Naturbilder

Begonnen von Der Sondler, 20. März 2004, 17:59:23

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Gratian

#900
Warum in die Ferne schweifen...heute im eigenen Garten...Herbstimpressionen



Rainer Maria Rilke, 21.9.1902, Paris 

Herbsttag


  Herr: es ist Zeit. Der Sommer war sehr groß.
  Leg deinen Schatten auf die Sonnenuhren,
  und auf den Fluren laß die Winde los.
 
  Befiehl den letzten Früchten voll zu sein;
  gieb ihnen noch zwei südlichere Tage,
  dränge sie zur Vollendung hin und jage
  die letzte Süße in den schweren Wein.
 
  Wer jetzt kein Haus hat, baut sich keines mehr.
  Wer jetzt allein ist, wird es lange bleiben,
  wird wachen, lesen, lange Briefe schreiben
  und wird in den Alleen hin und her
  unruhig wandern, wenn die Blätter treiben.

Gut Fund!   :engel:
Gratian

ANTE ROMAM TREVERIS STETIT ANNIS MILLE TRECENTIS
PERSTET ET AETERNA PACE FRUATUR. AMEN.

wildgecko

Hi !!!

Oh, ein Rilke-Fan !!! Zu den Bildern empfehle ich die CD "Rilke Projekt - Bis an alle Sterne"  :-D  Dann ist es perfekt !!!

Gruß - Sven

Gratian

Habe alle drei CD's vom Rilke Projekt.... :winke:

...und höre sie immer wieder gerne!
Gut Fund!   :engel:
Gratian

ANTE ROMAM TREVERIS STETIT ANNIS MILLE TRECENTIS
PERSTET ET AETERNA PACE FRUATUR. AMEN.

wildgecko

Hi !!!

Ich hab auch alle drei  :zwinker:   :super:

Gruß - Sven

Ölfinger

Um einen meiner Lieblingsthreads wiederzubeleben: :winke:



Zuerst ist es nur ein kleiner Riß. Irgendwann gerät ein Samenkorn hinein und ein Bäumchen keimt. Vielleicht wird es schon bei der nächsten Hitzeperiode sterben. Doch seine Überreste bilden den Humus für das Nächste. Eines Tages wird ein Bäumchen stark genug werden, den Riß zu weiten und mit seinen Wurzeln den Boden zu erreichen. Im Schatten wird sich Moos ansiedeln, aus dem der Regen Humussäure wäscht, die den Beton weiter anlöst. Die Natur läßt sich Zeit, doch irgendwann wird sie auch den stärksten Stahlbeton besiegt haben...

Grüße
Ölfinger
was ich so treibe

Silex

Das sind schon Profifotos......
das gibt nur die Natur. Weil es echt ist und wahr- trotzdem mehr Geheimnisse ahnen lässt als wir je Wissen haben werden.
Wir sagen "dumm" und "klug"..."schön" und "häßlich"...weil wir die ersten waren die sich aus der Ordnung verabschiedet haben.
Manchmal sind es solche Fotos, ein Blick, eine Berührung oder ein Hören, was uns zu dem zurückerstarren lässt was wir eigentlich waren und  sind.
Danke ! Ölfinger
Die Hoffnung trübt das Urteil, aber sie stärkt die Ausdauer.

Harigast

Da Sonnenaufgänge so schön kitschig sind, hier mal der von heute morgen.

stratocaster

Die 3 Fotos sind zwar vom letzten Winter,
passen aber doch zur Jahreszeit jetzt.

Ich habe in diesem Jahr übrigens erstmalig im Herbst Hagebutten gesammelt,
getrocknet und gemahlen. Soll ja in vielerlei Hinsicht sehr gesund sein.  :super:

Gruß und genießt den Sonnenschein (hier zumindest)  :winke:
Das Sucherforum dankt all denen,
die zum Thema nichts beitragen konnten
und dennoch geschwiegen haben !

Ölfinger



1400 - In einem Lesesteinhaufen versteckt ein Eichelhäher eine Eichel als Wintervorrat.
1401 - Aus der vergessenen Eichel ist ein kleiner Baum entstanden.
1415 - Endlich ist der Haupttrieb hoch genug, um nicht mehr vom Vieh abgefressen zu werden.
1497 - Die stattliche, junge Eiche am Dorfrand bleibt von der Nutzung als Bau- oder Feuerholz verschont.
           Unter ihr werden Schweine gehütet. Als "Hudeeiche" spendet sie dazu im Sommer Schatten und im Herbst die
           wertvolle Eichelmast.Mit der Wiederentdeckung Amerikas endet das Europäische Mittelalter.
1517 - Luthers Thesenanschlag läutet die Reformation ein.
           Unser Baum ist über einen halben Meter dick.
1648 - Der 30- Jährige Krieg hat einen entvölkerten Landstrich hinterlassen. Das Dorf fällt wüst und gerät nach und nach
           in Vergessenheit. Äcker und Weiden verwandeln sich langsam in Wald.
1780 - Waldglas ist ein begehrter Exportartikel geworden.
           In der Gegend entstehen zahlreiche Glashütten mit einem immensen Holzverbrauch.
1810 - Die Landschaft ist faktisch entwaldet und fast alle Glashütten sind mangels Holz schon wieder geschlossen.
           Am Seeufer steht eine Eiche mit einem Meter Stammdurchmesser. Sie ließ man stehen.
1860 - Oberförster Louis Maron beginnt mit seinen Pflanzversuchen Pionierarbeit in der modernen,
           nachhaltigen Forstwirtschaft zu leisten.
1885 - Maron stirbt. Man setzt ihm auf einem Hügel am See einen Gedenkstein.
           Dichter Kiefernwald umgibt die Eiche.
1945 - deutsche Soldaten hämmern die letzte Munition ihrer 3,7 cm- PaK den Russen auf der anderen Seeseite entgegen.
           Diese antworten mit Werfergranaten. Ein paar Splitter davon bekommt auch die Eiche ab.
1967 - Man erklärt den See weiträumig zum Naturschutzgebiet.
2007 - Dem Sturm eines Sommergewitters halten die einseitig gewachsenen Wurzeln des 1,4m starken Baumriesen
           nicht mehr stand. Die ansonsten kerngesunde Eiche fällt.
2008 - Ein melancholischer Wanderer nimmt ein paar Digitalfotos auf.
2009 - Von den Zweigen fallen die letzten Blätter ab. Unter der Rinde machen sich Insekten und Pilze breit.
           In dem riesigen Loch, das der Baum im Waldbestand hinterlassen hat, keimen Buchen und Ebereschen.
2020 - Die letzte Rinde ist abgefallen. Pilze haben das eiweißreiche Splintholz mürbe gemacht.
           Um den Stamm herum wuchern zahllose junge Bäumchen.
2050 - Alle dünneren Äste und Wurzeln sind verschwunden. Der Kern des liegenden Stammes ist immer noch fest.
           Man erkennt schon lange keine Lücke im Baumbestand mehr.
2100 - Auch die dicken Äste, die aus dem Wasser ragten, sind verrottet.
           Die Äste im See wandern durch Eisgang und Wellenbewegungen ins tiefere Wasser. Von der Unterseite des Stammes
           ist schon ein Teil verschwunden und der Wurzelteller ist zu einem bewachsenen Erdhäufchen zusammengerutscht.
           Das Grab des Wanderers ist längst vergessen und eingeebnet.
2200 - Auch der Stamm ist restlos verschwunden. Man erkennt aber noch gut den Erdhaufen des Wurzeltellers.
2300 - Die Spuren des Wurzeltellers sind nur noch zu erahnen.
3000 - Im tieferen Wasser liegen immer noch Äste. Organische Säuren haben vom Holz nur noch
           das Zellulosegerüst übrig gelassen,so daß man es mit dem Daumen eindrücken kann.
           An der Luft zerfällt es im Nu in federleichte Krümel.
...
Grüße
Ölfinger
was ich so treibe

Silex

"Umfassende" Beschreibung!
Der stand schon vor der Entdeckung Amerikas...man muss immer darauf hin gewiesen werden...sonst glaubt man  nicht was diese Wesen draufhaben.
Danke vom
Edi
Die Hoffnung trübt das Urteil, aber sie stärkt die Ausdauer.

Harigast

Heute war es recht schön.

Ölfinger

Hallo,
Bild 2 finde ich ganz hervorragend! Ausplotten lassen und an die Wand damit! :super:
Grüße
Ölfinger
was ich so treibe

Sax

Zitat von: Ölfinger in 04. Januar 2009, 15:14:48
...
...
........................ An der Luft zerfällt es im Nu in federleichte Krümel.
...

Sehr beeindruckend  :super:
Gruß Micha

Daniel

Zitat von: Harigast in 06. Januar 2009, 21:23:23
Heute war es recht schön.
Bei mir auch. :zwinker:
So gesehen wohne ich schon in einer schönen Gegend. :engel:
Spalttabletten, meine Dame, sind bekömmlich und gesund.
Doch verwirrend ist der Name, sie gehören in den Mund.

Harigast

Nur die Berge stören etwas :zwinker:

crunchyrocks

   
Nicht viele sind nach wie vor ihre eigenen Bett zu wälzen ewigen Da die ewigen Zyklus. Der Himmel ist früh, aber zerkreischt und Verletzten Menschen aus bunten Streifen durch ihre Angst ein wenig uelle Fall verpassen.

Harigast

Zitat von: crunchyrocks in 09. Januar 2009, 08:10:36
   
Nicht viele sind nach wie vor ihre eigenen Bett zu wälzen ewigen Da die ewigen Zyklus. Der Himmel ist früh, aber zerkreischt und Verletzten Menschen aus bunten Streifen durch ihre Angst ein wenig uelle Fall verpassen.

:gute:

Ölfinger

Dieser dadaistische Beitrag stammt meiner Meinung nach aus einem Übersetzungsprogramm.
@crunchyrocks: Woher kommst Du? Where do you come from?

...

Erinnerung an einen herrlichen Sommer 2008 in Schweden:



...

Grüße
Ölfinger
was ich so treibe

Corax

Dieser dadaistische Beitrag stammt meiner Meinung nach aus einem Übersetzungsprogramm.
@crunchyrocks: Woher kommst Du? Where do you come from?
Zitat von: Silex in 29. August 2008, 22:54:47
Ein Morgen am Fluß...
der Mensch in ständigem Aufruhr... fährt meist vorbei. Manchmal ist die Zeit gekommen um "auszusteigen" und es strömt aus vielen Quellen gespeist und unwillkürlich gefördert sofort in alle Sinne.
Nicht viele gibt es die ihr Bett noch selber wälzen auf ewigen Wegen dem immerwährenden Kreislauf zu.
(Der Himmel aber  ist schon früh zerkreischt und verwundet von grellen Menschenstreifen- getrieben  von ihrer Angst etwas "event"uelles zu versäumen)

Das war der Originaltext  :narr:

Ölfinger

 Hm... und was soll das verwurstete Zitat bedeuten? Ist das ein Spambot? :idee:
Grüße
Ölfinger
was ich so treibe

Corax

Zitat von: Ölfinger in 09. Januar 2009, 22:58:27
Hm... und was soll das verwurstete Zitat bedeuten? Ist das ein Spambot? :idee:

sehr wahrscheinlich..seine anderen 2 Beiträge sind auch nur kopiert und verwurschtelt

Grüße Corax :winke:

Silex

Schön "gespambotet" zu werden....wie bist Du da  drauf gekommen , Corax?
(War meine expressive Phase)
Die Hoffnung trübt das Urteil, aber sie stärkt die Ausdauer.

Corax

Zitat von: Silex in 09. Januar 2009, 23:27:59
Schön "gespambotet" zu werden....wie bist Du da  drauf gekommen , Corax?
(War meine expressive Phase)

der "zerkreischte Himmel" kam mir irgendwie bekannt vor  :narr:

  :gn

Michael

#923
Unsere Vogel- und Tierwelt leidet zur Zeit große Not. Hier sind schon alle Seen und große Teil von Flüssen zugefroren.

        GugF Michael, der mit dem C-Scope 1220 XD sucht

Michael

        GugF Michael, der mit dem C-Scope 1220 XD sucht

Silex

Man sieht IHM die Verzweiflung  bezüglich der oberflächlichen Aggregatsveränderung direkt an.
Unglaublich und tröstlich dass viele dieser Wunderwesen imstande sind solche Temperaturen über längere Zeiträume hinweg zu überleben.

Bei uns sind die Flüsse auch schon komplett zugedeckelt....
Die Hoffnung trübt das Urteil, aber sie stärkt die Ausdauer.

Trapper


Ölfinger

Hallo,
hier ein Bild vom Sonntag: Der Himmel, betrachtet von unten durch eine Eisdecke. :-D
Grüße
Ölfinger
was ich so treibe

Ölfinger

Für Michael:
(leider miese Bildqualität, da mit 640 mm(eff.) frei hand und mit hohem ISO-Wert fotografiert)
Grüße
Ölfinger
was ich so treibe

Michael

 :winke: Ölfinger

:super: Super Fischadler, jedenfalls Bild 2

Bild 1 falsch betitelt, sieht aus wie Graureiher

        GugF Michael, der mit dem C-Scope 1220 XD sucht