Genehmigung fürs Sondeln

Begonnen von Frischling, 19. Oktober 2008, 12:24:29

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Frischling

Hallo,
ich habe erst seit etwa 2-3 Wochen einen Detektor. Ist auch nur ein Einsteigermodell. Hatte erst nicht richtig Vertrauen in es, da alle sagten es ist ******* . Habe dann aber doch mal mit Erlaubnis des Besitzers ein Grundstück durchsucht wo bei Bauarbeiten Sachen wie z.B. ein eisernes Kreuz und auch schlecht erhaltene Münzen aus dem Deutschen Kaiserreich zum Vorschein kamen. Auf diesem Grundstück habe ich im laufe des Tages mehrere unidentifizierbare Sachen gefunden. Und auch in einiger Tiefe(30cm). Nun bin ich vom Sondeln infiziert und möchte es legal machen. Wie geht das? Wo bekomme ich eine Genehmigung und was für Vorraussetzungen muss ich erfüllen? Komme aus Magdeburg.

LITHOS

Hallo,
Es gibt nur einen Weg in SA das Sondeln legal auszuüben. Du wirst dich an das Landesamt für Archäologie wenden müssen.
http://www.lda-lsa.de/landesamt_fuer_denkmalpflege_und_archaeologie/ehrenamtliche_mitarbeiter/
Grüße!

Frischling

Danke für die rasche Antwort. Bin natürlich auch noch für andere Infos offen. Ist denn ein jeder Sondler ein ehrenamtliches Mitglied? Ich meine wie macht ihr es. Könnt auch schreiben wenn ihr es ohne Lizenz macht. Ich bin der letzte, der mit Steinen wirft. Verpflichte ich mich als ehrenamtliches Mitglied für bestimmte Sachen?

LITHOS

Zitat von: Frischling in 19. Oktober 2008, 12:43:05
Könnt auch schreiben wenn ihr es ohne Lizenz macht. Ich bin der letzte, der mit Steinen wirft.
Also entweder möchtest Du legal suchen oder Du läßt es besser.

Frischling

Wenn ich nicht beabsichtigen würde, legal zu suchen, hätte ich dieses Thema nicht eröffnet.

Pfälzer42

Tja die Frage ist nur ob die auch die Genehmigung bekommen wirst. leider sind die bestimmungen in Deutschland schon ziemlich arg, naja manchmal ja auch sehr verständlich wenn man sieht was manche "Sondler" sich erlauben.
Ob du es legal oder nicht machst das sei dir überlassen, eine Anmeldung ist sicherlich sinnvoll nur sollte man sich da auch etwas vorbereiten, denn du wirst da auch gefragt nach was du suchst, wo du suchst, mit was du suchst, ob du auch grabungen vornimmst und und und....und wenn du dann da stehst und für nix ne antwort hast, dann gute Nacht erlaubnisschein. Klar man kann es auch schriftlich einreichen, aber meiner Erfahrung nach zieht das eine Ablehnung nach sich.

Ich jeden Falls drücke dir die Daumen :-)

Lojoer

Hallo Frischling,
das wesentliche wurde ja von Lithos und Pfälzer42 gesagt.
Grundsätzlich kann man sagen, dass eine Zusammenarbeit mit dem Denkmalämtern eigendlich ein muss sein sollte.
Dies gilt auch für Sachsen-Anhalt
http://www.lda-lsa.de/landesamt_fuer_denkmalpflege_und_archaeologie/ehrenamtliche_mitarbeiter/
Wenn es Dir wirklich ernst ist Dich in die Denkmalpflege einzubringen und nicht nur "just vor fun" ein wenig rumsondeln willst, so wirst Du ein offenes Ohr bei den Archäologen finden. Die Feldbegehung besteht aber nicht nur aus der selektiven Suche nach Metallgegenständen mittels einer Sonde, sondern die Sonde ist eigendlich nur ein zusätzliches Instrument um die Oberflächjenfunde zu ergänzen. Der Einstieg für den ernsthaften Sucher sollte eigendlich die Oberflächensuche sein.
Die Auflagen für eine Nachforschungsgenehmigung kannst Du im groben dem beigefügten Link entnehmen. Ich empfehle Dir daher den Kontakt mit dem LfD Sachen-Anhalt aufzunehmen und wünsche Dir viel Erfolg.
Gruß Jörg
 

SchatzSucher21

guten tag komme auch aus der nähe magdeburg wolt mal fragen ob deine genemigung was ergeben hat ?? meld dich mal bei mir mfg toni  :winke:

DerDübel

Moin!

Eine sehr interessante Seite nicht nur zu diesem Thema: http://www.digs-online.de

Mich würde an dieser Stelle einfach mal interessieren wieviele Personen aus diesem Forum eigentlich eine "Lizenz zum Suchen" haben!
Was mich aber noch viel mehr interessieren würde ist in welchem Rahmen ihr euch dann auch daran haltet.
Man liest nämlich sehr viel von der Suche im Wald samt Fundberichten usw.. So weit ich richtig informiert bin ist das Suchen dort ja generell verboten.
Wie sieht es mit den vielen Militariasuchern aus? Nach Bomben buddeln ist soweit ich weiß ebenfalls generell verboten.
Wieviel Spaß bereitet es eigentlich jahrelang über den gleichen Acker zu laufen, für den man dann ja eine Erlaubnis hat?

Ich hoffe ein wenig "Zündstoff" für eine Diskussion geliefert zu haben!

Grüße

DerDübel

arriba

Moin Dübel   :-)

Die Diskussion ist so alt wie das Forum selber  :-)  "Buddel" dich mal ein bisschen weiter durch verschiedene Beiträge  :zwinker:  Es gibt in der tat Leute die für den Wald eine Genehmigung haben, frag mich nicht wie das geht  :-)  Ich denke eigentlich auch nicht das es hier Leute gibt die freiwillig eine Bombe ausbuddeln  :irre: Was aber nicht heisst das man nicht manchmal eine findet!  Es gibt hier auch welche  ohne Genehmigung die sondeln, und noch mehr die eben nicht sondeln weil sie keine Genehmigung haben! Sei mal eine Weile dabei .... lies dich weiter durch .... dann merkst du das es hier schön ist  :-)

:winke: Rikke

Belenos

Moin,

1. Die Suche ist im Wald nicht verboten, aber lt. Urteil des Lüneburger OVG müssen Denkmalschutzbehörden keine Genehmigung für die Suche im Wald ausstellen. Verboten ist die Nachforschung ohne Nachforschungsgenehmigung nach archäologischen Bodenfunden in Wald und Flur.

2. Stellen einige Denkmalschutzbehörden tatsächlich für eine ganz wenige Sucher auch NFG aus, die eine Suche im Wald nicht ausschließt. Die habe ich nach 6 jahren ehrenamtlicher Tätigkeit und genausovielen Kursen erhalten.

Viele Grüße

Walter

CptAhab

Suchen ist generell nicht verboten, aber das Graben im Anschluss, sprich der Eingriff in die Erde/Waldboden etc.

Auch Augenlesefundsucher ist es nicht gestattet die Ackerkrume mit der Fußspitze mal umzudrehen.... aber das führt dann doch zu weit.

The world is full of crashing bores. - Mozer

Silex

Zitat Cpt Ahab:"Auch Augenlesefundsucher ist es nicht gestattet die Ackerkrume mit der Fußspitze mal umzudrehen.... aber das führt dann doch zu weit."

Dem ist unglaublicherweise wirklich so....macht  aber bei manchen Ausackerungen wirklich Sinn....besser gesagt: würde machen.
Denn  viele Gefäße können nur so wieder perfekt zusammengesetzt werden.
Die Praxis aber sieht so aus: Mail mit Fotos ans  Denkmalamt wg. Grubenanackerung etc. und dann kriegt man  immer die selbe Antwort (wenn man ein paar Jährchen dabei ist) : oberflächlich bergen- wir sind überlastet, dann geht der Rest eben flöten.

Was ihr immer sondeln wollt? Ohne die Dinger sucht es sich wirklich  angenehm-unbeschwerter , vielfältiger und reichhaltiger.
Eine anschließende Genehmigung wäre  mit ein paar Jahren Keramikerfahrung viel leichter zu erlangen.
Die meisten wollen das dann gar nicht mehr......

Die Hoffnung trübt das Urteil, aber sie stärkt die Ausdauer.

Caveman

Hallo zusammen,
die Sache mit der "Waldsuche" und einer "Genehmigung" dafür würde mich auch interessieren. Ich glaube nicht an eine offizielle Genehmigung für eine Waldsuche. Mir ist es auf jeden Fall nicht gestattet und das in NRW wo es doch, im Gegensatz zu anderen Bundesländern, human abläuft, im Wald zu- suchen bzw. graben. Würde das gerne mal schriftlich sehen  :zwinker: !!!

Gruß Caveman

DerDübel

Moin Leute!

@Cavemann

Das würde ich auch gerne ´mal!
Bin nämlich auch aus NRW und es ist wie du schon sagtest, trotz relativ humaner Gesetzgebung NICHT erlaubt. Da ein Wald ja in der Regel ein Naturschutzgebiet darstellt und ich es schlicht und einfach nicht glaube, daß das Graben dort genehmigt wird.

Aber es ist vielleicht reine Auslegungssache was man als Wald bezeichnet. Was für den einen eine Obstbaum Plantage ist, ist evtl. für einen anderen ein Wald :-D
Für eine solche, wäre eine Genehmigung dann ja durchaus denkbar.



Ebenso glaube ich nicht, daß es Genehmigungen für Gebiete gibt wo mit Bomben- bzw. Munitionsfunden zu rechnen ist. Man muß ja nicht eimal gezielt danach suchen um sich strafbar zu machen, sondern es lediglich billigend in kauf nehmen, wenn ich da richtig informiert bin.
Militariasuche ist somit ja eigentlich ausgeschlossen, es sei denn man sucht ausschließlich dort wo sich die Soldaten lediglich mit Erkennungsmarken, Orden und Ausrüstung beschmissen haben :narr:


Ich lasse mich aber wie immer gerne vom Gegenteil überzeugen und freue mich auf weitere postings zu diesem Thema!

Als dann!

DerDübel

Frischling

Ich konnte mich noch nicht um eine Genehmigung kümmern, weil ich gerade Abi mache. Habe bisher nur mal auf einem Privatgrundstück gesondelt. Drei Bombensplitter sind dabei herausgekommen und noch etwas unidentifizierbares, was einem Gefäß aus der Neuzeit(maximal 70 Jahre alt)ähnelt. Ist aber unbrauchbar. Da der Winter jetzt hereingebrochen ist, wird das Ganze zunächst auf Eis gelegt.

undertaker

Hallo,

in Hessen ist die Waldsuche grundsätzlich in der Nachforschungsgenehmigung verboten.  :belehr:
Es gibt aber Ausnahmegenehmigungen für räumlich begrenzte Bereiche. Diese werden aber recht selten erteil.


Gut Fund

Undertaker
Gut Fund

Undertaker

DerDübel

Tach!

@undertaker
Weißt du evtl. etwas genaueres über die Gebiete für die eine Ausnahmegenehmigung erteilt wurde? Ich meine so Sachen wie z.B.
- war das schon immer ein Waldstück oder hat man es "dazu geforstet"? (...Wiese ist ja auch nicht gleich Wiese...)
- ist es archäologisch vielleicht komplett untersucht oder uninteressant und deshalb "unbedenklich" für Sondengänger?
usw.

Wäre ja möglich das man die ein oder andere Erkenntnis zur Argumentation bei der entsprechenden Behörde gebrauchen kann und auf diese Weise auch eine Genehmigung für die Waldsuche erhält!


Viele Grüße

DerDübel

dappeler

Hallo Der Dübel,
wenn du, so vermute ich zumindest, aus Hessen kommst, wende dich doch am besten direkt an die für deinen Landkreis zuständige Bezirksarchäologie. Kontakt  www.denkmalpflege-hessen.de
Im persönlichen Gespräch lässt es sich trefflich über solche Angelegenheiten sprechen. Meist erfährt man auch, warum beispielsweise die Suche im Wald ganz besonderen Bedingungen unterliegt.
Hier im Forum wirst du nicht erfahren, ob es Feldbegeher mit Metallsonde gibt, die auch mit Genehmigung in bestimmten Waldbereichen suchen dürfen.
Bis dahin ist es ein langer Weg, den du nicht von heute auf Morgen beschreiten wirst....

Interessiere dich weiterhin für deine Aktivität, suche, sofern noch nicht geschehen, den Weg zur Amtarchäologie und arbeite offen und ehrlich als "Zubringer" mit.

Gruß vom dappeler  :winke:
Eins bist du dem Leben schuldig, kämpfe oder trags mit Ruh -
Bist du Amboss, sei geduldig, bist du  Hammer schlage zu!

Belenos

Zitat von: dappeler in 12. Dezember 2008, 15:42:23
Hallo Der Dübel,

Hier im Forum wirst du nicht erfahren, ob es Feldbegeher mit Metallsonde gibt, die auch mit Genehmigung in bestimmten Waldbereichen suchen dürfen.

Gruß vom dappeler  :winke:

Hallo Dappler,

wie kommst Du denn darauf? Ich habe doch weiter oben in meinem Posting geschrieben, dass ich eine solche NFG habe und dass ich diese nach 6 Jahren erhalten habe.

Viele Grüße

Walter Franke
IG Phoenix Rhein-Main