Kupfer Anhänger

Begonnen von Thomas, 02. Mai 2005, 12:19:57

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Thomas

Hallo,

Hab gestern wieder mal einen Heiligenanhänger ausgegraben! Kann mir jemand bei der Bestimmung helfen?
Vielen dank!

Gruß Tom

Thomas


Thomas

kann mir denn niemand helfen? :-( Ist denn eigentlich Gratian auch hier im Sucherforum?

Gruß Tom

tholos

Hi Thomas,

Gratian ist auch in diesem Forum vertreten. Nach den Aus vom Fundforenboard muss sich erstmal wieder alles einlaufen. Er wird sich dein Stück aber bestimmt noch anschauen.

Gruß

tholos :super:

Thomas

Hallo Tholos,

Danke für deine beruhigenden Worte :engel:

Gruß Tom:cool1:

Gratian

Hallo Thomas,

na dann wollen wir mal:

Vorderseite: Der Hl. Nepomuk im Ornat mit typischen Birett ein Kreuz in der Hand haltend.

Johannes (von) Nepomuk
Gedenktag katholisch: 20. März
Regionalkalender Salzburg
in Deutschland: 16. Mai
Name bedeutet: Gott ist gnädig (hebr.)
Priester, Märtyrer
* um 1350 in Pomuk bei Plzen (Pilsen)
† 20. März 1393 in der Moldau bei Prag
   
   
Johannes aus Pomuk, "ne Pomuk", wurde nach Studien der Theologie in Prag und des kanonischen Rechts in Padua 1372 Notar in der erzbischöflichen Gerichts-Kanzlei in Prag und später Domherr und Generalvikar des Erzbischofs in Prag. Sein energisches Auftreten für die Rechte der Kirche gegenüber dem König und seine Predigten machten ihn beim Volk berühmt und dem König lästig. 1380 wurde er zum Priester geweiht und Pfarrer an der Galluskirche in Prag, wo er sich besonders um deutschstämmige Kaufleute bemühte. 1389 wurde er Generalvikar der Diözese Prag, die Auseinandersetzungen mit Wenzel IV., König von Böhmen und Deutschland und Kaiser des Heiligen Römischen Reiches, nahmen zu.

Die Überlieferung berichtet, dass die Königin Johannes zu ihrem Beichtvater wählte. Wenzel wollte nun Johannes zwingen, das Beichtgeheimnis zu brechen, aber der weigerte sich, wurde deshalb gefoltert und in die Moldau geworfen. Durch ein Wunder - nach der einen Version trocknete die Moldau aus, so dass man seine Leiche fand, nach einer anderen Version hatte die Königin eine Erscheinung von fünf Sternen, die den Fundort offenbarten - wurde der Tote geborgen und beigesetzt. Eine Marmorplatte an der Karlsbrücke zeigt heute den angeblichen Fundort.

Historisch richtiger ist, dass Johannes in den Auseinandersetzungen zwischen König Wenzel und dem Prager Erzbischof Jenzenstein am 20. März 1393 gefangen genommen, gefoltert, vom König selbst mit Pechfackeln gebrannt, durch die Straßen geschleift und dann in der Moldau ertränkt wurde.

Johannes' Leichnam wurde im Veitsdom in Prag bestattet und schon bald als Märtyrer verehrt; 1719 fand man bei der Öffnung des Grabes Gebeine und Zunge unversehrt. Sein Denkmal auf der Prager Karlsbrücke, das 1693 errichtet wurde, machte ihn zu einem der wichtigsten Brückenheiligen.

Kanonisation: Johannes wurde 1729 von Papst Benedikt XIII. heilig gesprochen.
Attribute: auf Brücken, Finger auf Mund
Patron von Böhmen; der Beichtväter, Priester, Schiffer, Flößer, Müller; der Brücken; des Beichtgeheimnisses; gegen Wassergefahren; für Verschwiegenheit
Bauernregel: "Heiliger Sankt Nepomuk / treib' uns die Wassergüss' zurück."

Rückseite der Heilige Wenzislaus oder Wenzel, Ein weiterer Patron Böhmens

Wenzeslaus (Wenzel)
Gedenktag katholisch: 28. September
nicht gebotener Gedenktag
Übertragung der Gebeine: 4. März
in Prag: Sammlung seiner Gebeine: 27. Juni
Gedenktag orthodox: 28. September
Übertragung der Gebeine: 4. März
Name bedeutet: der bekränzte Berühmte (slawisch)
Herzog von Böhmen, Märtyrer
* um 903 in Altbunzlau an der Elbe, dem heutigen Stara Boleslav
† 28. September 929 daselbst
   
Wenzel, Sohn des christlichen Herzogs Wratislaw I. von Böhmen aus der Premysliden-Dynastie, wurde von seiner frommen Großmutter Ludmilla erzogen. Als 13-jähriger wurde er nach dem Tod seines Vaters Herzog von Böhmen, seine Mutter Drahomíra wurde Regentin für den noch Minderjährigen. Sie unterstützte die heidnische Reaktion, wohl fürchtend, dass mit dem Christentum auch das christliche Deutsche Reich die böhmische Unabhängigkeit gefährden könnte. Darüber geriet sie in Streit mit der Schwiegermutter Ludmilla, die durch sie den Märtyrertod erlitt.

Als Drahomíra in einem militärischen Konflikt die Gegner von Kaiser Heinrich I. unterstützte, intervenierte dieser in Böhmen, entzog ihr die Macht und übergab sie 922 dem inzwischen mündig gewordenen Wenzel. Nach Übernahme der Regierung betrieb dieser energisch die Christianisierung seines Landes. Wenzel wurde gerühmt ob seines Gerechtigkeitssinnes, seiner Frömmigkeit, ja Heiligkeit. Er unterstützte die Böhmenmission und war Gründer der ersten Veitskirche in Prag.

Wenzel wollte eigentlich demissionieren und seinem Bruder Boleslaw I. die Macht überlassen, um ins Kloster zu gehen. Doch noch bevor er sein Vorhaben kund tat, wurde sein Bruder von heidnischen Mächtigen für ein Attentat auf Wenzel gewonnen. Auf des Bruders Burg, wohin man ihn eingeladen hatte, wurde Wenzel während des Gottesdienstes vom eigenen Bruder erschlagen und von anderen in Stücke gehauen.

Schon bald nach Wenzels Tod begann die Verehrung als Märtyrer und Nationalheiliger Böhmens. Seine Gebeine wurden 938 in die von ihm erbaute Veitskirche von Prag überführt, heute ruht er in der Wenzels-Kapelle des Veits-Doms. Reliquien sind in Bamberg, Trier, Erfurt und Tegernsee.

Kanonisation: Wenzel wurde 1729 als der erste Tscheche heilig gesprochen.
Attribute: Schild, Schwert, Lanze
Patron von Böhmen

Also 2 x Patrone Böhmens...damit dürfte die Herkunft klar sein.

Zeitstellung: 18. Jahrhundert
Gut Fund!   :engel:
Gratian

ANTE ROMAM TREVERIS STETIT ANNIS MILLE TRECENTIS
PERSTET ET AETERNA PACE FRUATUR. AMEN.

Thomas

Vielen Dank für die wie immer sehr ausführliche Antwort :winke:

Schöne Grüße,
Thomas