Herzförmiger Anhänger

Begonnen von Thomas, 13. Dezember 2004, 13:21:32

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Thomas

Hallo,

Das war ein tolles Wochenende für mich! Vor zwei Tagen eine Münze von 1769 und gestern Abend diesen schönen Anhänger (lag ca. 2 meter neben der Münze). Könnte er auch ungefähr in diese Zeit passen?

Zum Anhänger:
Länge: 3,4 cm
Breite: 3,3 cm
Vorne: ein Großes Kreuz (mit Stachelkrone); auf dem Kreuz ein Herz; oben 2 Hände, unten 2 Füße; Aufschrift: "CRISAV" und "ENSL"

Hinten: Eine Frau und ein Mann, warscheinlich Soldat (speer), und dazwischen ein kleines Kind
Aufschrift: nur noch "IUEE.." zu entziffern!

Danke im Voraus!

mfg Tom

Thomas


Iggi

Wird wohl ein Pilgerabzeichen sein ...., das waren Plaketten die man an Pilgerorten kaufen konnte. Finden sich recht häufig.

MfG Iggi

Sondenmichel

Oh ja, diese Pilgerzeichen findet man
massenweise. Kommt einen so vor, als
ob die Pilger diese absichtlich weg-
geworfen haben.

Aber ein gut erhaltenes Pilgerzeichen
hat auch viel schönes. Freu mich eigentlich
immer, wenn eines vor meine Sonde
springt.


Der Sondenmichel
:jump:

Thomas

Jo genau, hab auch schon ein paar schöne gefunden...
Nur waren dies meist um 1900, und da dieses neben der Münze (1769) lag, und auch von der Machart und der Schrift älter aussieht wie meine bisjetzt gefundenen, würde mich mal das alter interessieren :-)

Gruß Tom

Sondenmichel

Habe mal schnell nach Pilgerzeichen geschaut
und bei 10 aufgehört. Habe sie genommen wie
sie kamen.

Die Pilger haben die Zeichen wirklich massenweise
auf das Feld geworfen.

Es ist eigentlich überall ein Heiliger drauf, der
die armen Sünden schützen will/soll.

Jahreszahlen stehen nicht drauf, aber einige
dürften schon etwas älter sein.

Thomas

Schöne Stücke, Gratuliere :engel:
Jo, bei uns kommen diese Dinger auch häufig vor, muss eine heilige Gegend gewesen sein... auf jeder noch so kleinen Wiese liegen diese anhänger rum, aber freuen tun sie einen immer wieder! :cool1:

Schöne Grüße,
Tom

Gratian

Hallo Thomas,
habe den Anhänger ja schon mal bei Heimi bestimmt...hier das Ergebnis für alle die es interessiert:

...es handelt sich hier um einen Anhänger der St. Joseph-Bruderschat Grüssau ( Schlesien). Ein herzförmiges Medaillon. 2. Hälfte 17. Jahrhundert.

Vorderseite: Die heilige Familie (zweites Bild) auf der Rückkehr von der alljährlichen österlichen Wallfahrt nach Jerusalem ("Hl. Wandel"=Beliebte, volkstümliche, zumeist (klein-) plastische Darstellung der Hl. Familie (Joseph, Maria und Jesuskind) im 17. und 18. Jh., wobei die Gestalten gehend, (= "Wandel") dargestellt werden. Vgl auch Lukas 2,51= der 12 jährige Jesus im Tempel:" Und seine Eltern gingen alle Jahre nach Jerusalem zum Passafest. Und als er zwölf Jahre alt war, gingen sie hinauf nach dem Brauch des Festes...... Und er ging mit ihnen hinab und kam nach Nazareth und war ihnen untertan. Und seine Mutter behielt alle diese Worte in ihrem Herzen.")

Oben die Taube des Heiligen Geistes. Umschrift: IESUS MARIA JOSEPH

Rückseite: Das Kreuz mit den "Fünf Wundmalen" Christi.
Umschrift: CRISAV ENSIS ( = Grüssau)

In Grüssau (Krzeszow) - einem kleinen Ort in der Nähe von Landeshut/Kamienna Góra - befindet sich eines der bekanntesten Zisterzienserklöster Schlesiens.Über Jahrhunderte pilgerten zahlreiche Wallfahrer aus Schlesien und Böhmen nach Grüssau, um das Gnadenbild unserer Lieben Frau zu verehren. Daran änderte sich auch nichts, als das Kloster am 23. November 1810 durch den preußischen Staat aufgehoben und säkularisiert wurde. Damals wurden die Mönche vertrieben, das Gut der Zisterzienser Staatseigentum und die Abteikirche zur Pfarrkirche. Als in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts deutsche Benediktiner das alte Kloster wieder neu belebten, war ihnen die besondere Verehrung des Grüssauer Gnadenbildes eine Herzenssache.
Gut Fund!   :engel:
Gratian

ANTE ROMAM TREVERIS STETIT ANNIS MILLE TRECENTIS
PERSTET ET AETERNA PACE FRUATUR. AMEN.