Anhänger /Amulett

Begonnen von St. Subrie, 06. April 2021, 09:48:29

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St. Subrie

Guten Tag,

deses Stück mit Restvergoldung kommt von einem Acker in leichter Hanglage oberhalb eines Bachlaufs, sehr nahe dem heutigen Dorf im Pyrenäenvorland, das auf einem eher felsigen Hügel liegt.Von diesem Acker kamen schon einige weitere Funde, eindeutig Früh - Hochmittelalter. Ich vermute schon seit langem, daß dort eine Ansiedlung lag, ehe sie des besseren Schutzes halber, auf den Felsen verlegt wurde. Keramikfunde müßte ich aus der sehr umfangreichen Sammlung erst mühsam herraussuchen, da ist noch viel Arbeit zu leisten.
Leider nicht sonderlich gut erhalten, sind auf dem Anhänger doch  Strukturen zu erkennen, ich meine, im oberen Teil zwei Augen zu sehen.

Mit allseitigem Gruß aus dem Süden

St. Subrie

Nanoflitter

Wenn du im Bereich Spitze unten noch irgendwelche Nietreste findest, würde ich zu einem Buchschliessenteil tendieren. Gruss..

St. Subrie

Danke für den Hinweis, Nano. Da ist ein Knubbel, aber eher auf der Vorderseite : Die Spitze unten scheint etwas nach vorne gedreht, hat wohl einen Schlag abbekommen. Sieht nicht nach Niet aus.

Gruß
St. Subrie

Nanoflitter

Schwer zu sagen, bei einer solchen dicken Patina und Restschmutz. Vielleicht taucht ja nach Stratos Behandlung noch was auf. Bin eher für Funktionsteil als Amulett. Gruss..

mike 81

Könnte auf den ersten Blick auch ein "Votiv"-Messerchen darstellen.  :nixweiss:

Gruß Mike
Sich regen bringt Segen

Merowech

Ein kleiner Gladius oder Pugioanhänger.
Grüße    MICHA   Und nutze den Tag - na ja ? - die Nacht auch !  :zwinker:

St. Subrie

Wär ja schön, Mero, aber das wäre ja römisch. Gab es denn da Vergoldung ? Oder habe ich einfach eine Wissenslücke. Danke jedenfalls !


Merowech

Zitat von: St. Subrie in 07. April 2021, 17:57:47
Gab es denn da Vergoldung ?


Natürlich gab es zu römischen Zeit Vergoldung ( Feuervergoldung ).  :zwinker:
Grüße    MICHA   Und nutze den Tag - na ja ? - die Nacht auch !  :zwinker:

stratocaster

Der Anhänger hat mich lange beschäftigt. Er ist sehr winzig und das Reinigen ist nicht gerade einfach.
Schließlich soll ja die Restvergoldung erhalten bleiben und der der Dreck soll weg  :dumdidum:

Beim Bild "St-Ösenbeschlag_nachher a" habe ich erst im Bild (und nicht am Fundstück) gemerkt, dass da
noch einiges an Zementschleier in den Riefen/Kerben und auf der Vergoldung vorhanden ist.
(Das Bild auf dem PC ist ja auch VIEL größer als der winzige Anhänger)
Also noch einmal weitergemacht und den Dreck mit einer Nadelspitze (von einer Spritze) vorsichtig abgekratzt.
Trotz Lupenbrille ist immer noch etwas Zementschleier drauf; das lasse ich aber so.
Das Risiko, die Vergoldung zu verletzen ist mir zu groß.

Beim Betrachten des Bildes "St-Ösenbeschlag_nachher d" fiel mir die Ähnlichkeit des Gesichtes / der Fratze
mit einem Fundstück von mir auf.
http://www.sucherforum.de/index.php/topic,79441.msg496999.html#msg496999
Das ist wohl eine stilisierte Katze. Diese Darstellung finden wir auch bei Scheibenfibeln des Typs Fraunhofen,
siehe Link im Link.

Insofern würde ich das Fundstück mal ins Hochmittelalter packen.

Gruß  :winke:
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und dennoch geschwiegen haben !

St. Subrie

Besten Dank, lieber Strato, das war gewiß mühsame Arbeit mit dem Winzling !
Jetzt hat sich wohl meine Vermutung betsätigt, daß auf dem Stück Augen zu erkennen sind. Hieße das jetzt nicht, daß man doch in Richtung eines Anhängers / Amuletts denken sollte ? Und Hochmittelalter könnte nach den Beifunden der letzten Jahre gut hinkommen !

Merowech

Wie sich die Ansicht nach Reinigung ändert und man eine völlig neue Ansicht bekommt ist immer wieder erstaunlich  :ildf:
Grüße    MICHA   Und nutze den Tag - na ja ? - die Nacht auch !  :zwinker:

stratocaster

Zitat von: St. Subrie in 02. August 2021, 08:22:09

Jetzt hat sich wohl meine Vermutung betsätigt, daß auf dem Stück Augen zu erkennen sind.
Hieße das jetzt nicht, daß man doch in Richtung eines Anhängers / Amuletts denken sollte ?


Ich weiß nicht.  :nixweiss:
Instinktiv kommt mir das eher wie eine Ösenschliesse vor;
oder auch wie ein Gürtelbeschlag.
Beim Anhänger wäre doch die Öse zumeist quer angebracht.
Vielleicht kennt jemand Vergleichsstücke?

Gruß  :winke:
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St. Subrie

Will ich nicht unbedingt ausschließen, aber : Falls Ösenschließe oder Gürtelbeschlag, wie sähe dann die Befestigung z. B. auf Leder aus ? Allerdings gibt auch die querstehende Öse zu denken, da hast Du recht.

Fabulas

Hallo  :winke:,

weil ich den Fund so mega finde, habe ich mir ein paar Fotos mal heruntergeladen und in Photoshop noch etwas - vor allem in den Tiefen - aufgehellt.

Seht das bitte nur als Test - Vergleich Fotos - an. Evtl. sind die vorherigen Bilder sogar besser.  :glotz:

Auf jeden Fall sind Augen zu erkennen.
Traumhaft!

Viele Grüße
Fabulas

Jacza

Zumindest von der Form her gab es bei den Römern und Kelten wohl ähnliche Anhänger, wie Merowech schon sagte.

Viele Grüße
Jacza

St. Subrie

Habt Dank, Ihr Fabulas, das Objekt sieht nach Euerer Bearbeitung tatsächlich harmonischer, einladender aus. Ich nehme ohnehin an, daß der leicht ruppige Eindruck auf Stratos Fotos ganz einfach auf die starke Vergrößerung zurückzuführen ist. Man denke nur an Nahaufnahmen der menschlichen Haut, da ist nichts mehr samtig weich, da sieht man eher eine zerklüftete Landschaft.

Und was die Zeitstellung betrifft, so habe ich von Anfang an geglaubt, ein Gesicht / eine Fratze und Augen zu erkennen, hatte das Obobjekt ja nah vor mir, konnte es drehen und wenden. Allein von der Form und vom Fundzustand  her, konnte man sehr wohl an römische oder auch keltische Herkunft zu denken. Das ist mir schon klar. Der Fundort hat mit Ausnahme eines einzigen spätrömischen Münzchens bislang nur Funde ab Frühmittelalter bis in die Neuzeit hinein geliefert.
Ich beobachte den Fundplatz, unterhalb der felsigen Anhöhe des heutigen Dorfes nur  leicht erhöht an einem Bach gelegen, deshalb seit langem, weil ich hier den ursprünglichen Ort der Ansiedlung vermute.

Mit Gruß allerseits

St. Subrie

St. Subrie

Guten Tag allerseits,

hätte ich fast vergessen :
Im Oktober hatten wir hier im Vorland der Pyrenäen ein befreundetes Ehepaar zu Gast, beide Archäologen. Natürlich habe ich die Gelegenheit benutzt, zusätzliche Infos zu ein paar Funden zu gewinnen. Zum hier diskutierten Objekt beide übereinstimmend : Frühmittelalter. So wird es dann auch inventarisiert.
Dank an alle hier Beteiligte !

St. Subrie, zur Zeit mißmutig, seit mehr als zwei Wochen Regen, Regen, Regen. Sch.....!

stratocaster

Laut wiki geht das Frühmittelalter bis 1050.
Ich sehe immer noch deutlich den stilisierten Katzenkopf wie bei den Scheibenfibeln Typ Fraunhofen,
die ja um 1000 datiert werden.
Insofern würde ich mich mit einer Ansprache "Ende des Frühmittelalters" zufrieden geben.  :dumdidum:
Ich bin halt hartnäckig.  :friede:
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St. Subrie

Das wäre dann also spätes Frühmittelalter, ist mir durchaus recht !
Gruß
W.