängen geblieben bin nicht so ist. Hau rein.

hargo

#8
Es ist niemals angebracht sich in Sicherheit zu wiegen, egal wo du suchst.
Schwuppdiwupp ist alles weg.
Deshalb Funde immer zeitnah dem zuständigen Amt melden.
Was nicht heißen soll, dass ich den Fehler nicht mache.

mfg