Frage an die Fotoexperten

Begonnen von undertaker, 14. Dezember 2014, 13:18:47

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undertaker

Hallo,

wenn ich mir die diversen Bilder im Forum betrachte, sind so gut wie alle Hintergründe, von Fingerkuppe über Küchenrolle bis Ackerscholle zu finden. Viele davon machen das Gesamtbild sehr dunkel.

Beim Arbeiten mit einer Lichtkammer o.ä. hat man ja die Möglichkeit die Farbe des Bildhintergrunds zu wählen. Da ich in nächster Zeit wahrscheinlich eine größere Fotosession mit so grünem Zeug vor mir habe, nun meine Frage an die Experten.

Welche Hintergrundfarbe empfehlt Ihr? Welche eignet sich z.B. gut zum freistellen von Objekten?

Gut Fund

Undertaker
Gut Fund

Undertaker

StoneMan

Moin,

wenn auch ein Nicht-Äksbärde antworten darf...(?)

Keine Ahnung was Du mit, "so grünem Zeug", von Dir meinst  :nixweiss:

Was nutzt Du denn für ein Programm zum Freistellen?
Oder meinst Du Freistellen beim Fotografieren?

Der HG sollte Abstand zum Objekt haben.

Für einfache Programme (mit magnetischem Lasso etc.) und für manuelles Ausschneiden, auch für
das Freistellen beim Fotografieren, eignen sich vor allem einfarbige strukturlose Hintergründe (HG).
Keine Küchenrolle, keine Sofakissen...^^

Der Kontrast HG-Objekt sollte gegeben sein, keine grellen Farben für den HG verwenden.
Zum Freistellen mittels Bildbearbeitungsprogrammen, eignen sich insbesondere HG-Farben die
im Objekt nicht vorhanden sind.
Für ein graues Objekt keinen grauen HG auswählen usw.

Mein persönlicher Geschmack für Hintergründe, mittelgrau, dunkelgrau bis vorzugsweise anthrazit (nicht tiefschwarz).
Der HG soll nicht vom Objekt ablenken.
Manchmal kann ein dezent farbiger, satter, eher dunkler HG das Objekt noch besser ins rechte Licht bringen.

Das nur kurz aus der Hüfte...

Ich hoffe, Du hast noch Fragen.


Gruß

Jürgen
Was könnte wichtiger sein als das Wissen? fragt der Verstand.
Das Gefühl und mit dem Herzen zu sehen, antwortet die Seele.
Antoine de Saint-Exupéry

Rheingauner

@Untertaker,

Hintergrund blau, zum Freistellen Photoshop oder Fluid Mask.

Gruß

stratocaster

sieh doch mal hier
http://www.sucherforum.de/index.php/topic,64517.0.html

vor allem auch die vielen Links am Ende des Beitrages

Gruß  :winke:
Das Sucherforum dankt all denen,
die zum Thema nichts beitragen konnten
und dennoch geschwiegen haben !

Belta

Das sind schon sehr viele schöne Tipps. Eine Kleinigkeit noch, die zu bedenken ist, was die Farbe bzw. die Tönung des Hintergrundes angeht.

Die Helligkeit des Hintergrundes bewirkt oft, dass ein Bild völlig anders belichtet wird, als man es möchte. Nimmt man einen weißen oder sehr hellen Hintergrund (und in der Mitte ein relativ dunkleres Artefakt-Teil), dann kommt je nach Kamera ein total unterbelichtetes Bild heraus. Die Artefakte wirken dunkelgrau bis schwarz, keine Zeichnung, kein Erkennen. Stichwort Belichtungsmessung -> "Integralmessung". Einfach gesagt: die Kamera checkt das ganze Bild, sagt sich: "aha, alles ziemlich hell..." und die Helligkeit wird heruntergeregelt.

Abhilfe:
a) bei nicht einstellbaren Cams (Pocketkameras, Smartphone, usw) als Hintergrund nicht sehr helle Töne / Weiß nehmen (weil sonst das eigentiche Teil unterbelichtet wird), aber auch nicht unbedingt schwarz (subjektiv oft als sehr dunkel empfunden)
b) Teure Kameras und Spiegelreflex lassen sich da auch regeln, siehe Belichtungsmessung auf Spotmessung oder Matrixmessung oder bei hellem Hintergrund eine Belichtungskorrektur vornehmen (bspw. 2 Blenden höher).     

Die oft verwendeten Küchentücher in weiss sind oft ungünstig wie oben beschrieben. Farben sind ok, bspw. dunkelrot, dunkelgrün, ein Grau ist auch gut, lenkt nicht ab. Ist der Hintergrund zu "farbig", lenkt er aber vom Objekt ab. Gerade in Zeiten des billigen Digitalknipsen gilt -> Probieren geht über Studieren  :zwinker:

ps: das nachträgliche Freistellen von Objekten ("Chroma Keying"), welches im TV oder auch auf Fotos mit Greenscreen oder mit Blau realisiert wird, klappt bei Artefakten auch mit anderen Farben. Im Fotostudio stellen wir regelmässig mit weißem Hintergrund frei. Grün oder Blau werden nur gewählt, weil das am wenigsten die "orangenen" Hauttöne der Nachrichtensprecher oder der Moderatorin trifft und so das technische Freistellen besser funktioniert :winke:
clivia ducatus et ravestein dominium

StoneMan

Zitat von: Belta in 14. Dezember 2014, 21:18:17
...
Eine Kleinigkeit noch, die zu bedenken ist, was die Farbe bzw. die Tönung des Hintergrundes angeht.

Die Helligkeit des Hintergrundes bewirkt oft, dass ein Bild völlig anders belichtet wird, als man es möchte.
Nimmt man einen weißen ...
[...]

Moin,

Beltas Hinweis ist wichtig. Dazu habe ich einmal drei Fotos gemacht.
Je ein weißer, grauer und schwarzer Hintergrund.

Alle drei Bilder mit der selben Beleuchtung - Kunstlicht, drei Lampen + Deckenlampe (Mischlicht).
Für einen eventuellen Weißabgleich kann man in eine Ecke ein Blatt neutralweiß legen.
Die Objekte liegen auf einer Glasplatte, der HG wurde lediglich ausgetauscht.
Kamera: Aufnahmemodus A Blendenvorwahl f6,3 , -0,3 EV, ISO 200, Weißabgleich Kunstlicht.
Der Fokus lag immer auf der selben Stelle.

Die Fotos sind, bis auf Verkleinerung und Komprimierung fürs Hochladen, nicht bearbeitet,
auch keinen Weißabgleich gemacht (Ooc).
Seht selber was passiert.

Gruß

Jürgen
Was könnte wichtiger sein als das Wissen? fragt der Verstand.
Das Gefühl und mit dem Herzen zu sehen, antwortet die Seele.
Antoine de Saint-Exupéry