Pseudogräberfeld

Begonnen von RockandRole, 16. November 2022, 15:31:59

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RockandRole

Servus Leute,

alle Kids und mich hat die Influenza erwischt. Jetzt brauche ich bei der Arbeit immer mal ne Pause bei denen ich Luftbilder schauen kann.

Dabei ist mir mal wieder etwas aufgefallen. Das sollte eine relativ massive Ansammlung von Flachsgruben sein. Die gibt es in der Gegend öfter, aber das ist das erste, welche ich auf der bayerischen Seite sehe. Wo da aber das Wasser für die Gruben hergekommen sein soll, das frage ich mich. Ein Bach ist zwar in der Nähe, aber da musste man bis zu 300 Meter den Hügel hinauf laufen. Lössboden ist vorhanden, vielleicht hat der nahezu 0 Wasser durchgelassen und man hat auf den Regen gewartet.

Das es sich dabei um sogenannte Gargruben handeln könnte, da besteht eine geringe Chance. Es gibt sie aber bei uns, was ein Grabung in diesem Frühjahr in Seligenstadt gezeigt hat. Leider gibt es da noch gar keine Veröffentlichung, ich habe das nur nebenbei mitbekommen und habe mir das nach der Grabung mal angesehen. Dabei handelt es sich um wohl eisenzeitliche ´Kochgruben` mit Bodenpflasterung. Das sieht dann ähnlich aus wie ein Reihengräberfeld, es gibt sie aber rund. Warum man immer wieder eine neue Grube und nicht die gleiche hergenommen hat und so viel Abstand dazwischen gelassen hat, das ist mir ein Rätsel. Kennt sich da jemand aus? War das aus Hygienegründen?

liebe Grüße Daniel
gefährliches Drittelwissen

animus

Ich würde da eher an Schlitzgruben denken, was die Form angeht. Also lang und schmal. Die werden meist neolitisch eingeordnet und die Funktion ist bisher nicht geklärt. Bei Googel findet sich da einiges zu.

Daniel

RockandRole

#2
Hallo Daniel

das hatte wir gestern auch schon diskutiert, denke aber für den Hinweis.

Ich habe hier mal was zu Schlitzgruben. Ist aus

,,Prähistorische Mensch-Umwelt-Interaktionen im Spiegel von Kolluvien und Befundböden in zwei Löss-Altsiedellandschaften mit unterschiedlicher Boden-und Kulturgeschichte (Schwarzerderegion bei Halle/Saale und Parabraunerderegion Niederrheinische Bucht)" von Julia Gerz

Auf Seite 22 heißt es:

Ein  weiterer ,,Rätselbefund" der Archäologie sind  die sog.  Schlitzgruben.  Ihren Namen erhielten sie aufgrund ihrer charakteristischen, nach unten schmal zulaufenden Form. Im oberen Teil sind sie meist wannenförmig ausgebildet mit Längen zwischen 2.5-3.0m, Breiten zwischen 0.25-1.2m und Tiefen von bis  zu  4.0m.

Bei mir sind sie zwischen ca. 2,0 - 6,5 m lang, geht man von einer Spurbreite von 2 m des Traktors aus. Ob die Langen nicht auch aus 2 Stück, welche aneinander gesetzt sind bestehen, das kann ich nicht sagen. Die Breite könne passen. Es könnte also sein. Neolithikum gibts da auf alle Fälle relativ häufig. Ralf meint nur, die treten eigentlich nicht so massiv auf. Und die Länge bringt er auch ins Spiel.

liebe Grüße Daniel
gefährliches Drittelwissen

RockandRole

Je mehr man darüber liest, desto wahrscheinlicher halte ich das. Oben drüber gibt es eine neolithische Siedlung. Passt eigentlich wie die Faust auf´s Auge.
In der Diss wird auch eine Fundstelle mit über 70 stk erwähnt.

:winke:
gefährliches Drittelwissen

Signalturm

Finderglück ist Finderlohn genug.

RockandRole

70 Schlitzgruben an einer neolithischen Siedlung  :winke:
gefährliches Drittelwissen

Signalturm

 :narr: Sorry, ich stand auf dem Schlauch .
Ich habe mich gefragt für was stk stehen soll
Eigentlich ja klar: Stk.  :super:
Finderglück ist Finderlohn genug.