Neues aus Sachsen!!! Wichtig!!!

Begonnen von bobbymcghee, 02. Juni 2006, 09:59:17

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Ruebezahl

Zitat von: Loenne in 07. Juni 2006, 14:13:54
Ist ein "Deal" zwischen Staatsanwaltschaft, Amt und "Melder" im Bezug auf das Versprechen das Verfahren wegen Geringfügikeit einzustellen, nicht auch ein fauler "Kompromiss"?

Hi Loenne,
ein kristallklares JA! und von ,,Versprechen" war bisher auch nicht die Rede, lediglich von ,,gut zu reden". Deshalb wünsche ich mir für Sachsen auch eine bessere Lösung. Zumal die Bundesländer, welche als nächstes entsprechende Regelungen einführen werden, sich auch an dem Vorgehensweisen in Sachsen orientieren werden.
Grüße aus Ostfalen
Ruebezahl

"Große Erfolge sind weniger spürbar als persönliche Vorteile"
Napoleon Buonaparte

El Grabius

Hi Leute,

Für Alle die sich nun in Sachsen sofort selbstanzeigen möchten eine Überlegung: laut Strafprozessordnung gibt es verschiedene Möglichkeiten der Einstellung eines Verfahrens und nicht jede bedeutet, dass nix mehr im "Register" ist !! Selbst die Einstellung wegen Geringfügigkeit bleibt Einem hängen aber halt ohne Strafe ! :staun: (nur wegen erwiesener Unschuld bleibt nichts mehr).
Also mal sehen nach welchen §§ die bisherigen Einstellungen erfolgt sind. Vielleicht hat ja schon jemand ein Ergebnis ?
@ sondenmichel
Hi michel, ich kann mich noch gut an einen Beitrag erinnern in welchem ein im öffentl. Dienst beschäftigter seine Sonde zum Kauf anbot. Hätte er sich selber angezeigt würde nicht nur seine Beförderung ruhen, sondern zusätzlich wäre auch ein Disziplinarverfahren gegen ihn eingeleitet worden ! Also dürften sondelnde Staatsdiener in dem dortigen lustigen Ländle es wohl schwer haben ! Soviel zur Gerechtigkeit.  :platt:

Viele Grüße El Grabius

Lutze

Der Staatsanwalt muß grundsätzlich nach § 170 I StPO anklagen, oder nach § 170 II StPO einstellen. (Absatz II sinngemäß: Tat oder Täterschaft nicht nachweißbar, also Feststellung, daß kein Straftatbestand verletzt wurde.)

Bei der ganzen Einstellerei nach § 153 ff StPO (Geringfügigkeit etc) muß er sich das Einverständnis des zuständigen Gerichtes holen. Und schon sitzt ein Weiterer im Boot.
Wir haben nunmal Gewaltenteilung. Und um zu verhindert, daß der Staatsanwalt mauschelt, ist da
nochmal jemand übergeordnet.

Außerdem muß sich in unserem Staate niemand selbst anzeigen. Bei jeder (Fernseh)gerichtsverhandlung wird darauf hingewiesen bzw. durch den Richter belehrt. Es ist irrsinnig bei diesem verbrieften Recht zu fordern, sich selbst ans Messer zu liefern.

Lutz




Ruebezahl

Hallo Lutze,
danke für die Klarstellung der Rechtslage.  :super:
Es ist im Moment müßig weiter zu spekulieren, wie die Sachsen das handhaben (wollen).
Warten wir, was uns die ,,stille Post" zum Thema zu berichten hat.
Grüße aus Ostfalen
Ruebezahl

"Große Erfolge sind weniger spürbar als persönliche Vorteile"
Napoleon Buonaparte

Ruebezahl

Zitat von: bobbymcghee in 06. Juni 2006, 15:31:08
die Fragen habe ich weiter geleitet.

Hallo Bobby,
das ist jetzt über zwei Wochen her. Ich will nicht drängeln, aber auch nicht, dass die ausstehenden Antworten in Vergessenheit geraten.
Grüße aus Ostfalen
Ruebezahl

"Große Erfolge sind weniger spürbar als persönliche Vorteile"
Napoleon Buonaparte

bobbymcghee

@Rübezahl

sind weitergeleitet und auch schon angemahnt. Sicher werden in den nächsten Tagen die Antworten eindrudeln.

Beste Grüße. Bobby

bobbymcghee

Hier ein paar Antworten und Neuigkeiten:

Nachdem unsere Vorgehensweise, eine Genehmigung nach Schulung und erfolgreicher Prüfung unter den bekannten Auflagen (s. Handlungsanweisung auf unserer Homepage) mit den zuständigen Ministerien abgestimmt wurde, wird derzeit ein konkretes Schulungsprogramm erstellt. Dazu möchten wir auch kompetente Ausbilder außerhalb des Landesamtes gewinnen (Munitionsfragen etc.). Wir gehen davon aus, noch im Sommer die erste Schulung anbieten zu können. Ein konkreter Termin steht derzeit noch nicht fest.

Sicher haben Sie Verständnis dafür, dass diese Schulungen zentral im Landesamt in Dresden stattfinden müssen, da hier Räumlichkeiten und notwendiges Schulungsmaterial problemlos zur Verfügung stehen. Selbstverständlich werden wir uns bemühen, die Schulungsstunden so zu legen, dass auch Berufstätige mit vertretbarem Aufwand teilnehmen können. Der Termin für die Grabungsteilnahme wird natürlich nicht vom Landesamt kurzfristig festgelegt, sondern soweit möglich in rechtzeitiger Absprache mit den Kandidaten bestimmt, so dass die Teilnehmer ihre beruflichen Belange vorher regeln können.

Die Kosten werden wir im Zuge der Erstellung des Ausbildungsprogrammes fest setzen.

Im Sinne der archäologischen Denkmalpflege ist die genaue Dokumentation der durchgeführten Suchgänge zwingend notwendig. Der einfachste Weg ist in der Tat das tracking per GPS. Man speichert einfach beim Gehen in regelmäßigen Abständen GPS-Punkte und bestimmt dann noch zusätzlich die Koordinaten für jeden Fundpunkt. Die Taten können einfach auf einem PC ausgelesen und auf digitale Karten übertragen werden. Einfache GPS Geräte sind heute nicht mehr teuer, so dass es natürlich am einfachsten ist, wenn jeder selbst ein solches erwirbt. Im Einzelfall ist grundsätzlich auch die Ausleihe durch das Landesamt möglich, in der täglichen Praxis aber doch mit hohem organisatorischen Aufwand verbunden.

Dies beantwortet auch Ihre nächste Frage: Auch zukünftig wird das Landesamt nicht auf die Forderung zur Selbstanzeige verzichten, da das Gesetz eine solche Ermessensentscheidung nicht zulässt. Erfolgt keine Selbstanzeige, die für den Fortgang des Verfahrens ja, wie die bisherigen Beispiele zeigen, förderlich ist, muss das Landesamt entsprechend tätig werden.

Für Rückfragen stehe ich Ihnen gerne zur Verfügung

mit freundlichen Grüßen

W.Ender

Noch eine Anmerkung meinerseits. Es gibt genügend "fremde Sondengänger" aus anderen Bundesländern aber auch aus dem eigenen, die weiterhin achtlos drauflossondeln in Sachsen. Geht davon aus, dass bei Sichtung eines "fremden" Sondlers die Polizei informiert werden muss.

Mit den besten Grüßen. Bobby


Rambo

#67
Es lebe das Denunziantentum und das Bespitzelungssystem. So etwas soll es in Deutschland bis zum Fall der Mauer gegeben haben und jetzt erfolgt eine Neuauflage. Scheinbar will man wirklich über diesen Weg eine Bespitzungspolizei für Archäologen schaffen, die andere eins reinwürgen um selbst gut dazustehen.
Selbstanzeige wenn man so etwas liest kommen einem seltsame Gedanken. Darauf erfolgt Strafverfolgung, Gerichtsverhandlung, Verurteilung, man ist vorbestraft und schon ist es nix mit der Genehmigung.  Ob das der richtige Weg ist eine Zusammenarbeit zu fördern sei dahingestellt. DIGS wird's schon richten die sind sowieso schon zu einer Privatarchäologenpolizei mutiert und machen auf Gutmann und Gutsondler
Macht euch darüber Gedanken
Mann bin ich froh, das es so bei uns nicht läuft
Gruß Rambo
Willst du der Väter Taten kennen
folge ihrem Erdensein,
lern das Gute zu erkennen
und das Schlechte still verzeihn

Ruebezahl

Hallo Bobby,
Dank an Herrn Dr. Eder und Dich für die Antworten.

Sehr schade, dass an der Selbstanzeige nicht zu rütteln ist. Ich meine, damit ist die Hürde, zumindest für einige, für den Beginn einer  Zusammenarbeit sehr (zu) hoch gelegt!

Zitat von: Ruebezahl in 03. Juni 2006, 09:06:02
- Wie ist die Regelung über den Fundverbleib zu verstehen?
Diese Frage ist leider unbeantwortet geblieben. Gibt es dafür Gründe?

Zitat von: bobbymcghee in 22. Juni 2006, 10:53:57
Geht davon aus, dass bei Sichtung eines "fremden" Sondlers die Polizei informiert werden muss.
Sag mal Bobby, Ihr seit gerade dabei eine vertrauensvolle Zusammenarbeit zu organisieren. Geht das nicht ohne Drohungen?
Grüße aus Ostfalen
Ruebezahl

"Große Erfolge sind weniger spürbar als persönliche Vorteile"
Napoleon Buonaparte

bobbymcghee

@Rambo

leider ist es meist nur wirksam, wenn man manchen Sondler erst mal in den Arsch tritt. Denn anders merken manche es gar nicht.
DIGS hat damit rein gar nix zu tun, es sind die Bestimmungen und Gesetzgebungen von Sachsen die nun einmal da sind und an die man sich halten muss. Hier hat niemand etwas von Bespitzelung gesagt. Die meisten die davon schreiben, haben doch absolut keinen Schimmer davon wie das damals bei uns ablief. Also haltet mal den Ball flach. 90% der Sondler die auf Sachsen Boden sondelt, wissen wie die Gesetzeslage ist und womit sie rechnen müssen. Es ist Ihre eigene Entscheidung illegal zu handeln. Und das ist laut Gesetz in Sachsen nunmal eine Straftat.

@Rübezahl

sorry, wenn es als Drohung rüberkam. Es ist lediglich als Information und erneutes Aufrütteln in den Sondlerköpfen zu verstehen. Machen wir uns nix vor, jeder weis was er tut und womit er rechnen muss.

Zum Fundverbleib, mein Fehler. Sorry!!! Aber soweit ich informiert bin, werden alle Funde vorgelegt und das Landesamt entscheidet über den Verbleib. Also nicht alles was gefunden wird, landet im Archiv. Einige Dinge können die Sondler auch behalten. Aber das wird auch die zukünftige Zusammenarbeit noch genauer zeigen.

Besten Gruß. Bobby

Lojoer

Zitat von: Rambo in 22. Juni 2006, 11:09:37
DIGS wird's schon richten die sind sowieso schon zu einer Privatarchäologenpolizei mutiert und machen auf Gutmann und Gutsondler
Hallo Rambo woher hast Du die Info. Nun mal her mit nur einem Beispiel bei dem DIGS entsprechend tätig war.
Gruß Jörg

Loenne

@Rambo

unterlasse bitte diese Pauschalaussagen. Es sind auch nicht alle Österreicher Arschl.... :zwinker:

Die Vorgehensweise der Sachsen gefällt keinem von uns und wird auch hoffentlich keine Schule machen. Dies liegt aber in erster Linie an uns selber (also auch DIGS). Die Frage die sich bei solchen Dingen immer stellt, wer ist bereit wann und an welcher Stelle Kompromisse einzugehen?

Wir haben in meinem Bundesland (fast) die selben Diskussionen gehabt und haben uns von Anfang an dagegen gewehrt für irgend jemanden die "Hilfspolizei" zu spielen. Diesen Part kann das jeweilige Landesamt gerne selber übernehmen.

Allerdings weiß ich persönlich nicht, wie ich reagieren würde, wenn ich jemanden - ob mit oder ohne Detektor - dabei erwischen sollte, wenn er gerade ein Gräberfeld umpflügt.

Einen "normalen" Sondengänger, den ich in Flur und Wald antreffe, würde ich versuchen die Problematik zu erklären und ihm einen Weg aufzeigen, wie er diese Probleme in Zukunft umgehen kann. Ich setze dabei auf meine Komunikationsfähigleit und hoffe ihn überzeugen zu können. Wenn mir dann aber jemand patzig und/oder pöbelig kommen würde, könnte es durchaus sein, dass ich ebenfalls angefressen reagieren würde.

Die geforderte Selbstanzeige der Sachsen ist in meinen Augen nach wie vor totaler Blödsinn und würde für mich nicht in Frage kommen. Nichts und niemand kann mich in dieser Republik zu einer Selbstanzeige verpflichten oder zwingen und wenn dies eine Grundvorraussetzung sein sollte, dann müsste man eben auf meine Mitarbeit verzichten. Zum Glück ist unsere Gruppe sehr geschlossen und wir wären bei solchen Forderungen GEMEINSAM aufgestanden und gegangen - Ende im Gelände. Im Zweifelsfall wäre ich niemals in meinem Leben vorher sondeln gewesen und würde eben jetzt erst mit diesem Hobby anfangen wollen - fertig. Wenn die Damen und Herren dies nicht glauben sollten, ist das ihr persönliches Einzelschicksal und nicht zu ändern. Mein Gewissen und meine Moralvostellungen von einer vertrauensvollen Zusammenarbeit lassen in diesem Zusammenhang eben keinen Ermessensspielraum zu!

Den "hohen organisatorischen Aufwand" zum entleihen der GPS-Geräte würde ich selbstverständlich voll ausnutzen. Da die Geräte heute ja nicht mehr sooo teuer sind, kann es für das Amt wohl kein Problem darstellen 20-30 (vielleicht auch 100??) Geräte anzuschaffen und diese den entsprechenden Sondengängern langfristig zur Verfügung zu stellen.

Zum Thema: "Im Sinne der archäologischen Denkmalpflege ist die genaue Dokumentation der durchgeführten Suchgänge zwingend notwendig. Der einfachste Weg ist in der Tat das tracking per GPS." Mache ich sehr gerne, ab dem Tage, wo dies auch für Lesefundsucher gilt. So lange dies nicht der Fall ist, messe ich weiterhin lediglich via GPS meine Fundkoordinaten ein.

Mit den freiheitslieben Nordies wäre das alles jedenfalls äußerst schwierig bzw. gar nicht umzusetzen.

Dafür haben wir hier den Vorteil, dass wir realistisch denkende Archäologen (vom Chef bis zum Grabungstechniker) haben, mit denen man reden, diskutieren, ein Bier trinken und ganz tolle Projekte umsetzen kann. Man verpflegt uns bei zweitägigen Aktionen mit Getränken, Übernachtungsmöglichkeiten, Frühstück, Mittag, Abendbrot und es ist denen sogar noch unangenehm, wenn wir anschließend abwaschen und aufräumen wollen, weil sie schließlich UNSERE Zeit und UNSER Know How für ihre Arbeit nutzen (was wir sehr gerne tun). Das Leben besteht nun einmal aus geben und nehmen und erst wenn eine "Win-Win Situation" geschaffen wird, hat etwas langfristig Bestand.

An dieser Stelle ein herzliches DANKESCHÖN  an "meine" Archäologen und ich freue mich schon auf unser nächstes Projekt am 1.7.06.

Gruß
Loenne
Mundus vult decipi, ergo decipiatur
www.scheibenknopf.de                

Sondenmichel

Hey

Nur mal ne Verständnisfrage.

Es heißt, dass eine Selbstanzeige unumgänglich ist.

Muss nun jeder Sondler aus Sachsen, der schon länger
unterwegs ist, folgendes zum Besten geben??:

Ich bin seit xx Jahren mit einer Sonde im Bereich YY und ZZ
unterwegs gewesen und habe dabei folgende Funde gemacht:

AA
BB
..
..

Was ist, wenn einer sagt, dass er vorher noch nie unterwegs war.
Wird er als Lügner abgestempelt oder kriegt er als Rookie keine
Genehmigung.

Wäre über eine Antwort dankbar.


Sondenmichel

bobbymcghee

@Sondelmichel

der, dem nicht nachgewiesen werden kann, das er vorher schon tätig war, hat sicher keinerlei Probleme.
Doch wer kann das von sich behaupten??? In der Regel fahren die besser, die dem ganzen ehrlich gegenüber stehen und Rückrad zeigen.

Die Funde müssen abgegeben werden und wenn möglich mit Funddatenblatt versehen werden.

Besten Gruß. Bobby

@all

Noch eine Anmerkung zur Arbeit von DIGS. DIGS war und ist hier stets bemüht die Interessen der Sondler deutlich zu machen gegenüber den Ämtern. Sie setzen sich für Euch ein!!!! Von der ganzen Arbeit und dem Ärger den die Leute von DIGS haben, bekommt Ihr doch das wenigste ab. Und Kompromisse müssen gemacht werden.


Rambo

@ Loenne,  solange ein Luxenburger dort blabla macht und alle dort mehr oder weniger nach seiner Pfeife tanzen....und wie ist dass mit gute Sondler böse Sondler (Jeder ohne Genehmigung ist böse und nur die mit Genehmigung sind Gutsondler) irgendwo habe ich doch so etwas mal bei DIGS gelesen.
Ich weiß schon, du siehst die Sache anders. Für mich war der Gedanke von DIGS einmal was Besonderes und hätte auch bei uns sicherlich Fuß fassen können. Es war auf jeden Fall eine Überlegung wert so etwas in der Art  auch bei uns zu machen. Leider ist der ursprüngliche Gedanke von DIGS für  Sondler mit Sondler da zu sein,  sehr schnelle für zu einem Erfüllungsgehilfen von dem einen oder anderem Archäologen bzw Amt geworden.
Bei manchen Beträgen im Forum von DIGS  denke ich mir sogar hier werden bewusst Probleme so behandelt, das es einfach nur noch DIGSLEUTE geben kann bzw. soll.  Und alles nur um wieder eine Genehmigung zu bekommen. Da kann man getrost von einer Klasseneinteilung sprechen. Die Sucher mit einer Genehmigung sind die Guten die ohne Genehmigung die einfach so suchen weil sie daran Spaß haben, werden von denen ohne Genehmigung angezeigt bzw gemeldet.
Das hat nichts damit zu tun, ob jemand auf einem Bodendenkmal sucht, das ist von vornherein abzulehnen obwohl es leider immer wieder vorkommt und immer öfter vorkommt. Mit diesen Grab und Raubgräbern haben wir genug zu kämpfen, im Grunde genommen sind sie den Archäologen fast immer einen Schritt voraus. Aber das soll nicht das Thema hier sein.
Egal wie man zu den Archäologen steht, ja ich bin viel mit den Archäologen unterwegs, kenne viele, bin auch bei Grabungen dabei, diskutiere  mit so manchen Archäologen über die anstehenden Problem und dabei auch über Raubgrabungen und Raubgrabungsmethoden.  Ich  konnte auch manches mal ein ZWANGLOSES Treffen zwischen Archäologen und Sondlern und Suchern  organisieren, und beide Teile haben davon profitiert,   aber.... niemals würde es mir einfallen  irgend  einen bei ihnen zu anzuschwärzen nur um eine Genehmigung (die es bei uns sowieso nicht gibt) zu bekommen.
Gruß Rambo
Willst du der Väter Taten kennen
folge ihrem Erdensein,
lern das Gute zu erkennen
und das Schlechte still verzeihn

Loenne

Zitat von: Rambo in 22. Juni 2006, 14:50:31
Die Sucher mit einer Genehmigung sind die Guten die ohne Genehmigung die einfach so suchen weil sie daran Spaß haben, werden von denen ohne Genehmigung angezeigt bzw gemeldet.

Hallo Rambo,

sein mir nicht böse, wenn ich wenig drastisch werde: Woher hast Du solche eine xxxxx? Welcher Sondengänger mit Genehmigung, hat wo an welcher Stelle einen Sondengänger ohne Genehmigung angezeigt?

Natürlich kann jeder immer nur für sich sprechen, aber ich habe von so einem Fall bisher nichts gehört und in meinem Umfeld verkehre ich nach wie vor auch mit Sondengängern die keine Genehmigung haben! Allerdings habe ich auch bis heute kein stichhaltiges Argument gehört, welches gegen eine Genehmigung sprechen würde.

Gruß
Loenne
Mundus vult decipi, ergo decipiatur
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Ruebezahl

Zitat von: Sondenmichel in 22. Juni 2006, 13:39:32
Muss nun jeder Sondler aus Sachsen, der schon länger
unterwegs ist, folgendes zum Besten geben??:

Ich bin seit xx Jahren mit einer Sonde im Bereich YY und ZZ
unterwegs gewesen und habe dabei folgende Funde gemacht.......

Hi Michel,
zum besten geben ist gut.  :narr:

Wie ich das verstanden habe, wird auf Grund der Selbstanzeige gegen jeden ein Verfahren bei der Staatsanwaltschaft eröffnet. Der Ausgang (nach welchem §§ eingestellt wird) und ob dadurch ein Vorstrafeneintrag erfolgt, ist hier noch nicht geklärt worden.
Vielleicht kann Bobby den Sachsensondler da noch was zu sagen?

Grüße aus Ostfalen
Ruebezahl

"Große Erfolge sind weniger spürbar als persönliche Vorteile"
Napoleon Buonaparte

Sondenmichel

Das mit der Selbstanzeige finde ich immer noch
ne Sauerei.

Erinnert mich an den Ablasshandel der katholischen Kirche
(ich will jetzt keine religiöse Grundsatzfrage beginnen):

Früher: Zahle ein wenig Geld und Du bist frei von Sünden
Heute: Gib uns all deine Funde und Du bist frei von Sünden (und kriegst ne Genehmigung).

@ bobby

Was ist mit Deiner Selbstanzeige geworden?? Schon was von der StA gehört??


Sondenmichel

PS: Will die Genehmigungspraxis des LDA nicht schlecht reden, ich persönlich
      habe da aber sehr große Bedenken.

wogixeco

zum Glück wohne ich in Bayern  :zwinker:
muss aber sagen das ich die Sache mit der Selbstanzeige auch haarsträubend finde. Bei mir ist es z.B. so das ein Eintrag im Führungszeugnis ( das ich jährlich vorzulegen habe ) mich meinen job kostet. Das wäre es mir absolut nicht wert das Risiko einzugehen und darauf zu spekulieren das der Staatsanwalt die Sache einstellt.

CptAhab

Die Selbstanzeige (SA, ohne Assoziationen wecken zu wollen)
Auch das von Sachsen Vorgelegte ist eine reine Hintertür. Zuerst die Hand reichen, dann wegziehen.

Und wenn eine SA gemacht wird, weißt es noch lange nicht, dass dann lächelnd die Genehmigung übergeben wird.

Und, was ist an Bayern so toll, ich krieg keine. Ich darf nach Scherben glotzen. Die Sonde zu oft im Keller. Aber es kribbelt ununterbrochen.


The world is full of crashing bores. - Mozer

Loenne

Beim dem, was man so über Bayern hört, wird es nicht mehr lange dauern und jeder, der NICHT dort wohnt, wird sich freuen. :staun:

Gruß
Loenne
Mundus vult decipi, ergo decipiatur
www.scheibenknopf.de                

wogixeco

dann lass ich mich nach Sachsen versetzen  :narr:

bobbymcghee

@all

die Selbstanzeigen, die schon einige Sondler gemacht haben sind weitestgehend eingestellt. Die Verfahren wurden zum Teil schon eingestellt. Nicht jeder Beamter ist schnell, so das auch einige noch offen sind, da fast alle verschiedene Bearbeiter haben.
Das Thema mit dem Führungszeugnis hatten wir schon. Es wird nichts darin enthalten sein und vorbestraft ist man auch nicht. Wenn jemand sich das nicht leisten kann aus z.Bsp. beruflichen Dingen, sollte er überlegen das Hobby nieder zu legen.

Besten Gruß. Bobby

El Grabius

Guten Morgen,

Mich würde mal interessieren wie rege die Nachfrage der Sondler in Sachsen ist diese "nette Offerte" der "SA" zu nutzen ? Weiß man da ne ungefähre Zahl ?

:engel:

bobbymcghee

@El Grabius

ich denke mal, das Du keine Zahlen erfahren wirst. Es ist auch nicht das Ziel des Landesamtes, unzählig viele Zuläufe zu bekommen und sich ein Bienchen an die Brust zu heften. Das Ziel war und ist, uns eine Möglichkeit der Kommunikation und Zusammenarbeit zu geben die vorher nicht da war. Über die Homepage des Landesamtes auf zu klären und Interessierte in die Arbeit des Amtes mit ein zu binden.
Die Zuläufe werden sich sicher in Grenzen halten, aber die Zeit und die zukünftigen Erfahrungen werden diese Zusammenarbeit unterstützen.
Das Landesamt ist dem Rufen der Sondler - Klar Position zu beziehen - nachgekommen. Jetzt liegt es an den Sondlern dieses Angebot zu nutzen und eigene Vorteile heraus zu schlagen.

Meine persönliche Meinung:
Die meisten Sondengänger werden zaghaft sein und auf Ihr Glück hoffen nicht erwischt zu werden. Doch mit dem Glück ist das so eine Sache, 99 mal ist es da, aber es reicht, wenn es nur einmal nicht da ist. Aber das wissen wir ja.

Besten Gruß. Bobby

Ackermann

Hallo bobbymcghee,

also wurde deine Selbstanzeige auch eingestellt? Oder wie darf ich deinen Status in dieser Thematik verstehen? Alle sind gleich, einige gleicher?

Viele Grüße

Ackermann

El Grabius

#86
Hi Bobby,
Die sollen sich ja auch nichts anheften - aber ein Erfolg wäre es fürs LDA und Euch schon wenn man sagen könnte:  "schaut mal für unsere Arbeit interessieren sich 3, 5, 10, 500 ehemalige "Schwarzsondler" die in verschiedene Projekte integriert werden konnten". Soll ja kein Geheimbund sein. Sonst könnte manch einer schnell mal auf den Gedanken kommen "denen geht es gar nicht darum die Sondler zur Zusammenarbeit zu animieren sondern sehr wenige "Auskunftswillige" aus den Sucherreihen zu rekrutieren". Es sollte ja grad der Sinn  und Zweck sein, soviele Sondler als möglich aus der Illegalität zu reissen, um zu verhindern, dass immer mehr Denkmäler ausgenommen werden. Aus genau diesen Gründen wäre mir die Selbstanzeige mehr als suspekt (mal ganz abgesehen davon, dass ich mich damals beim LDA nie selbst der Justiz ausgeliefert hätte). Manch einer mag vielleicht sogar grübeln: "wenn man sich schon selbst anzeigt was ist dann erst mit einem Sondlerkollegen ?". Aber wie Du selbst schreibst: die Zeit wird es bringen und man wird sehen.... Und man muß es Euch hoch anerkennen, dass Ihr eine erste Zusammenarbeit geschafft habt. Offen bleibt jedoch  immer noch, wieviele nun erst recht den tiefen Wald oder die Nacht bevorzugen. Eine in Aussicht gestellte Strafe schreckt nicht mal Verbrecher ab, da diese der Meinung sind, man werde sie nie erwischen. (Selbst die Todesstrafe nicht - gibts viele Forschungen drüber). Dies kann also nicht die Lösung sein. Ein letzter Satz noch zum Nachdenken: In einer Demokratie würde der Gleichheitsgrundsatz aufs Gröbste verletzt wenn der Bäcker suchen dürfte, der beim Staat Beschäftigte nicht ! (Bezügl. Selbstanzeige - und die Betroffenen müßten es dann halt bleiben lassen).

Viele Grüße + vor allem noch viel Erfolg bei Eurem Kampf gegen die Windmühlen.

El Grabius :prost:

Sondenmichel


Das Thema mit dem Führungszeugnis hatten wir schon. Es wird nichts darin enthalten sein und vorbestraft ist man auch nicht. Wenn jemand sich das nicht leisten kann aus z.Bsp. beruflichen Dingen, sollte er überlegen das Hobby nieder zu legen.


Wenn sich jemand nicht selbst anzeigt, weil er sich das beruflich nicht leisten kann und
Ärger bekommen könnte, der soll also nicht mehr sondeln???

Puhhhh, das ist schon ne hammermäßige Aussage. :wuetend: :wuetend:

Ich habe fertig und schüttel nur noch den Kopf.



Sondenmichel



klondyke

Ich bin mal auf die ersten Erfahrungsberichte gespannt die ja in wenigen Wochen/Monate kommen sollten.
Gruß und Gut Fund
klondyke

Entetrente

Zitat von: Rambo in 22. Juni 2006, 14:50:31
@ Loenne,  solange ein Luxenburger dort blabla macht und alle dort mehr oder weniger nach seiner Pfeife tanzen....und wie ist dass mit gute Sondler böse Sondler (Jeder ohne Genehmigung ist böse und nur die mit Genehmigung sind Gutsondler) irgendwo habe ich doch so etwas mal bei DIGS gelesen.
Ich weiß schon, du siehst die Sache anders. Für mich war der Gedanke von DIGS einmal was Besonderes und hätte auch bei uns sicherlich Fuß fassen können. Es war auf jeden Fall eine Überlegung wert so etwas in der Art  auch bei uns zu machen. Leider ist der ursprüngliche Gedanke von DIGS für  Sondler mit Sondler da zu sein,  sehr schnelle für zu einem Erfüllungsgehilfen von dem einen oder anderem Archäologen bzw Amt geworden.
Bei manchen Beträgen im Forum von DIGS  denke ich mir sogar hier werden bewusst Probleme so behandelt, das es einfach nur noch DIGSLEUTE geben kann bzw. soll.  Und alles nur um wieder eine Genehmigung zu bekommen. Da kann man getrost von einer Klasseneinteilung sprechen. Die Sucher mit einer Genehmigung sind die Guten die ohne Genehmigung die einfach so suchen weil sie daran Spaß haben, werden von denen ohne Genehmigung angezeigt bzw gemeldet.
Das hat nichts damit zu tun, ob jemand auf einem Bodendenkmal sucht, das ist von vornherein abzulehnen obwohl es leider immer wieder vorkommt und immer öfter vorkommt. Mit diesen Grab und Raubgräbern haben wir genug zu kämpfen, im Grunde genommen sind sie den Archäologen fast immer einen Schritt voraus. Aber das soll nicht das Thema hier sein.
Egal wie man zu den Archäologen steht, ja ich bin viel mit den Archäologen unterwegs, kenne viele, bin auch bei Grabungen dabei, diskutiere  mit so manchen Archäologen über die anstehenden Problem und dabei auch über Raubgrabungen und Raubgrabungsmethoden.  Ich  konnte auch manches mal ein ZWANGLOSES Treffen zwischen Archäologen und Sondlern und Suchern  organisieren, und beide Teile haben davon profitiert,   aber.... niemals würde es mir einfallen  irgend  einen bei ihnen zu anzuschwärzen nur um eine Genehmigung (die es bei uns sowieso nicht gibt) zu bekommen.
Gruß Rambo


Hallo Rambo,
wir sind uns in allem einig. (Bis auf eine Ausnahme die ich gleich mit dir erörtern möchte).
Klar ist : Wir schwärzen nicht an. Vermitteln nur wo möglich und von beiden Seiten gewollt.
Ohne eigenen Vorteil.  Insofern wären wir förderungswürdig   :super:

So, jetzt zur Ausnahme.
Du gehst wie du schreibst rechtlich ungesichert suchen. Gehst sogar auf Grabungen (mit ?).
Davon rate ich, wenn ich gefragt würde ab. Warum ??
1) Könnte man dich jederzeit in die Pfanne hauen und belangen (zumindest versuchen, da du sicher anerkannte und wichtige Arbeit geleistet hast)
2) Gibt es keinen Grund für eure Archäologen diesen FÜR EUCH UND SIE rechtlich ungesicherten Zustand zu ändern. Ihr geht ja trotzdem und helft mit.
3) es bliebe euch und den kooperierenden Archäologen nur die Aussage über: ihr (Sucher) sucht  OHNE zu graben.
SONST MACHT IHR EUCH STRAFBAR !  :zwinker:

DIGS als Interessengruppe darf nichts Strafbares fördern. Würden wir auch nicht, da dies unser Ende bedeuten und auch nicht im Sinne der Sache dem Sucher etwas bringen würde.
Uns als DIGS bleibt nur das Gespräch. Eine Aufzeigung von Möglichkeiten WAS WO WIE erlaubt ist. Der Wunsch das WAS WO WIE merklich für uns zu erweitern und uns weitere Möglichkeiten zu eröffnen unser Hobby (nicht geduldet wie teilweise bei euch ) SONDERN RECHTLICH GESICHERT (!) weiterzubringen.
Es wäre schön wenn du als offener Mensch diese Chance mit trägst. (Und nicht den Leuten und Kollegen einreden würdest, wir wollen ihnen schaden. Den Beweis zu dieser Aussage wärest du uns allerdings dann auch schuldig  :winke: )
Rambo, die Thematik ist nicht einfach. Und es sind viele Menschen mit den unterschiedlichsten Weltanschauungen und Erfahrungen zu berücksichtigen. Gesetze (lokale wie übergreifende) zu beachten. So etwas wie DIGS geht nur in der Mithilfe der überwiegenden Mehrheit.
DIGS greift mehr in das persönliche Profil und die Verhaltensweisen jedes Einzelnen ein, als es je gewagt wurde. Denn die Selbstdisziplin steht an vorderster Stelle. Jeder ist sein persönlicher Aufpasser. Jeder bestimmt selbst wie weit er geht.
Was er vor sich selbst verantworten kann und will.
Wir reden Keinem rein und lassen es sogar zu, daß die ganze Arbeit der gesamten DIGS-Gruppe gefährdet ist durch das egoistische Verhalten Einzelner.

Du kannst jetzt sagen : Das ist Dummheit !   

Ich sage : DAS ist Vertrauen. 

Besten Gruß             

Stefan
Das Projekt von Sondlern für Sondler :
(Wo möglich vermitteln wir an die Archäologie)

DIGS-online.de

Besten Gruß