Wie dokumentiert ihr eure Funde?

Begonnen von pfannenwäscher, 10. August 2003, 21:56:03

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pfannenwäscher

Hi,

Wie genau mehmt ihr eigentlich die Lage der Fundstelle auf, wie sehen eure Fundtabellen aus?

Habt ihr eine Art Standardtabelle für Exel angelegt?

Lasst mal eure Funddoku sehn!:koenig:

Gruß und gut Fund!
Andy:winke:

Buchti

Ganz einfach, in meinem Archo-Ordner hab ich für jede Fundstelle einen Unterordner und da kommen alle eingescanten Funde rein mit Beschreibung und allem piepapo. :hallo:

alibaba

in der regel mach ich von den gesamtfunden ein foto - und mit der suchmeldung ans museum find ich dann alles wieder :)
alibaba

orio

hallo!

also ich bin gerade mal wieder dabei mir ein fundbuch mittels access zu basteln, wenn ich das ganze hinbekomme werde ich es euch zeigen.
Grüße & grüne Funde
orio

pfannenwäscher

Hi Sucherkollegen:-)

@orio
Wenn´s fertig ist, lass mal sehen!:-)interessiert

@Buchti
Machst du regelmäßig Sicherungskopien? Ich könnte mir vorstellen, dass die Bestimmungen auf der Festplatte ziemlich Platz ziehen(aber:gute idee!:super:)

@alibaba
Dokumentierst du auch Stücke, die die Archäologen nicht sehen?

Was mich besonders interessiert:

Wie genau dokumentiert ihr Funde?

Wie genau nehmt ihr die Fundposition auf(Feld x ,Meter?)

Ordnet ihr auch z.B. Münzen genau den Funden zu, oder wird die Art der Münze dokumentiert und dann die Münze in der allg. Sammlung ""anonymisiert"?

GugF
Andy
:winke:

orio

hallo pfannenwäscher!

hier mal ein ganz kleiner ausschnitt!
Grüße & grüne Funde
orio

pfannenwäscher

Hi orio,

Wird schön (ist schon schön):-)

Würdest du die fertige Datei veöffentlichen kostenlos?

GugF
Andy

alibaba

@pfannenwäscher:
bisher nicht, aber ich hab nun seit kurzem angefangem, meinem archie ein gesamtfoto der funde von dem tag/acker zu senden, damit hab ich selbst auch eine übersicht. gesamtfotos mach ich schon länger und hab sie nach datum archiviert.
alibaba

orio

hallo pfannenwäscher!

ja das fundbuch ist kostenlos ist doch klar, sobald es fertig ist werde ich mich wieder melden!

grüsse
orio
Grüße & grüne Funde
orio

Ruebezahl

Es gibt da schon was fertiges:

http://www.buchenwald.de/software/fundb-g.html

Schaut es euch mal an ! :hallo:
Grüße aus Ostfalen
Ruebezahl

"Große Erfolge sind weniger spürbar als persönliche Vorteile"
Napoleon Buonaparte

pfannenwäscher

@orio

:super::super::super::-)

Ich selbst bin grad am programmieren in Delphi, da könnte man ja mal versuchen...:smoke:

@Ruebezahl guter Link, danke:-)

GugF
Andy:winke:

lucky-lucke

Also meine kannst du unter:
http://www.speed-sept.com/cibleclick/popup2.php?id=181

unter dem Pseudo lucky-lucke ansehen,ist aber ein Francösiches forum
mfg
lucky-lucke

lucky-lucke


Thorsten

Hallo zusammen,

meine Dokumentation besteht aus der Fundkarte und den Fundbildern.

Auf die Fundkarte verwende ich viel Zeit und Mühe. Am ersten Tag in einem neuen Areal verwende ich oft gleich viel Zeit auf Begehung, Kartenerstellung und Suchen. Da ich einen Maßstab 1:1000 bis 1:2000 brauche, erstelle ich meine Karte meist selber mit Hilfe von Kompass und Schrittmaß. Ein wenig übernehme ich von den Topokarten 1:25000, einen größeren Maßstab gibt es in Bayern für frei erhältliche Topokarten leider nicht.

Das Erstellen der Karte ist oft mühselig und manchmal komme ich mir doch etwas blöd vor, wenn ich durch das Unterholz krieche und für jede Musketenkugel den Verformungsgrad notiere.

Ich mache mir so viel Mühe mit der Fundkarte, weil sie wie kein anderes Arbeitsergebnis die Geschichte des Ortes verdeutlicht.

Bei Fundbildern gibt es mehrere Arten. Sie dienen mir hauptsächlich der Kommunikation mit anderen an Geschichte interessierten Leuten.

Die Gruppenbilder zeigen die gesamte Tagesausbeute, wobei benachbart gefundene Objekte zusammen liegen. Diese Bilder repräsentieren neben der Karte den Fundzusammenhang.

Daneben gibt es natürlich noch Einzelbilder im Fundzustand und gereinigt.

Viele Grüße,
Thorsten




Ruebezahl

@Thorsten
das klingt nach viel Arbeit ist aber sicher sehr aussagekräftig.

Bei allen verschiedenen Arten der Dokumentation ist eins am wichtigsten:

Den genaue Fundort jedem Einzelfund zuzuordnen. Am besten geht das immer noch mit GPS. Eine Aufarbeitung der Funde ist dann auch später jederzeit möglich.

Ob nun Karteikarte oder Datenbank liegt wohl mehr am persönlichen Geschmack.

Was ich komplizierter finde, ist die Zuordnung von Fund und Aufzeichnung. Wie macht ihr das ? Eine Nummer auf den Fund schreiben ? In nummerierte / beschriftete Tüten packen ?
Grüße aus Ostfalen
Ruebezahl

"Große Erfolge sind weniger spürbar als persönliche Vorteile"
Napoleon Buonaparte

eifelsucher

Fundformular von Eifelsucher

Für Leute die nicht immer einen Laptop mit auf dem Feld haben und die Fundumstände bis zu Hause vergessen:-D

Mit freundlichem Gruß
Eifelsucher
Mitglied der NFG-Gruppe Ahrweiler
Infoblog: http://eifelsucher.de/category/news/

eifelsucher

ZitatOrginal gepostet von eifelsucher
Fundformular von Eifelsucher

Für Leute die nicht immer einen Laptop mit auf dem Feld haben und die Fundumstände bis zu Hause vergessen:-D

Mit freundlichem Gruß
Eifelsucher

Aus irgendwelchen Gründen ist der Link nicht unterstrichen, wer ihn noch nicht gefunden hatt klicke bitte auf
"Fundformular von Eifelsucher" (in meinem ersten Beitrag)
Mitglied der NFG-Gruppe Ahrweiler
Infoblog: http://eifelsucher.de/category/news/

Thorsten

Hallo,

da ich gerade etwas Zeit habe, hier eine detailliertere Darstellung.

Ich sollte voranstellen, dass ich nahezu ausschließlich im Wald suche und meistens in einer hügeligen Gegend mit vielen topographischen Merkmalen. Für ein GPS Gerät ist das ein denkbar ungünstiges Gelände.
Wer in einer großen, ebenen, gesichtslosen Fläche (z.B. großer Acker) sucht, für den gilt das nachfolgende nicht.

Das Erstellen einer Fundkarte besteht aus zwei Phasen, erstens dem Erstellen einer großformatigen Karte und zweitens dem Eintragen der Fundstellen.


Die erste Phase nimmt bereits einen deutlichen Teil des Gesamtaufwandes in Anspruch. Um sie kommt man nicht herum, egal, wie später die Fundpositionen bestimmt werden. Man kann bestenfalls versuchen, optimales käufliches Kartenmaterial als Grundlage zu haben.

Die zweite Phase, in der man nur noch die Lage der Fundstellen relativ zu Referenzpunkten festlegen muss, kann mit Kompass und Schrittmaß nicht schlechter als mit GPS bestimmt werden, bei einer hohen Funddichte sogar besser. Man muss nur einen Refernzpunkt im Gelände bestimmen und dann alle Fundpositionen relativ zu diesem Referenzpunkt angeben. Natürlich werden sich alle Positionsfehler bei der Bestimmung des Referenzpunktes auch auf die Fundpositionen übertragen. Die absolute Genauigkeit mag also gar nicht so toll sein (aber auch nicht viel schlimmer als mit GPS in meiner Art von Gelände). Der relative Fehler jedoch ist sehr klein, siehe später. D.h. das von den Fundpositionen gebildete Muster wird nur wenig verzerrt, was ich wichtig finde.


ZitatOrginal gepostet von Ruebezahl
Bei allen verschiedenen Arten der Dokumentation ist eins am wichtigsten:

Den genaue Fundort jedem Einzelfund zuzuordnen. Am besten geht das immer noch mit GPS.
 
Hmm, in dieser Pauschalität erscheint mir das eine kühne Aussage. Auf freiem Feld mag das ja zutreffen, aber auch im hügeligen Wald, mit Signalabschattungen  und -reflexionen?

Ich habe mich kürzlich sehr intensiv über die praktisch erreichbare Genauigkeit von GPS Geräten informiert.

Selbst die z.Zt. wohl für den Waldeinsatz am besten geeigneten Geräte im low cost Bereich - Magellan SporTrak - erreichen in erträglichen Zeiträumen (ich kann nicht für jede Position 10 Minuten Averaging durchführen) unter den genannten schlechten Empfangsbedingungen nur etwa 10 m Genauigkeit, bestenfalls 5 Meter.

Mein Schrittmaß mag mit einem Fehler von 10% verbunden sein, d.h. der angestrebte 1 m Schritt ist tatsächlich 0.9 - 1.1 m lang. D.h. ich müsste eine Distanz von 50 bis 100 m gehen, um in den Fehlerbereich eines GPS Gerätes zu kommen. Meine Funde liegen aber meist deutlich näher am Referenzpunkt. Daher bietet mir GPS keinen Genauigkeitsvorteil. Ein weiterer Vorteil der Collegeblockmethode liegt im schnellen Notieren von Beschreibungen und manchmal auch kleinen Skizzen der Funde.

 
Zitat...

Was ich komplizierter finde, ist die Zuordnung von Fund und Aufzeichnung. Wie macht ihr das ? Eine Nummer auf den Fund schreiben ? In nummerierte / beschriftete Tüten packen ?

Meine Kleinfunde lagere ich in Druckverschlusstütchen. Natürlich müssen alle Objekte voneinander unterscheidbar sein, sofern man sie hinterher auseinanderhalten können will. Wenn ich z.B. 10 Musketenkugeln finde, muss ich diese nicht auseinanderhalten können.
Die Beschriftung des Tütchens gibt Auskunft über Suchdatum und Fundort, wenn notwenig auch Unterareal (z.B. "Höhe 920, SO Hang")

Auf eine Sache wollte ich noch hinweisen. Sehr gut für die Funddokumentation sind meiner Ansicht nach Kartensoftwareprodukte geeignet. Man kann eine beliebige Karte einscannen, georeferenzieren und mit Fundsymbolen versehen, die Auskunft über die Art des Fundes (z.B. Geschoss) und - über die Farbe ausgedrückt - seine Zeitstellung geben. Per Doppelclick auf das Symbol wird dann ein Bild des Fundes gezeigt. Man erhält sozusagen ein interaktives Dokument.

Dazu werden mehrere Programme angeboten, z.B. OziExplorer, TTQV oder Fugawi. Ausprobiert habe ich die Machbarkeit des oben genannten nur für den OziExplorer, der mit 75 US$ das preiswerteste der genannten Programme ist.

Keines der genannten Programme wurde für Archäologen entwickelt, aber sie lassen sich für unsere Zwecke verwenden.

Gruß Thorsten




[Bearbeitet am 20-8-2003 von Thorsten]

Ruebezahl

@Thorsten
du hast natürlich recht, daß die GPS-Geräte im Wald an Genauigkeit verlieren bzw. ganz versagen.
Ich kann mir nur nicht recht vorstellen, was du mitten im Wald als Bezugspunkte nimmst ? Ein Burgruine ? Ein Keltenschanze ? :wink3:

Grüße aus Ostfalen
Ruebezahl

"Große Erfolge sind weniger spürbar als persönliche Vorteile"
Napoleon Buonaparte

targetguy

Naja kommt halt drauf an ob es zivile oder militärische Geräte sind und ob WAAS unterstützt oder nicht.

Gruß targetguy

Thorsten

ZitatOrginal gepostet von Ruebezahl
...
Ich kann mir nur nicht recht vorstellen, was du mitten im Wald als Bezugspunkte nimmst ? Ein Burgruine ? Ein Keltenschanze ? :wink3:

 

Hallo Ruebezahl,

aber nein, es muss kleiner sein! :wink3:

Ich nehme Punkte, die auch in den Topokarten verzeichnet sind (Kreuzung zweier Wege, Austritt eines Weges aus dem Wald, der höchste Punkt eines Hügels, die Ecke eines Tümpels).

Wenn diese Punkte zu weit (> 50 m) von den Fundstellen entfernt liegen, dann muss ich mir eben selbst einen Referenzpunkt in Fundortnähe schaffen. Ich suche mir irgendwas halbwegs Markantes in der Mitte der Fundorte, und sei es ein besonders großer Baumstumpf, lege meinen Rucksack darauf und fertig ist der Referenzpunkt für die weitere Vermessung. Da dieser Punkt natürlich nicht in den Topokarten eingetragen ist, muss seine Position relativ zu einem eingetragenen Punkt ausgemessen werden (z.B. 80 m Richtung 75Grad von der Wegkreuzung XY).  Das mag aufwendig klingen, ist aber nur eine Frage von 5 Minuten.

Wie gesagt, alles dies hier bezieht sich auf unübersichtliche bewaldete Areale. In vielen Gebieten kann ich nur 30-50 m weit sehen.

Zu WAAS, was immer noch im Probebetrieb läuft: Prinzipiell natürlich ein prima Sache, wird von SporTrak auch unterstützt, aber es nützt mir nichts, wenn ich dieses Korrektursignal aufgrund ungünstiger Empfangsbedingungen nicht empfangen kann.

Betreffs zivile und militärische Geräte: Schon rein finanziell kämen für mich - und da bin ich sicher nicht alleine - nur zivile Low Cost Geräte in Frage, etwa so im 200-250 Euro Bereich

Gruß Thorsten