wer hat mir Tips bzw. möchte mitmachen? sehr alter Brunnen

Begonnen von DonBilbo, 30. Dezember 2011, 12:34:52

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DonBilbo

Hallo Zusammen,

das alte Jahr neigt sich stark dem Ende zu und dass mir nächstes Jahr nicht langweilig wird habe ich mir ein nettes Projekt ausgesucht.  :-)

Auf dem Grundstück meines Elternhauses befindet sich ein Brunnen, gut erhalten, noch in Benutzung und schon ziemlich alt. Es gibt hier bei uns im Rathaus eine alte Karte von 1604 und auf dieser ist der Brunnen bereits verzeichnet. Heute stehen um den Brunnen 3 Häuser, damals waren es 5. In direkter Nähe, ca. 4km entfernt, läuft eine alte Römerstrasse, ca. 20km von uns entfernt befindet sich ein altes Kastell, dorthin führt auch die Straße.

Unser "Gelehrter" der Stadt ist der Meinung dass es kein Zufall ist dass dieser Brunnen dort verzeichnet ist und er geht davon aus dass es sich um eine art "Tränke" handeln muss und er vermutet auch dass dort einmal eine art "Gasthaus" stand... Er meinte auch dass es gut sein kann dass dieser Brunnen noch viel älter ist als die Karte im Rathaus. Bei Baugrabungen auf dem Nachbargelände wurde in "Tränkstein" entdeckt der vermutlich in Richtung Römer geht, zumindest meint das der Gelehrte, der Stein ist zwischenzeitlich leider weg  :wuetend: Der Standort unseres Hauses ist auf jeden Fall seit mehr als 1000 Jahren besiedelt, davor gibts leider keine Aufzeichnungen aus der Gegend...  :heul:

Ich möchte den Brunnen ein bisschen genauer unter die Lupe nehmen, habe aber nur keine Ahnung wie ich das machen könnte!

Wir haben ihn mal in der Tiefe ausgemessen, ab Brunnenschacht kommt das ding auf stolze 10m tiefe. Durchmesser so ca. 1,5m kerzengerade nach unten.

da runter steigen ist denke ich ne sehr gefährliche Sache wegen evtl. vorhandenen Gasen und vor allem wegen der Einsturzgefahr, 10m tief begraben möchte ich eigentlich nicht werden. 2m reichen irgendwann aus  :frech: Wer hat mir Tips oder schon Erfahrungen mit sowas gemacht?

Da hier in der Gegend von Kelten und Römern bis hin zu diversen Nazi-Schergen alles vertreten war denke ich lassen sich in dem Brunnen evlt. ein paar interessante Funde machen die dort vor dem Zugriff Dritter versteckt wurden.

Zum einen interessiert mich, was liegt da alles drinne? desweiteren würde ich das Alter des Brunnen gerne ungefähr bestimmen und dadurch vllt. ein bisschen Geschichte meines Geburtsorts aufdecken.

Da kommen jetzt verschiedene Fragen auf mich zu

Gibt es evtl. die Möglichkeit das ganze mal mit ner Kamera vorab zu untersuchen? und wer hat sowas? bisher nichts gefunden in der Hinsicht, Kanalreiniger können nicht so tief unter Wasser mit ihren Kameras... sagen sie zumindest... :heul:
Was gäbe es für Möglichkeiten den Brunnen zu sichern bzw. in ihn einzusteigen?
Funde könnten ja in alle Richtungen gehen, ich habe aber keinen blassen Schimmer wie ich einen Unterwasserfund vor dem Zerfall bewahre? Denke ja die mögen Luft nicht so wirklich... hat mir wer Tips?

Hat jemand Lust an der Sache teilzunehmen? oder würde sich vllt. sogar ein "Gelehrter" der Sache mit annhemen wollen? Meine zuständingen Jungs in Stuttgart bzw. Esslinngen hat die Sache am Telefon eigentlich überhaupt nicht interessiert ... 

Fragen über Fragen... sicherlich auch viele die mir noch gar nicht in den Sinn gekommen sind! also bitte ergänzen  :super:

Der Brunnen steht im Landkreis Ravensburg

So, und nun lehne ich mich mal zurück und warte ab was so kommt  :super: Wäre echt dankbar um Hilfe!


Rutscht gut rüber!

Grüße vom Bilbo
Turning and turning in the widening gyre
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Belenos

Moin,

in den Brunnen rein würde ich nicht unbedingt wollen, aber wenn es mich trotzdem interessiert, ob und was dort liegen könnte, dann würde ich es mit einem Bergemagneten versuchen. Die Magneten bekommst Du u. a. beim Eifelsucher www.eifelsucher.de.

Viele Grüße

Walter

DonBilbo

Netter Gedanke, hatte ich auch schon aber Magnet = nur Eisen... scheint mir nicht das Mittel der Wahl zu sein! Aber danke für den Tip  :super:
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DMarkcollector

Hi,
wenn du es ganz genau wissen willst, wirst du nicht drum rum kommen den Brunnen auszupumpen, aber das währe doch eher ein zimlich großes Projekt, aber wenn du vielleicht den Denkmalschutz auf deine Seite ziehen kannst, bekommst du vielleicht technische unterstützung.
bye Jens

Levante

Moin moin,

wir haben in den letzten Jahrzehnten schon mehrere Brunnen archäologisch untersucht.

Einige wurden in der Wand, vom Bagger angeschnitten, andere haben wir von oben ausgegraben.

Zuerst benötigst du erst ein 1-2 Tauchpumpen, um das Wasser ab zu pumpen, je nach nachströmen des Grundwassers.

Jedoch ist zu beachten, das Brunnen, so lange sie in Benutzung waren, sauber gehalten wurden. Von daher wirst du wohl kaum ältere Funde machen können.

Sehr interessant sind Brunnen, die in früherer Zeit verworfen wurden, also verschüttet (zugeschüttet) wurden.

Mit der Luftzufuhr solltest du auf 10 Meter keine Probleme haben, allerdings solltest du nach dem Auspumpen auch keine Zündquelle in der Tiefe haben.  :zwinker:

1,5 Meter Ø ist schon ganz schön zum arbeiten, allerdings sollte das Tragen der PSA ( Persönlichen Schutzausrüstung) nicht vernachlässigt werden.

Nicht nur ein Scherben (Keramische Fragmente) Sucher sondern auch ein Scherben (Keramische Fragmente) Finder. :-)

DonBilbo

Hi Levante,

da hab ich ja den Richtigen gefunden wenn du das schon öfter gemacht hast  :winke:  :super:


Ich frag dir jetzt einfach mal n Loch innen Bauch  :engel:


was war für euch der ausschlaggebende Punkt die Brunnen zu untersuchen?

Pumpen sind kein Problem, gute Beziehungen zu THW und Feuerwehr...

Habt ihr die Brunnenwand gesichert? Meine Leuts haben tierische Panik wegen Einsturzgefahr und co.

Wie seid ihr eingestiegen? Könnte über die Feuerwehr da auch technische Unterstützung mit Dreibein anfordern.

Ok, der Tip mit der Zündquelle ist schon mal gut für nen Raucher  :dumdidum:   :irre:

Lässt sich anhand des Aufbaus des Brunnen ungefähr ein Alter bestimmen? So wie ich mich belesen habe eigentlich nur anhand der hölzernen Unterkonstruktion?

Hast du irgendwelche Erfahrungen mit Kameras machen können für Unterwasser bei sowas? vielleicht lässt sich ja so schon etwas erkennen?

Wie tief habt ihr den Grund von so einem Brunnen dann ausgebuddelt? ich denke da setzt sich ja im Laufe der Zeit viel ab das evtl. Funde verdeckt?

was habt ihr denn schönes Gefunden?  :smoke:

Ich hoffe ja dass da ein paar interessante Funde zu machen sind, was mein Glück sein könnte ist dass der Brunnen erst vor ca. 25 Jahren wieder geöffnet wurde als meine Eltern das haus kauften, davor war er mit dicken alten vergammelten Holzbalken abgedeckt die da hoffentlich schon gaaaaaanz lange drüber lagen  :narr:


Wäre super wenn du mir ein paar meiner Fragen beantworten könntest!  :kopfkratz: Vielen Dank schon mal

Gruß vom Bilbo

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mifomex


Hallo Bilbo,

ich wuerde mal mit der ortszustaendigen Feuerwehr bzw. THW aufsuchen und Dein Vorhaben erklaeren und ihnen den Vorschlag unterbreiten oder Bitten, mit einer Uebung zur Bergung Verschuetteter oder eben "Unfall am Brunnen", behilflich zu sein. Ziehst Du dann noch den Kreisarchaeologen oder einen Ehrenamtlichen hinzu, wird das ein schoenes Projekt mit allem Drum und Dran, ...nur Du musst dann das Opfer spielen :hilfe3: :biss:

Gruesse :winke:
Sash

"Wer Vergessenes ans Licht bringt, Bereichert das Wissen!"

Levante

Ach herje....,

guter Einwand von mifomex, eine Ehrenamtlichen aus deiner Ecke solltest du wohl ausfindig machen können, der wird unter Umständen schon etwas Erfahrung mit slochen Grabungen haben.

Einen Dreibein brauchst du auf jeden Fall, eine elektrische Winde wäre auch noch hilfreich.

Der Einstieg sollte dann auch über die Winde erfolgen, Leiter gestaltet sich da schon etwas schwierig.

Wenn wir in den vergangenen Jahren Brunnen ausgegraben haben, dann waren diese immer durch Baumaßnahmen gefährdet oder wurden anschließend eingeebnet oder aufgeschüttet.

Wenn sich überhaupt Funde im Brunnen befinden sollten, ist sogar mit Kampfmitteln zu rechnen, auch dieses haben wir schon erlebt.

Wir haben auch schon einen Brunnen aus dem 17. Jahrhundert ausgegraben, wo bis unten nur Schrott aus dem 20. Jahrhundert zu finden war, nichts älteres, da er bis in diese Zeit genutzt wurde, und wie schon beschrieben immer sauber gehalten wurde.

Einfach mal das Wasser auspumpen und nachschauen, nach dem ablassen des Wassers erst mal mit einer langen Eisenstange abschätzen, wie hoch und wie weich der Schlamm ist, nicht das ihr dann bis über die nase einsinkt, das wäre relativ ungünstig.

Leider bin ich Heute für so beengte Grabungen nicht mehr zu begeistern.


Was ich aber wohl nie mehr vergessen werde, ist, wenn von oben einer geschrien hat, "Eimer Fällt"  :zwinker:

Nicht nur ein Scherben (Keramische Fragmente) Sucher sondern auch ein Scherben (Keramische Fragmente) Finder. :-)

DonBilbo

Zitat von: mifomex in 30. Dezember 2011, 17:30:10
Hallo Bilbo,

ich wuerde mal mit der ortszustaendigen Feuerwehr bzw. THW aufsuchen und Dein Vorhaben erklaeren und ihnen den Vorschlag unterbreiten oder Bitten, mit einer Uebung zur Bergung Verschuetteter oder eben "Unfall am Brunnen", behilflich zu sein. Ziehst Du dann noch den Kreisarchaeologen oder einen Ehrenamtlichen hinzu, wird das ein schoenes Projekt mit allem Drum und Dran, ...nur Du musst dann das Opfer spielen :hilfe3: :biss:

Gruesse :winke:
Sash



:-D  :-D  :-D

DAS ist kein Problem für mich als gelernten Rettungsassi und auch ehrenamtlichen Rotkreuzler hatte ich genau diesen Gedanken auch schon  :zwinker: in der Richtung wird das ganze wenn überhaupt auch ablaufen. Und Opfer war ich während meiner Ausbildung schon oft  :frech: sowohl real als auch nur gespielt was auch ganz schön in die Hose gehen kann, je nach Ausbildungsstand der Übenden  :kopfkratz:

Kampfmittel wären natürlich ne hässliche Sache...  :besorgt: hoffentlich nix was man vor Ort sprengen müsste, das könnte meinen armen Eltern echt den Tag versauen  :irre: :narr: :irre:

Super, ich sage schon mal danke für die Tips, dann werd ich mich mal an die Arbeit machen da was auf die Beine zu stellen  :super:

Grüße vom Bilbo und n guten Rutsch
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Levante

Du kannst uns ja mal mit Bilder und weiteren Berichten auf dem laufenden halten.
Nicht nur ein Scherben (Keramische Fragmente) Sucher sondern auch ein Scherben (Keramische Fragmente) Finder. :-)

DonBilbo

Auf jeden Fall :super: wird alles dokumentiert und bei Gelegenheit präsentiert!  :-)

:winke:
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mifomex

im Baumarkt, beim Eisenhaendler oder beimWasser-Gasinstalateur, gibt es 5m Kupferrohre mit 2 1/2 zoll, die kann man zusammenloeten lassen. Der Vorteil : nicht so schwer wie eine Eisenstange, und man kann, wenn man ein bisschen geschickt ist, eine starke Schnur durchziehen und am anderen Ende einen "Greifer" anbringen.

Hab auf die Schnelle nichts besseres gefunden, aber man erkennt das Prinzip auf dem Bild

www.bilder-hochladen.net/files/big/90hw-gt.jpg

VG :winke:
Sash
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DonBilbo

Interessanter Plan! aber wenn ich eh schon da unten im dunklen Nass hocke und mir die guten Gase reinzieh, brauch ich dann sowas noch?  :nixweiss:
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mifomex

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KleinerJunge

Hallo

Sehr intressante Sache. Ist der Wasserstand im Brunnen bekannt?
Mein bescheidener Beitrag.
Um die Beschaffenheit der Wände, im Brunnen, zu untersuchen.
Man könnte doch eine einfache Videokamara einsetzten. Die Videokamara an einem Rohr befestigen und mit "Aufnahme" in den Brunnen gleiten lassen, bis zur Wassergrenze. Das Rohr müßte natürlich auf dem Brunnenrand, in der Mitte fixiert werden, um ruhige Bilder zu bekommen. Bei meiner analogen Kamara gibt es auch eine Nachtsichteinstellung. Oder man befestigt zusätzlich noch einen Handstrahler am Rohr.

Gruß Andreas


Was wir wirklich sehen, hängt davon ab, wonach wir schauen.

DonBilbo

Hi Andreas,

auch eine Variante an die Sache ran zu gehen, blöderweise liegt der Pegelstand aber so geschätze 3,5m unter dem Brunnenrand, dat Ding is voll! Den Bereich den man sich per Kamera genauer anschauen könnte, den sieht man auch ganz gut vom Brunnenrand aus.

Aber danke für deinen Beitrag!  :super: filmen möchte ich die ganze Aktion wenn es klappt eigentlich eh!  :-)

Prost und Grüße vom Bilbo
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archfraser

Hallo Bilbo

Nur ne Kleinigkeit.
Ich weiß von einigen Brunnen die in meiner Gegend von einem geschichtlichen Verein untersucht wurden.
Diese hatten damals Speläologen (Höhlenforscher) hinzugezogen die mit der nötigen Ausrüstung alles untersuchten.

archfraser
,,Es mag sein, dass wir durch das Wissen anderer gelehrter werden. Weiser werden wir nur durch uns selbst."

Michel de Montaigne

DonBilbo

Zitat von: archfraser in 31. Dezember 2011, 09:51:49
Hallo Bilbo

Nur ne Kleinigkeit.
Ich weiß von einigen Brunnen die in meiner Gegend von einem geschichtlichen Verein untersucht wurden.
Diese hatten damals Speläologen (Höhlenforscher) hinzugezogen die mit der nötigen Ausrüstung alles untersuchten.

archfraser

Das ist n super Tip!!! ein enthusiastisches  :super: dafür! Tankö!  :-D
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Rheinpirat

Hallo zusammen,

habe dieses Topic gerade erst entdeckt und erlaube mir mal, es aus aktuellem eigenem Interesse hervorzuholen. Hat sich denn etwas aus der Prospektion ergeben bislang? Falls ja, wie bist Du denn vorgegangen?

Ich bewohne ein ehemaliges Gasthaus, das gemäß Vermutung unseres Ortshistorikers ab dem 11./12. Jahrhundert (zumindest hinsichtlich Lage und eventuell Grundmauern betreffend) ein Klosterhof war. Aus entsprechenden Urkunden und Unterlagen ist bekannt, dass es allerspätestens seit dem 14. Jahrhundert existiert.
Ich habe hier zwei alte Brunnen auf dem Grundstück: Einer ist leider verschüttet und befindet sich im Gewölbekeller unter dem Haus. Auf alten Fotos erkennt man aber ganz genau, wo er sich befindet. Aktuell leider unter Fliesen gelegen. Ich gedenke, ihn irgendwann vom Schutt zu befreien und zumindest der Nachwelt zu erhalten und vor dem Vergessen zu bewahren. In alten Gasthäusern hat man häufig Brunnen im Gebäude angelegt, wie auch das (empfehlenswerte) historische Gasthaus "Löwenthor" in Gondelsheim bei Bruchsal eindrucksvoll zeigt.
Der andere liegt im Außenbereich, inzwischen in eine Garage integriert aber nur mit einer Metallplatte abgedeckt und daher noch voll zugänglich. Er ist ziemlich genau 10 m tief, etwa 1,5 m im Duchmesser und mit leichten Krümmungen gemauert. Er ist aus Sandstein in Trockenbauweise in unsere oberrheinischen Sand- und Kies-Schichten gemauert.
Vor ein paar Wochen habe ich ein altes ungenutztes Smartphone an einer Angel mit laufender Kamera und angeschalteter LED in die Tiefe gelassen. Ganz unten lag ein Kabel, das wohl beim Garagenbau verloren gegangen ist und die Reste der Brunnenbüchse (Eisenringe und Eichen- oder Lärchenholzreste), in der das Steigrohr zur Handpumpe gesteckt haben muss. Der Brunnen ist wohl nicht auf einem Holzgerüst aufgemauert, was wahrscheinlich am Sandboden (bzgl. schnellere Zersetzung) liegt. Der Wasserstand beträgt noch so ca. 20 bis 30 cm, erwartungsgemäß ist das sandgefilterte Wasser kristallklar. Neben der Büchse und dem Kabel liegt im oberen Drittel ein ovaler, violetter ca. 5 bis 10 cm langer Gegenstand auf einem Vorsprung. Es lässt sich leider absolut nicht erkennen, was das sein könnte.
Bezüglich des Altes habe ich etwas recherchiert: Die Brunnenbüchse ist wohl später eingebracht worden und kam möglicherweise im Zuge einer Umrüstung auf einen Handbetrieb im 19. Jahrhundert. Die Funktion einer Brunnenbüchse als einfacher Filter von Schwebstoffen ist in reinen Sandböden eigentlich nicht erforderlich. Ab ca. 1800 hat man in Sandböden auf eine in den Grundzügen ehemals römische Bautechnik zurückgegriffen: Man hat Ringe aus Stein oder später Beton auf den Boden gelegt und in der Mitte angefangen zu graben. Durch das Eigengewicht hat sich der Ring dann im Sand abgesenkt und man konnte aufmauern. Bei meinem ist diese Technik nicht angewandt worden, da sich keine derartigen Ringe oder vergleichbare Strukturen feststellen lassen. Es ist ein mehr oder weniger wilder Verbund von Steinen unterschiedlicher Größe verwendet worden. Die Bautechnik war daher sehr arbeits- und personalintensiv: Ein tiefes Loch im Sand, in das man von unten nach oben gemauert und die außen liegenden Bereiche nach und nach wieder zugeschüttet hat. Er muss also vor 1800 gemauert worden sein, genauere Angaben lassen sich leider nicht machen.

Ich halte Euch auf dem Laufenden, insbesondere bezüglich des violetten Gegenstands. Der muss auf dem Vorsprung abgelegt worden sein, wäre er reingefallen, wäre er nich so perfekt auf dem Vorsprung zum Liegen gekommen.

VIele Grüße

Rheinpirat

Hier noch zwei Screenshots aus den Videos. Qualität ist leider bescheiden, war mit den zur Verfügung stehenden Möglichkeiten nicht besser hinzubekommen.

ChristophNRW

Zitat von: Rheinpirat in 31. Juli 2022, 09:41:56
Hallo zusammen,

habe dieses Topic gerade erst entdeckt und erlaube mir mal, es aus aktuellem eigenem Interesse hervorzuholen. Hat sich denn etwas aus der Prospektion ergeben bislang? Falls ja, wie bist Du denn vorgegangen?


Don Bilbo ist schon längere Zeit nicht mehr hier gewesen (über anderthalb Jahre). Du kannst ihm ja eine PM schreiben, eventuell wird er über Mail benachrichtigt ... (?)
Tout est chaos
Tous mes idéaux : des mots abimés
Je suis d'une géneration désenchantée
(Mylène Farmer - Désenchantée)