STN zu "Sondengänger in Bayern"

Begonnen von AndiObb, 06. September 2015, 00:22:51

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AndiObb

Wer "Archäolgie in Bayern" liest, dem ist nicht nur der letzte Beitrag entgangen. Hier mein "Leserbrief" dazu - "Antichristen" nehme ich gerne hop  :dumdidum:

Sehr geehrte Damen und Herren,

offensichtlich war ich mit meinem ,,Leserbrief" auf den im Heft 01/15 erschienenen Artikel hinsichtlich der Sondengänger nicht allein, da Sie das Thema nun aufgrund der Resonanz nochmals in Ihrer aktuellen Ausgabe aufgegriffen haben. Auch auf die Gefahr hin, dass ich mich zu meiner letzten Mail wiederhole, so möchte ich doch den Gesamtkontext wiedergeben, dem man sich als Heimatforscher in Bayern ausgesetzt sieht – sobald das Wort Metalldetektor erwähnt wird.

Zu meiner Person und Hintergrund:
Vor ziemlich genau vier Jahren kaufte ich meinen ersten Metalldetektor, unter gleichzeitiger Informationseinholung hinsichtlich der gesetzlich und moralisch korrekten Verwendung. In diesem Zusammenhang wurde auch mein Interesse an der Geschichte meiner Heimatgemeinde geweckt. Ich stellte fest, dass es im Internet hierzu nicht viel zu finden gab und begann mich intensiver mit diesem Thema zu beschäftigen. Die ersten Zusammenfassungen stellte ich schließlich im März 2013 auf der von mir ins Leben gerufenen Seite www.historisches-holzkirchen.de online. Nicht nur dass ich stets weiter recherchierte und die Ergebnisse online für jeden kostenlos zur Verfügung stellte, letztenendes konnte ich auf dieser Basis als Initiator und Mitbegründer bereits ein Jahr später die Geschichts-AG Holzkirchen (HP inzwischen identisch, www.Geschichts-AG.de) ins Leben rufen. Aus unseren schmalen Reihen wird inzwischen auch ein erfahrener Archivar für das Gemeindearchiv gestellt, wir liefern fundierte geschichtliche Berichte für das Gemeindeblatt, organisieren historische (fundierte) Führungen und vieles mehr, wie teilweise auf der Seite auch ersichtlich ist. Da ich nicht nur beruflich in verantwortungsvoller Position stark gefordert bin, sondern auch als Familienvater meine Prioritäten entsprechend setze, komme ich nur wenig zum Sondengehen. Meine relevanten Funde werden absprachegemäß natürlich gemeldet.

Zu meiner Erfahrung mit dem Bay. Landesamt f. Denkmalschutz:
Am 23.08.11 schrieb ich an das LDA ,,Sehr geehrte Damen und Herren,

ich hoffe dass ich mit meinem Anliegen/meinen Fragen bei Ihnen richtig bin.

Ich habe vor, mir in absehbarer Zeit einen Metalldetektor zu kaufen. Dies nicht mit dem Ziel, ein grosser ,,Schatzjäger" und insbesondere auch kein Raubgräber zu werden, sondern vielmehr um beim Gassigehen mit unserem Hund mich ein wenig intensiver umzusehen und auch etwas über die Vergangenheit meiner Heimat zu lernen und mir ein neues Hobby zu erschließen.

Nun habe ich mich schon recht ausführlich informiert und komme zu folgenden Schlüßen:

Gebiet über BayernViewer prüfen, dass es sich weiträumig nicht um ein Bodendenkmalgeschütztes handeltVor Begehung mit dem Besitzer sprechen und Einwilligung holenWenn Munitionsfund, sofort melden und jegliche Aktivitäten einstellenFunde bei Ihnen zur Bewertung abliefern50% des Wertes gehören dem Besitzer bzw. Eigentümer des Fundgebietes
Nun meine Frage/n zu Nr. 4:
Gerade am Anfang bin ich nicht wirklich bewandert bzgl. einer Einschätzung meines etwaigen Fundes. Um ehrlich zu sein, rechne ich erstmal nicht damit, dass ich mehr als einen verrosteten Pfennig von 1967 zu finden. Und dieser wird Sie ja nun kaum interessieren. Gibt es einen Richtwert, was/ab wann ich etwas an Sie geben muss? Z.B. könnte ich mir vorstellen, dass Sie auch eine Münze nach 1900 nicht interessiert. Aber z.B. ein Stahlhelm? Ich kann das gerade schlecht einschätzen, würde Ihnen im Zweifel sogar mehr zustellen als zuwenig.
Würde diese Abgabe sowohl persönlich als auch per Post erfolgen können?

Vielen Dank schonmal für eine kurze Antwort und auf eine gute Zusammenarbeit..."

Antwort: KEINE

Nach vergeblichen Anrufen, versuchte ich dann mein Glück mit einer Mail an die in meinen Augen richtige Person beim LDA: ,,Sehr geehrtxxx,

da ich in Föching bei Holzkirchen (PLZ 83607) wohnhaft bin und mein Hobby auch in dieser Gegend betreiben möchte, gehe ich davon aus dass Sie meine korrekte Ansprechpartnerin sind. Bitte korrigieren Sie mich, falls ich damit falsch liege. Telefonisch konnte ich Sie nicht erreichen, daher wende ich mich auf diesem Wege an Sie.

Meine u.g. Anfrage möchte ich noch etwas präzisieren:
- Welche Fundstücke muss ich immer einreichen, bei welchen ist eine Einreichung nach Alter (z.B. Münzen nur vor 1900) abgrenzbar?
- Im Fundmeldeformular sind für die Fundortbestimmung mehrere Felder benannt, bei denen ich mich mit der Befüllung schwer tun würde (Flur, Gemarkung, Flurnummer, Flurkarte, TK, Gauß/Krügerkoordinaten). Ich würde eine Skizze des Fundorts anfertigen und auf Basis eines Ausdrucks aus dem Bayern Viewer den Fundort so präzise wie möglich eintragen und diese Unterlagen dem Fund beilegen. Ist das so ausreichend?
- Die Funde würde ich Ihnen per Post zukommen lassen. Ist das i.O., oder ist eine persönliche Vorsprache notwendig?
- Können Sie abschätzen, wie lange es im Durchschnitt etwa dauert bis die Fundstücke wieder an mich ausgehändigt werden? Dies dient mir nur zur Orientierung und vermeidet Rückfragen meinerseits.

Wie schon unten geschrieben: ich möchte diese wichtigen Punkte gerne klären bevor ich mit dem Hobby beginne, das soll schon alles seine Richtigkeit haben. Ich würde auch nochmal versuchen, telefonisch in Kontakt mit Ihnen zu treten.

Vielen Dank für Ihre Mühe, mit freundlichen Grüßen..."

Antwort: ,,Wir verweisen auf unsere Homepage: www.blfd.bayern.de/download_area/texte/index.php"

Ich verweise auch auf Ausführungen unter http://www.historisches-holzkirchen.de/wissenswertes/sondengehen/sondeng%C3%A4nger-und-arch%C3%A4ologen-das-schatzregal/, die indes die vorgenannte Detailtiefe nicht wiedergeben.

Nach über 6 Monaten Irrwegen und Ablehnung kam ich dann über mehrere Umwege (u.a. die Meldung eines vermeintlichen Hügelgrabs) an jemanden im Amt, der mit mir sprach.

Zur ,,Gesellschaft für Archäologie Bayern":
,,Sehr geehrtxxx,

basierend auf u.g. eMail-Schriftverkehr hatte ich heute ein sehr angenehmes und informatives Gespräch mit Herrn Dr. xxx. Ich denke dass er sich ein gutes Bild von mir und meinen Ambitionen machen konnte und dass ich nicht die üblichen Vorbehalte gegenüber Sondengänger erfülle, sondern ernsthaft im Rahmen meiner Möglichkeiten an einer konstruktiven Zusammenarbeit bzw. ehrenamtlichen Hilfe interessiert bin um die Geschichte meiner Region zu erhalten.

Da es leider viele Sondengänger gibt, die für einen schlechten Ruf dieser "Zunft" sorgen, gestaltet sich für mich als solcher mit lauteren Anliegen die Kontaktaufnahme nun entsprechend schwierig. Ich war daher sehr erfreut, als mir Herr Dr. xxx Ihren Namen ans Herz legte zusammen mit seinem Einverständnis, dass ich mich auf ihn beziehen darf.

Ich sende Ihnen diese eMail im Vorfeld, damit Sie sich schonmal ein grobes Bild von mir auf Basis der u.g. Zeilen machen können. Gleichzeitig würde ich mich freuen, wenn ein persönlicher Kontakt zustande käme. Vielleicht könnten Sie mir 2-3 Zeitfenster für ein Telefonat senden, in dem wir uns dann näher austauschen können. Es lässt sich sicher etwas finden, das in unser beider Terminkalender passt.

Schon jetzt vielen Dank für Ihre Bemühungen und freundliche Grüße..."

Antwort: KEINE

Zu des Pudels Kern:
Ich nahm Ihren Bericht positiv auf, da er doch viele der zu betrachtenden Seiten beleuchtet – und dies nicht nur einseitig. Was ist ein Metalldetektor denn nun, Fluch oder Segen? Wie es nun so ist: es ist beides. Alle Beteiligten sollten sich der tatsächlichen Lage gewahr sein und das Beste daraus machen. Jeder Sondengänger sollte sich bewusst sein, dass er auch eine gewisse Verantwortung trägt. Ich persönlich bin Verfechter des ,,Sondenführerscheins", so es denn entsprechende Angebote gibt. Wie Sie in Ihrem Artikel allerdings schon berichten, sind solche in Bayern schlicht nicht existent. Ich habe mich bereits seit langem für zwei Projekte mehrfach als Freiwilliger gemeldet (da diese meines Wissens nach noch nicht offiziell sind, führe ich diese nicht weiter aus), bislang tat sich jedoch nichts. In anderen Bundesländern sind solche Dinge jedoch Gang und Gäbe. Sie schreiben selbst von den positiven Beispielen aus Norddeutschland und ich selbst könnte von einigen von diesen aus NRW, Hessen oder SH berichten. Auch weiß ich, dass es in anderen Bundesländern deutlich schwieriger ist als ,,einer von den Guten" entsprechend aufgenommen zu werden. Solange der Denkmalschutz in Deutschland Ländersache ist, wird es unterschiedliche Auslegungen geben. Im momentanen Zustand sind diese natürlich absolut heterogen, insbesondere was Bayern betrifft.

Es schrieb Prof. Dr. C. Sebastian Sommer in seiner STN zum Hessischen Schatzregal z.B. 2011: ,,Die Erfassung des Bayerischen Landesamts für Denkmalpflege hat gezeigt, dass im Zeitraum von 2008 bis 2010 nur etwa 0,7 % der archäologischen Funde, die von den bekannten Nutzern von Metalldetektoren vermutlich in Bayern gemacht wurden, entsprechend der Verpflichtung im Denkmalschutzgesetz gemeldet wurden."

Ferner schrieb er 2013 als STN zur geplanten (und letztlich umgesetzten) Einführung des Schatzregals: ,,Die Zahl der Fundmeldungen, vor allem von Metallfunden, ist nach ,,Zufallsentdeckungen" in beiden Ländern sehr gering (in Bayern weniger als 20 / Jahr)."

Sie berichten nun in Ihrem Artikel von ,,Nach Auskunft des Bayerischen Landesamtes für Denkmalpflege meldeten im Durchschnitt der letzten sieben Jahre von allen in Bayern tätigen Sondengängern lediglich 15 Personen pro Jahr ihre Funde (bei geschätzten 6000 Aktiven)...".

Dann lassen Sie uns doch mal rechnen. 2013 gab es in Bayern ,,weniger als 20 Fundmeldungen". Um den Durchschnitt nicht ins Lächerliche zu ziehen, drücke ich diesen mal auf 10 Sondengänger für 2013 (einer davon bin ich). Für 2013 kann ich 5 Fundmeldungen belegen, dabei war ich zu dieser Zeit noch weniger aktiv als heute ,,Weniger als 20" sind also maximal 19. Davon entfallen 5 auf mich = 14 Fundmeldungen innerhalb eines Jahres von 9 Sondengängern. Ach was ich vergessen habe: die vermeintlichen Fundverschleppungen! Die sind in der offiziellen Statistik sicher nicht enthalten, sowas erkennt man als LDA nämlich gleich?!?

Sie schreiben auch von den entsprechenden Foren in denen Sondengänger vertreten sind. Leider sind dort nicht nur nicht alle, sondern auch sehr unterschiedliche Kaliber zu finden. Ich selbst hab, den ,,Geist" des Forums schnell erkennen können und war in dieser Hinsicht nur in den seriösen aktiv. Aber es zeigt natürlich, dass Sondengänger nicht immer dem gesetzeskonformen Weg folgen. Was wichtiger ist als die Foren: die ware Welt! Selbst weiß ich dass zumindest 4 Personen in meiner unmittelbaren Umgebung (ca. 10km) mit Metalldetektoren unterwegs sind. Dabei reicht die Spannweite von ,,nach einer Feier einsammeln" über ,,ja, da soll man schon was melden, aber so viel find ich ja nicht" bis zu ,,ach, die Römer haben die doch schon oft gesehen und so ein Bodendenkmal sollte man schon mal ,,anschauen"".

Ich habe mir in entsprechenden Foren viel Schelte geholt weil ich nicht nur an den Codex (vorm Suchen fragen, Löcher zumachen, nicht auf BD´s gehen etc.) glaube, sondern auch die rechtlichen Gegebenheiten und die Moral verfechte. Und doch glaube ich, dass ich nicht nur ,,einer von 15" in Bayern bin, es gibt noch mehr. Und diese Zahl ließe sich noch immens steigern, wenn man von der ,,Gegenseite" entsprechend reagieren würde. Bayern ist bekannt dafür, dass es lange dauert, dann aber das grosse ,,Bumm" gibt. Was hätten wir als Allgemeinheit davon?

Persönlich sehe ich mich nicht als die Lichtgestalt des Sondengängers. Ich bin vielmehr für eine zu entwickelnde Vertrauens- und Gemeinschaftsarbeit. Beispiele gibt es bereits, es darf nicht an dem entsprechen geprägten - BW (es gibt ja sogar einen wiki-Eintrag https://de.wikipedia.org/wiki/Sebastian_Sommer) Verantwortlichen zugrunde gehen. Als Angestellter im Staatsdienst ist man seinem Dienstherren verpflichtet. Schade nur wenn dieser Doktrine ausgibt die realitiätsfremd sind.

Persönlich bin ich für den Konsens, ich bin aber nur einer von vielen. So schlimm wie es geschildert wird, sind wir Sondengänger aber nicht. Und wenn man auf die Richtigen setzt, wird man auch das Richtige ernten (ich werde aktiv beraten von ehrenamtlichen Sondengängern aus Hessen, NRW und SA – selbst berate ich drei Sondengänger aus der weiteren Umgebung).

Mit freundlichen Grüßen
xxx
Hoffnung beginnt dort wo die Wahrscheinlichkeit endet

historia-invenire

Bin voll und ganz bei Dir. Da sind wir dann schon min. zwei in Bayern.
Vergangenes Jahr habe ich zwei Fundmeldungen abgegeben. Mehr waren es einfach nicht....
Dieses Jahr läuft es bis jetzt auf eine raus.
... und wer da sucht, der findet.....           (Matthäus 7; 8)

Schalk23

Grüss Euch,

Ihr habt meine Fundmeldung noch vergessen!    :winke:
Viele Grüße

Schalk23
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"Immer ist die wichtigste Stunde die gegenwärtige."
Meister Eckhart

mc.leahcim

Hallo AndiObb,
mir scheint du hast Fenster und Türen im "Amt" geöffnet und nun zieht es da ein wenig und die Papiere werden von den Schreibtischen geweht. Das gefällt den dort im Stuhl klebenden nicht. :ironie:

Dann bin ich mal gespannt ob die das sortiert bekommen. :zwinker:

Danke dafür das du dich so einsetzt und den Rücken gerade machst für die Sucher die ZUSAMMENARBEIT groß schreiben.

:popcorn:

Gruß

mc.leahcim
Gum biodh ràth le do thurus. = Möge deine Suche erfolgreich sein (Keltisch/Gälisch)
Die soziale Kälte hilft nicht die globale Erwärmung aufzuhalten!!

AndiObb

Schön dass es ausser mir noch ein paar gibt. Wie von diesem Forum zu erwarten  :super:

Ich bin nicht der Robin Hood der bayerischen Sondengänger. Ich bin kein Verein und ich spreche nicht für alle, das ist mir klar. Egoistisch gesagt: es geht mir um mich und dass ich mich schlecht behandelt fühle. Und das lasse ich nicht auf mir sitzen. Die Spanne der Sondengänger und ihrer Einstellung ist hier wie da sehr weit. Mir geht es nur gehörig auf den Keks, dass ich pauschal in "den unteren Bereich der Spanne" gesteckt werde. Und haltet mich für naiv, aber schon die ersten zwei Rückmeldungen auf diesen Threat zeigen dass das Bild nicht so schlecht ist wie es gerne gezeichnet wird.

Für den unwahrscheinlichen Fall dass ich Rückmeldung bekomme, werde ich diese natürlich gerne posten.
Hoffnung beginnt dort wo die Wahrscheinlichkeit endet

Furchenhäschen

#5
Lieber Andi,
Du weisst, dass ich Dein Engagement in Sachen Heimatmuseum usw. wunderbar finde, ebenso wie ernsthaft Du das Suchen betreibst.

Deswegen hier noch ein Hinweis für Euch, denn die Sache wird derzeit und ganz aktuell sehr kontrovers diskutiert, auch im Landesamt.
Ich empfehle Euch dringend, besorgt Euch die Fachzeitschrift "Bayerische Archäologie" Heft 3/2015!
In dieser Zeitschrift, die ja eigentlich in der Gesellschaft für  Archäologie in Bayern e.V. ihre Wurzeln hat und indirekt als Ableger des Blfd betrachtet werden könnte wird zu diesem Thema ausgiebig und mehrseitig diskutiert.
Dort gibt's mitunter auch hochkarätige Befürworter für Sondengänger

Die Zeitung bekommt ihr z.B. im Fachbuchhandel, an Bahnhöfen usw., sie kostet 8,90€ und rentiert sich wirklich zu kaufen.
Wenn ihr schon so am Thema dran seid und auch selbst betroffen seid als Sondler in Bayern dann ist die Fachzeitschrift ein Muss.

Du kannst mir dazu auch gerne eine PM senden!


hier noch die Links:
http://www.bayerische-archaeologie.de/aktuell.html
http://www.bayerische-archaeologie.de/aktueller_inhalt.pdf

Grüße
Peter

AndiObb

Servus Peter,

ich verfolge die Diskussion so gut es mir möglich ist "hinter den Kulissen", vieles erfahre ich aus den Protokollen halt erst im Nachhinein. Mir ist auch durchaus klar, dass mein Engagement meine private Freude ist und man das absolut nicht vom durchschnittlich interessierten Sondler verlangen kann. Ich kann allerdings die Einstellung von Prof. Dr. Sommer absolut nicht gut heißen und bin fest davon überzeugt dass der von ihm so sehr verfochtene Weg der falsche ist - für beide Seiten!

Meine STN bezieht sich auf den von Dir genannten Bericht, dass ich die Zeitschrift abonniert habe ist ja eh klar  :zwinker:

PN an Dich folgt noch  :zwinker:

LG
Andi
Hoffnung beginnt dort wo die Wahrscheinlichkeit endet

Schalk23

Grüßt Euch,

wer ein wenig nachforscht, wird wissen, dass ich aus Augsburg komme. Dort bin ich seit meinen Jugendtagen in der Archäologie aktiv. Natürlich nur als "interessierter Laie"!

In der Stadtarchäologie bin ich bekannt und durch einen Zufall, wurde ich vor Jahren auch auf das Landesamt für Denkmalpflege verwiesen. Dort habe ich seit einigen Jahren eine stete Kontaktperson. Mit der Sonde suche ich noch nicht so sehr lange. Durch die Ausweisung eines relativ großen Gebietes, das komplett eine archäologische Wüste sein wird, habe ich beim Amt angefragt, ob ich diese Fläche auch mit einem Metallsuchgerät begehen darf. NUR telefonisch wurde mir das "O. K." dafür gegeben.

Intern weiß ich, dass einige diesen Weg durchaus befürworten, sich aber wegen der "Karriere" zurück halten (müssen). Wir unterstützen diese Leute am besten, wenn wir eine gute Zusammenarbeit anstreben und uns für einen vernünftigen Umgang mit den technischen Möglichkeiten einsetzten. Deswegen finde ich, dass es gut ist, immer wieder "anzuklopfen" und eine positive Linie des Amtes fordern/fördern.
Viele Grüße

Schalk23
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"Immer ist die wichtigste Stunde die gegenwärtige."
Meister Eckhart

Belenos

Moin Andi,

die Unverschämtheit von DSchB einfach nicht zu antworten kenne ich.

Es gibt da zwei Weg eine Antwort zu bekommen:

1. Nachdem Du 6 Wochen von einer Antwort nichts gehört, bzw. gesehen hast, reichst Du bei der Staatskanzlei eine Dienstaufsichtsbeschwerde wegen Untätigkeit ein

oder der elegantere Weg.

2. Du Stellst Deine Fragen nicht der DSchB sondern der Staatskanzlei

Viele Grüße

Walter

historia-invenire

Radikal aber funktioniert sicherlich.......
... und wer da sucht, der findet.....           (Matthäus 7; 8)

historia-invenire

Andererseits läuft man damit eine Trotzreaktion hervorzurufen.
Das Amt hängt nunmal am längeren Hebel.
Ich hatte von Beginn an einen sehr netten Kontakt mit dem Amt. Ach wenn die Ergebnisse nicht immer nach meiner Zufriedenheit waren.
Es gibt solche und solche am Ende der Leitung
... und wer da sucht, der findet.....           (Matthäus 7; 8)

stratocaster

Das Auspacken der Keule macht nur Sinn, wenn man genügend Verbündete hat.
Das ist zumindest meine Erfahrung aus Beruf und Privatleben.
Traurig aber wahr. Dann ist Diplomatie die bessere Wahl,
die aber oft leider auch nicht zum Erfolg führt.

Ich kann übrigens alles gut nachvollziehen,  weil ich es genauso erlebt hatte.
Das wurde dann durch Pensionierung gelöst, und heute ist alles tip-top.

Gruß  :winke:
Das Sucherforum dankt all denen,
die zum Thema nichts beitragen konnten
und dennoch geschwiegen haben !

AndiObb

Na ja, der Dampfhammer ist wohl ein unglücklicher Einstieg in eine vertauensvolle zusammenarbeit. Wenn man lange genug dran bleibt, kommt man auch irgendwann und irgendwie zum Ziel. "Dienst am Bürger" sieht für mich dennoch anders aus. Und wie auch schon geschrieben wurde: dem "kleinen Beamten" sind eben leider oft die Hände gebunden.

Mich beschäftigen immernoch die von Prof. Dr. Sommer genannten Zahlen zu den Fundmeldungen in Bayern. Ich gehe jetzt mal davon aus, dass diese nicht "angepasst" wurden. Annahme ist also, dass die Zahlen aus einer Auswertung der Datenbank des LDA stammen.

Das Feedback zu meinen Meldungen ist unterschiedlich. Von "danke" über "ist aufgenommen unter Nr. xyz" und "aufgenommen unter xyz inkl. Begleitzettel mit Detailierung" zu "aufgenommen unter xyz inkl. Begleitzettel mit Detailierung - bitte bei ihrem nächsten Besuch bei mir das Fundstück mal mitnehmen...".

Weiter gedacht könnte dies heißen, dass es nicht alle Fundmeldungen (die ohne Nummer) in die Datenbank schaffen. Damit würde sich eine gewisse "Verlustquote" erklären. Möglicherweise wird dann hier und da auch mal der Haken bei "Sondenfund" nicht gesetzt, dann würden solche auch nicht erscheinen. Auch wenn ich dann noch davon ausgehe, das wirklich 99.9% ihre Funde nicht melden... mir erscheint die Zahl deutlich zu niedrig.

Hat da von Euch jemand Einblick bzw. kann mir das erklären?
Hoffnung beginnt dort wo die Wahrscheinlichkeit endet

insurgent

Zitat von: AndiObb in 06. September 2015, 13:47:12
Na ja, der Dampfhammer ist wohl ein unglücklicher Einstieg in eine vertauensvolle zusammenarbeit. Wenn man lange genug dran bleibt, kommt man auch irgendwann und irgendwie zum Ziel. "Dienst am Bürger" sieht für mich dennoch anders aus. Und wie auch schon geschrieben wurde: dem "kleinen Beamten" sind eben leider oft die Hände gebunden.

Mich beschäftigen immernoch die von Prof. Dr. Sommer genannten Zahlen zu den Fundmeldungen in Bayern. Ich gehe jetzt mal davon aus, dass diese nicht "angepasst" wurden. Annahme ist also, dass die Zahlen aus einer Auswertung der Datenbank des LDA stammen.

Das Feedback zu meinen Meldungen ist unterschiedlich. Von "danke" über "ist aufgenommen unter Nr. xyz" und "aufgenommen unter xyz inkl. Begleitzettel mit Detailierung" zu "aufgenommen unter xyz inkl. Begleitzettel mit Detailierung - bitte bei ihrem nächsten Besuch bei mir das Fundstück mal mitnehmen...".

Weiter gedacht könnte dies heißen, dass es nicht alle Fundmeldungen (die ohne Nummer) in die Datenbank schaffen. Damit würde sich eine gewisse "Verlustquote" erklären. Möglicherweise wird dann hier und da auch mal der Haken bei "Sondenfund" nicht gesetzt, dann würden solche auch nicht erscheinen. Auch wenn ich dann noch davon ausgehe, das wirklich 99.9% ihre Funde nicht melden... mir erscheint die Zahl deutlich zu niedrig.

Hat da von Euch jemand Einblick bzw. kann mir das erklären?

Das mit den Fundmeldungen in Bayern ist wirklich ein Problem, aber....

viele Sondengänger melden die Funde über die Museen oder auch örtliche Archäologen. Diese Fundmeldungen werden dann fast nie als Sondengänger Fundmeldung erfasst.

So wurde es mir von den Zuständigen erklärt.

Aber selbst mit dieses Meldungen sind es sehr wenige die melden.
Meine Bodenfunde werden gemeldet

AndiObb

Zitat von: insurgent in 06. September 2015, 14:03:10
Das mit den Fundmeldungen in Bayern ist wirklich ein Problem, aber....

viele Sondengänger melden die Funde über die Museen oder auch örtliche Archäologen. Diese Fundmeldungen werden dann fast nie als Sondengänger Fundmeldung erfasst.

So wurde es mir von den Zuständigen erklärt.

Aber selbst mit dieses Meldungen sind es sehr wenige die melden.

Stimmt, das mit den "Fremdmeldungen" hatte ich auch nicht bedacht, ein guter Hinweis. Da ich immer direkt melde, hatte ich das nicht auf dem Schirm.
Hoffnung beginnt dort wo die Wahrscheinlichkeit endet

Schalk23

Grüßt Euch,

das wundert mich auch nicht wirklich. Ein Bekannter, der einen Münzfund (kleiner spätantiker Hort) abgab, und sie für das Heimatmuseum wieder haben wollte, erhielt den Fund nicht zurück. Erst als er mit dem Rechtsanwalt drohte, wurde ihm der Fund ausgehändigt. Die zuständige Person ist zwar nicht mehr im Amt, hat damit aber eine positive Zusammenarbeit nicht gefördert. Trotzdem, halte ich die Fundmeldungszahl auch für viel zu niedrig. Außer hier wird irgendwie aufgesplittet.
Viele Grüße

Schalk23
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"Immer ist die wichtigste Stunde die gegenwärtige."
Meister Eckhart

Esmoker

Andi,  ich halte mich kurz, super geschrieben und Daumen hoch, bin voll auf deiner Seite wie du weißt.
Das es bei euch nicht nur schwer ist, sondern anscheinend auf Wunsch des großen Zampanos wohl auch unerwünscht ist, das es eine enge Zusammenarbeit zwischen Amt und Sondengänger gibt, hört man aus Bayern immer wieder. Und das obwohl viele Ausenstellen des BDA das eigentlich gerne wollen. Der Fisch stinkt immer vom Kopf! Die echte Anzahl von Fund Meldungen lässt er wohl absichtlich unter den Tisch fallen und sondert seinen Müll auch gerne in anderen Bundesländern ab.
Mach weiter so und lass nicht locker!

Ps: Zur Dienstaufsichtsbeschwerde sage ich nur: Formlos, fristlos, fruchtlos!

AndiObb

Danke Dir!

"....ich werde aktiv beraten von ehrenamtlichen Sondengängern aus Hessen, NRW und SA..." - und die drei sind alle hier im Forum  :zwinker:
Hoffnung beginnt dort wo die Wahrscheinlichkeit endet