Schau an, schau an...

Begonnen von CptAhab, 07. August 2006, 08:20:30

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CptAhab

The world is full of crashing bores. - Mozer

Lojoer

Grundsätzlich ist die Idee des Sondengängerführerscheins ja nicht neu, zeigt aber, dass einige Archäologie sich schon Gedanken machen, wie man die Zusammenarbeit mit Sondlern verbessern könnte.
Ob dies aber
Zitat Kirsch: ,,Die Käufer von Sonden sollten erfasst werden, damit wir sie erreichen können. ......." 
über den Detektorhandel ermöglicht werden kann, bezweifle ich stark (Auslandsimport, Wiederverkauf usw.)
Gruß Jörg

Ruebezahl

Hallo Jörg,
da hast du Recht. Das kann nur einer der vielen Wege sein, wie man die Sondengänger besser erreichen kann um sie für die Mitarbeit in der Denkmalpflege zu gewinnen.
Soll diese Initiative nicht nur Alibifunktion haben, (wir machen ja ,,irgendwas") sind weitere Maßnahmen nötig, um die Sondengänger zu erreichen.
Und jetzt stecken die ,,Herrn" in dem großen Dilemma.  :frech:
Eine wirklich groß angelegte Aufklärungsaktion (in allen Medien), würde einen nicht erwünschten Neuzulauf verursachen.
Aber schaun wir mal, was da noch kommt.  :zwinker:
Grüße aus Ostfalen
Ruebezahl

"Große Erfolge sind weniger spürbar als persönliche Vorteile"
Napoleon Buonaparte

Weihen

Irgentwie Frustrierend !

Ich habe derzeit Dr. Bérenger meine Mithilfe und Zusammenarbeit angeboten, doch was danach kam konnte ich nicht recht Nachvollziehen! Mündlich zugesicherte Absprachen wurden in der Grabungsgenemigung nicht erfasst und auch noch grundsätzlich untersagt! Zusätzlich wurde an mehreren Stellen versucht mich zu diskeditieren und zu kriminalisieren.

Eine diktierte Sondengängerei ist bei mir KEINE Zusammenarbeit!

Dieser Bericht ist auch von anderer Seite mir wieder ein Dorn im Auge, zumal alle Sondengänger als RAUBGRÄBER tituliert werden!

Der Ansatz des "Sondengängerführerscheins" ist nicht schlecht! Denn wenn den Sondengängern dort beigebracht wird, wie sie eine korrekte Fundbergung durchführen und eine Dokumentation zur Weiterbearbeitung und Kartierung durch die Archäologie erstellt wird, ist beiden geholfen!
Jedoch gild dieses wiederum nur für Fundsituationen die die LWL-Archäologie grundsätzlich verbietet!

Mal was zum Nachdenken: Wie soll der gemeine Sondengänger auf dem Feld eine "In Situ"-Situation von Archäologisch wertvollen Bodenschichten zerstören, wenn der Landwirt dort seit 30 Jahren eine Tiefenflug von 1m einsetzt?
Wie kann ein Sondengänger in einem intensiev forstwirtschaftlich genutzten Wald gewachsene Bodenstrukturen zerstören wenn ein Waldroder ihm diese Tat schon abgenommen hat?

(Es ist klar das auch im Wald noch gewachsene Bodenstruckturen vorhanden sind, doch der ANGELEITETE Sondengänger wird nach dem ersten oder zweiten archäologisch wertvollen Fund, diese Fundsituation verlassen und der zuständigen Behörde bzw. den Archäologen seines Vertrauens hinzuziehen.)

Diese Pressemitteilung ist mal wieder ein Sommerlochfüller, sind doch die meisten Sondengänger a.) keine Anfänger und b.) das ganze Jahr aktiv!

Zu dem Ausschnitt:
"Nach Schätzungen des LWL gibt es allein in Westfalen-Lippe über 600 Sondengänger. Kirsch: Die Käufer von Sonden sollten erfasst werden, damit wir sie erreichen können. Denn wir wollen sie überzeugen, mit uns zusammenarbeiten."

Ich glaube ehr, nachdem ich es von einigen der "über 600"Sondengängern gehört habe: Die Käufer von Sonden sollten erfasst werden, damit wir sie ausfindig machen können. Denn wir wollen es Ihnen verbieten und notfalls mit Strafe belegen!


Gruß Stephan


Ehrenamtlicher Bodendenkmalpfleger im Landkreis Osnabrück

Ruebezahl

Zitat von: Weihen in 07. August 2006, 09:38:01
Ich glaube ehr, nachdem ich es von einigen der "über 600"Sondengängern gehört habe: Die Käufer von Sonden sollten erfasst werden, damit wir sie ausfindig machen können. Denn wir wollen es Ihnen verbieten und notfalls mit Strafe belegen!

Hallo Weihen,
so negativ sehe ich das nicht. Im Moment kochen die verschiedenen Ämter noch ihr ,,eigenes Süppchen". Ich hoffe / denke, dass wird sich in nicht so ferner Zukunft änderen.  :smoke:
Grüße aus Ostfalen
Ruebezahl

"Große Erfolge sind weniger spürbar als persönliche Vorteile"
Napoleon Buonaparte

Ruebezahl

Noch ein Link zum Thema:

http://www.wdr.de/themen/forschung/archaeologie/sondengaenger/index.jhtml

Nicht einmal kommt das Wort "Raubgräber" darin vor.  :super:
Nochmal, ich wünschen den Herrn ein glückliches Händchen bei dem Versuch, unser Hobby in NRW zu legalisieren.  :winke:
Grüße aus Ostfalen
Ruebezahl

"Große Erfolge sind weniger spürbar als persönliche Vorteile"
Napoleon Buonaparte

Der Wikinger


Ich verstehe immer besser, warum eine Zusammenarbeit bei Euch in D, fast unmöglich sein muss !!!  :platt:

Ruebezahl

Zitat von: agersoe in 07. August 2006, 10:23:54
Ich verstehe immer besser, warum eine Zusammenarbeit bei Euch in D, fast unmöglich sein muss !!!  :platt:

Aber nur "fast"  :zwinker: denn: Die Hoffnung stirbt zuletzt!  :engel:
Grüße aus Ostfalen
Ruebezahl

"Große Erfolge sind weniger spürbar als persönliche Vorteile"
Napoleon Buonaparte

RedDragon

#8
Am besten gefällt mir das Foto bei dem Artikel :

"LWL-Direktor Dr. Wolfgang Kirsch (links) läßt sich vom LWL-Archäologen Dr. Daniel Berenger eine Metallsonde erklären"


   
Zitatruebezahl: Aber nur "fast"  denn: Die Hoffnung stirbt zuletzt!
Das erleben WIR wohl nicht mehr, vielleicht die nächste Generation.

Das ist wie in diesem Witz:
Zwei katholische Pfrarrer unterhalten sich.
Sagt der eine zum anderen: "Meinst Du wir erleben es noch, dass wir heiraten dürfen?"
Antwortet der andere: "Wir nicht, aber unsere Kinder vielleicht..."

Der Wikinger

Zitat von: RedDragon in 07. August 2006, 10:55:22

Das ist wie in diesem Witz:
Zwei katholische Pfrarrer unterhalten sich.
Sagt der eine zum anderen: "Meinst Du wir erleben es noch, dass wir heiraten dürfen?"
Antwortet der andere: "Wir nicht, aber unsere Kinder vielleicht..."


:narr: :narr: :narr:
Köstlicher Witz !!!!!

Nun zum Führerschein:

Man kann den Vorschlag mit dem Führerschein wohl auch so sehen, dass ENDLICH jemand "von der anderen Seite" versucht eine Öffnung zu machen, dass man mit einander spricht.
Wenn alles sofort zurückgewiesen, und lächerlich gemacht wird, kommt es ja nie zum Verständnis und Zusammenarbeit.



RedDragon

@agersoe:
Du hast Recht. Ich hab das mit dem Staubsauger rausgenommen.
Die Leute nehmen ihre Arbeit sehr ernst und man sollte sich nicht darüber lustig machen.
Gruss,
RedDragon

Daniel

Zitat von: Ruebezahl in 07. August 2006, 10:04:30
Noch ein Link zum Thema:

http://www.wdr.de/themen/forschung/archaeologie/sondengaenger/index.jhtml

Nicht einmal kommt das Wort "Raubgräber" darin vor.  :super:
Wenn allerdings da steht "Mit Metallsonden durchforsteten die selbst ernannten Hobby- Archäologen Wälder, um Fundstücke wie alte Münzen und Schmuck zu verkaufen." kommt es im Endeffekt auf das Gleiche raus! :wuetend:

Gruß Daniel
Spalttabletten, meine Dame, sind bekömmlich und gesund.
Doch verwirrend ist der Name, sie gehören in den Mund.

Ruebezahl

Zitat von: Daniel in 07. August 2006, 11:52:40
,,.... um Fundstücke wie alte Münzen und Schmuck zu verkaufen." kommt es im Endeffekt auf das Gleiche raus! 

Hallo Daniel,
sehe ich nicht so. Über Leute zu diskutieren, die Suchen ,,um Kohle zu machen", ist glaube ich unnötig. Eine Pauschalierung kann ich in diesem Artikel nicht entdecken. Und das hier:
Zitatregistriert seien lediglich 40 bis 50 der Hobbyforscher in Westfalen und Lippe.
lese ich als Aufforderung, dass noch viel mehr Sondengänger die Zusammenarbeit mit den Ämtern anstreben sollten.
In meinen Augen der einzige Weg, zur Zukunftssicherung unseres gemeinsamen Hobbys.  :belehr:
Grüße aus Ostfalen
Ruebezahl

"Große Erfolge sind weniger spürbar als persönliche Vorteile"
Napoleon Buonaparte

Weihen

Zitat von: Daniel in 07. August 2006, 11:52:40

Wenn allerdings da steht "Mit Metallsonden durchforsteten die selbst ernannten Hobby- Archäologen Wälder, um Fundstücke wie alte Münzen und Schmuck zu verkaufen." kommt es im Endeffekt auf das Gleiche raus! :wuetend:

Gruß Daniel

Genau das Gespennst verfolgt die Herren in Ihren Träumen, daher ist momentan einfach kein herankommen an diese "Traumatisierten" :irre:

Wir sind alles Raubgräber & Fundzusammenhangszerstörer, wir sind alles  "Powerseller" bei e-bäh für geplündertes, heimisches Kulturgut und längst Multimillionäre... :narr: Träume können grausam sein!


Gruß Stephan
Ehrenamtlicher Bodendenkmalpfleger im Landkreis Osnabrück

Ruebezahl

Zitat von: Weihen in 07. August 2006, 12:10:35
Träume können grausam sein!

Und vor allem: Träume platzen meist. Oder Träume sind Schäume.  :frech:
Grüße aus Ostfalen
Ruebezahl

"Große Erfolge sind weniger spürbar als persönliche Vorteile"
Napoleon Buonaparte

Rambo

Ich finde den Ansatz an sich OK.
Es ist ein Anfang und es scheint so, wie wenn sich einige Archäologen wirklich was einfallen lassen und ein Umdenken beginnt.
Die Sache  mit dem Sondlerführschein kann ich was abgewinnen nur ....  der Teufel liegt  im Detail .
Wer stellt einen solchen Schein aus, wer kontrolliert, welche Voraussetzungen benötigt man usw. Alles Fragen über die man sich wirklich Gedanken machen sollte bevor man mit einem ungelegtem Ei an die Öffentlichkeit geht.

Gruß Rambo
Willst du der Väter Taten kennen
folge ihrem Erdensein,
lern das Gute zu erkennen
und das Schlechte still verzeihn

Lojoer

Hi Rambo,
ich sehe das ähnlich. Früher hat man das Sondegehen generell verteufelt, heute macht man sich gedanken über die Intergration. Ist doch schon mal ein Anfang.
Das Misstrauen von vielen Archäologen ist darin begründet, dass schon jeder von diesen irgendwann einmal negative Erfahrungen mit illegalen Sondengängern gemacht hat. Diese Negativmeldungen verbreiten sich unter Archäologen besser als die positiven Meldungen. Insofern ist die Traumatisierung schon begründet bzw. verständlich.

Weihen

Zitat von: Lojoer in 07. August 2006, 12:50:36

Das Misstrauen von vielen Archäologen ist darin begründet, dass schon jeder von diesen irgendwann einmal negative Erfahrungen mit illegalen Sondengängern gemacht hat. Diese Negativmeldungen verbreiten sich unter Archäologen besser als die positiven Meldungen. Insofern ist die Traumatisierung schon begründet bzw. verständlich.

In diesem Fall ist es tatsächlich Begründet, doch liegt der Vorfall bereits 8-10 Jahre zurück und es war ein legalisierter Sondengänger der zusätzlich noch ein Hätschelkind der Archäologie war! Jedoch darf man nicht einfach alle Menschen über einen Kamm scheren...! :nono:

... der Hintergrund dieses Presseberichts liegt wie gesagt wo anders!

Gruß Stephan
Ehrenamtlicher Bodendenkmalpfleger im Landkreis Osnabrück

Der Wikinger

Zitat von: Lojoer in 07. August 2006, 12:50:36
Hi Rambo,
ich sehe das ähnlich. Früher hat man das Sondegehen generell verteufelt, heute macht man sich gedanken über die Intergration. Ist doch schon mal ein Anfang.
Das Misstrauen von vielen Archäologen ist darin begründet, dass schon jeder von diesen irgendwann einmal negative Erfahrungen mit illegalen Sondengängern gemacht hat. Diese Negativmeldungen verbreiten sich unter Archäologen besser als die positiven Meldungen. Insofern ist die Traumatisierung schon begründet bzw. verständlich.


Ich kann mich hier nur einig erklären !!  :super:

...und wenn nun jemand endlich etwas konstruktives vorschlägt, da können wohl nur die "Raubgräber" was dagegen haben ???

Sondengänger die mit den Behörden zusammenarbeiten wollen, sollten diese Gelegenheit greifen, um ein Dialog in stande zu bringen !!!

Ruebezahl

und sogar eine Meldung in der TAZ

http://www.taz.de/pt/2006/07/24/a0009.1/text

Die werfen sich ja richtig ins Zeug  :zwinker:
Grüße aus Ostfalen
Ruebezahl

"Große Erfolge sind weniger spürbar als persönliche Vorteile"
Napoleon Buonaparte

Schang

Tach zusammen !!

Das Photo finde ich auch schon sensationell !! Die zwei mehr als gutgelaunten LWL-Beamten haben doch offensichtlich eine Menge Spaß mit
dem White`s - Detektor !!! (in der von uns allen bezahlten "Arbeits"zeit  :-) :-) :-) :-))

Wir armen Deppen bemühen uns in unserer Freizeit nach Feierabend gelegentlich mal zu Sondeln (wenn´s denn gut geht und kein Heimatforscher, Förster, Hobbyarchäologe, Oberlehrer, Ökofreak, kiene Nordicwalktussi, kein Hundeherrschen bzw. kein... uns stört...


laßt uns das Hobby zum Beruf machen (siehe Photo!!) und wir werden Alle glücklich sein !!!

Schang

(zurzeitnochunentgeldlichsondelnd)

Mauspfad

Aber echt, das wärs doch

Beruf: Heimatforscher :-D
Mit der Lizenz zum Sondeln :cool1:

Sagt niemals nie, in paar Jährchen ist das ein sehr gut bezahlter Beruf :sondi:


Aber wohl nur für die, die auch dies und das Studiert haben :zwinker:

Lojoer

Hallo Schang und Alf,
na Ihr würdet Euch umgucken. Die nur ein kleiner Teil der Archäologen verdient wirklich gutes Geld. Die meisten werden zu einem Hungerlohn angestellt, für den ich noch nicht mal meinen Hintern aus dem Bett bewegen würde. Manchmal frage ich mich wirklich welcher Idealismus gehört dazu diesen Berufsweg einzuschlagen. Viele die ihr Hobby zum Beruf machen wollten fahren jetzt Taxi, so sieht z.T. die Realität aus.
Gruß Jörg

Daniel

Zitat von: Lojoer in 08. August 2006, 21:25:01
Viele die ihr Hobby zum Beruf machen wollten fahren jetzt Taxi, so sieht z.T. die Realität aus.
... oder wurden wie hier in BW im Rahmen der Umstrukturierung des LDA´s gleich arbeitslos.
Theoretisch muß man es an der Klatsche haben,wenn man heutzutage noch Archäologie studiert,da die Arbeitssituation für Archäologen total beschissen ist und das große Geld verdient wohl keiner.

Gruß Daniel
Spalttabletten, meine Dame, sind bekömmlich und gesund.
Doch verwirrend ist der Name, sie gehören in den Mund.

Sobbi

Zitat von: Lojoer in 08. August 2006, 21:25:01
Die meisten werden zu einem Hungerlohn angestellt, für den ich noch nicht mal meinen Hintern aus dem Bett bewegen würde. Manchmal frage ich mich wirklich welcher Idealismus gehört dazu diesen Berufsweg einzuschlagen.

Vielleicht ist das der Grund, warum sie uns Sondengänger nicht mögen; ....wo wir doch jede Menge Kohle machen, mit den gefunden und verhökerten Schätzen und Antikas. :smoke:

Gruß Sobbi

Lojoer

Hallo Sobbi,
sehr sarkastisch.
Viele der jungen Leute die Archäologie studieren, haben nichts an der Klatsche, wie Daniel bemerkte. Ich kenne einige von ihnen und kann Euch nur sagen, dass viel Idealismus dahinter steht. Von meiner Seite her sage ich Respekt  :super:
Ich mag es, wenn jemand versucht Dinge in seinem Leben zu tun ohne den materiellen Gesichtspunkt in den Vordergrund zu stellen.
Gibt es momentan in unserer Zeit eher zu wenig.
Gruß Jörg

Sobbi

Servus Jörg,

da geb ich dir uneingeschränkt recht und bin auch deiner Meinung.
Leider jedoch wird allzuoft aus Idealismus, Fanatismus und Scheuklappendenken erster Ordnung;...leider, leider.
Auf das zielte mein Schuss.....

Gruß nach Norden
Sobbi