Anhänger mir Römerkopf !

Begonnen von wachtmeister, 20. Februar 2011, 18:12:52

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wachtmeister

Hallo,
ich habe von einer alten Dame diesen Anhänger mit tief eingravierten Römerkopf bekommen . Sie hat Ihn von Ihrer Mutter .

Die Größe ist : Länge : 27 mm , Breite : 20 mm , Dicke 8 mm .

Hinten ein schwarzer polierter Stein , vorne , wo der Römerkopf ist, glänzt es metallisch, der Rest ist wie Bronze , allerdings an den Rändern ist das Material abgerieben .
Kann mir jemand sagen , woher das kommt ? Und wie alt das ist ?

Vielen Dank für die Antworten

IVVECVO

...... ist wohl ein antikisierender Marskopf in Hämatit
geschnitten . Zeit um 1870 / 80 .

        Gruss  Juv

wachtmeister

Zitat von: IVVECVO in 20. Februar 2011, 18:19:23
...... ist wohl ein antikisierender Marskopf in Hämatit
geschnitten . Zeit um 1870 / 80 .

        Gruss  Juv


Hallo Juv,was ist ein- antikisierender -  :kopfkratz:

satine

Das ist Synonym für:" auf alt gemacht"  :zwinker:
Komm wir essen Opa!... Satzzeichen retten Leben.

IVVECVO

...... ich würde es anders ausdrücken .....

im Stil der Antike .... wobei die Umsetzung

dem Geschmack der Zeit ( 1880 ) entspricht .

       Gruss  Juv

Luci Fernatas

So etwas habe ich auch.
Wobei es ein Fingerring ist, das Material Silber ist, der Kopf eher nach einem spanischen Conquestador als nach Mars ausschaut, die Epoche eine andere ist... äh.
Zumindest antikisierend ist er auch.  :schaem: :narr:

Liege ich mit 30er Jahre bei meinem Ring richtig?  :winke:

IVVECVO

..... eher 40er Jahre , wobei das Marsintaglio
schon nicht mehr in Mode war . Da ist wohl
ein Altbestand verarbeitet worden . Wie schon
erwähnt sind es hauptsächlich Steinschnitte des
späten 19. Jh.

           Gruss  Juv

Luci Fernatas

Hi!
Danke für die Bestimmung. Ursprünglich hatte ich auch 30er/40er Jahre schreiben wollen, hab mich dann aber wegen des Steines gegen die 40er entschieden. Ich wäre wohl nicht darauf gekommen, dass der Stein möglicherweise älter als die Fassung ist. Aber klar, das ergibt Sinn.  :winke:

Luci Fernatas

Ich besitze noch ein nettes, sehr schlichtes Silbercollier mit einem Intaglio, von dem ich allerdings derzeit kein Foto auf dem Rechner habe.
Ich hätte das auch ins 20. Jahrhundert datiert (20er/30er Jahre), bzw. als Souvenir aus Italien eingeschätzt. Ich mache bald mal ein Foto, weil ich es jetzt doch genauer wissen möchte. *g*
Einen weiteren, sehr schlichten, Silberring besitze ich ebenfalls, stelle ich gerade fest.

Silber 835 mit Karneol.

IVVECVO

.....so stilisiert wie die Gemme geschnitten
ist , könnte es fast schon ein antikes Stück
sein . Mehr Bildmaterial zB. auch die Stein -
randkante wären dafür schon erforderlich .

      Gruss  Juv

Luci Fernatas

Oh!
Sachen gibt's...

Ich mache später mal Fotos. Zuvor muss ich aber noch ein paar Dinge wegarbeiten, damit ich morgen den Beginn meines dritten Jahrzehnts ein wenig entspannter angehen kann.

Luci Fernatas

So, hier nun die Fotos.

1. Ring

2. Kette mit vermutl. Jaspis.

Luci Fernatas


Luci Fernatas


IVVECVO

..... schwierig , mit der Massenware des späten 19. Jh.
hat der Schnitt des Karneols nichts zu tun . Denkbar
wäre eine Kopie des späten 18. Jh. Kann aber auch
eine spätkaiserliche Arbeit sein .

Der Jaspis ist vermutlich alt ... hat auch gute Gebrauchs-
spuren ..... allerdings auch Rückseitig ....  :kopfkratz:
Daher war es sicher kein Ringstein , sondern er wurde als
Amulett - Anhänger getragen . Stilistisch ist er nicht typisch
römisch . Geht in die Richtung der Gnostischen Gemmen .
Raum : Anatolien und östlicher MMRaum . Zeit : unsicher ,
eventuell 3. - 6. Jh. Eventuell auch wesentlich später .

Es gibt geschnittene Steinarbeiten die schnell und klar
datierbar sind .... leider gehören Deine beiden Stücke
nicht dazu .

       Gruss  Juv
l

Luci Fernatas

Ui!
Ich danke Dir für die Ideen! Wo könnte ich denn weiter nachfragen? Oder wie könnte ich danach forschen?
Das Silbercollier habe ich für 8€ auf dem Flohmarkt bei einer Schmuckhändlerin gekauft. Für den Ring habe ich auch etwa den gleichen Preis bezahlt. Dort kann ich jedenfalls nicht mehr nachfragen.
Und wie gelangen vielleicht alte Intaglios in so günstigen Modeschmuck? Es handelt sich ja nur um günstige Silberlegierungen mit sehr einfacher Verarbeitung. Hmmm...  :glotz:

IVVECVO

Zitat von: Luci Fernatas in 22. Februar 2011, 21:49:14
Ui!
Ich danke Dir für die Ideen! Wo könnte ich denn weiter nachfragen? Oder wie könnte ich danach forschen?
Das Silbercollier habe ich für 8€ auf dem Flohmarkt bei einer Schmuckhändlerin gekauft. Für den Ring habe ich auch etwa den gleichen Preis bezahlt. Dort kann ich jedenfalls nicht mehr nachfragen.
Und wie gelangen vielleicht alte Intaglios in so günstigen Modeschmuck? Es handelt sich ja nur um günstige Silberlegierungen mit sehr einfacher Verarbeitung. Hmmm...  :glotz:

..... Bücher wälzen Luci.....Bücher wälzen .... hätte die meisten davon hier  :-)
Zu Deiner anderen Frage .... neu gefasste " antike " oder " alte " Steine sind
nicht ungewöhnlich ..... findet man häufig , allerdings meist zu viel höheren
Preisen . Es gibt auch einige Goldschmiede die haben sich darauf spezialisiert
..... die machen richtig gute Sachen .

Luci Fernatas

Hi IVVECVO!
Bücher wälzen kann ich eine Menge - doch dort werde ich vermutlich nicht fündig. Ich habe ein paar Schmuckwälzer, bei denen Ringe mit antiken Gemmen zu sehen sind. Allerdings wurden dafür viel hochwertigere Fassungen (handwerklich und im Material) verwendet. Darum war ich so verwundert. Kataloge mit Gemmen etc. habe ich leider keine.
Aber mir kam die Idee, mal im Römisch Germanischen Museum Köln anzufragen oder mich ans Schmuckmuseum in Pforzheim zu wenden. Fragt sich nur, ob meine Mail dort auch von Wissenden entdeckt wird. Möglicherweise könnte ich auch die Präsenzbibliothek des Museums Für Angewandte Kunst in Köln durchstöbern. Aber das sind alles Projekte, die nicht "mal eben so" funktionieren. Na ja, jedenfalls eine schöne Suchaufgabe für irgendwann mal.
Vielleicht hast Du ja auch Buchtipps für mich, sodass ich gezielt in die Büchereien gehen kann oder nach E-Books (bei Google) Ausschau  halten kann.

Über die von mir bezahlten Preise würde ich mich nicht wundern. Es waren halt Flohmarktpreise (der Ring könnte auch von Ebay stammen, das weiß ich nicht mehr) und die Händlerin war so eine "Halbprofessionelle", die überall Schmucknachlässe aufkauft und als Antikschmuck auf den Flohmärkten verscherbelt. Die kannte sich ein wenig mit Biedermeier, Jugendstil und Art Deco aus. Andere Epochen und Stilrichtungen kommen bei solchen Nachlässen halt selten vor.

Luci Fernatas

Manchmal kommen sie wieder...  :winke:

Auf meiner Suche nach Informationen ist mir gerade wieder eingefallen, dass ich hier schon mal was Ähnliches gefunden habe. Worum es geht? Ach ja, um eine Brosche.

Maße: ca. 3,5 x 3cm
Silbernes Metall, auf der Rückseite komplett vergoldet, auf der Vorderseite nur teilweise.
Beim Stein handelt es sich um einen Hämatit.

Kann ich davon ausgehen, dass meine Brosche auch um ca. 1870/1880 entstanden ist?
Und um welches Material handelt es sich bei der silbernen Legierung wohl? Tatsächlich Silber oder eher etwas anderes?

Leider habe ich derzeit nur Scans zur Verfügung.

Grafschaft Mark

Also ich denke bei beiden Stücken ebenfalls an Historismus!

Und irgendwie kommen mir die Köpfe eher griechisch vor, aber das ist nur ne Wahrnehmung ;)

Gratian

Hier zur Abrundung des Themas aus dem Stukenbrokkatalog von 1912 Auschnitt von der Seite "Anhänger für Herrenuhren" (Untere Reihe)....
Gut Fund!   :engel:
Gratian

ANTE ROMAM TREVERIS STETIT ANNIS MILLE TRECENTIS
PERSTET ET AETERNA PACE FRUATUR. AMEN.