Bleibulle 16. Jahrhundert

Begonnen von Ice+Fire, 26. Februar 2015, 22:52:27

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Ice+Fire

Hallo miteinander,

heute habe ich mal einen Fund aus der Zeit bevor ich eine Sonde hatte: eine Bleibulle, bzw. ein Siegel, dass ich vor knapp 10 Jahren als Bodenfund auf dem Hohentwiel beim Bodensee gefunden habe. Dabei handelt es sich um eine beeindruckende Festung auf einem Vulkankegel im Hegau. Ich würde mich super freuen, wenn ihr mir bei der Bestimmung des Wappens oder der Siegelvorderseite helfen könntet. Das Jahr, denke ich sollte recht sicher 1518 heißen, könnte aber auch 1516 sein. Ich habe die Bilder jeweils einmal original und einmal mit nachgefahrenem eingefärbtem Relief hochgeladen. Blau sind dabei die sicheren Linien, orange hingegen die ohne allzu viel Wagnis vermuteten Verläufe in den zerstörten Bereichen, einfach als Interpretationshilfe.

Wer erkennt also was abgebildet ist?







Das das Siegel zerbrochen ist war ein kleiner Unfall meiner Mutter, sorgte aber dafür, dass man es besser sehen konnte. Was mich generell interessieren würde: wie hat das eigentlich funktioniert, das Versiegeln? Ich kann mir nämlich nicht erklären, wie ein Teil der Bulle aus dem oberen Teil des Siegels herausgerissen wurde und am hinteren Teil festhängt? Ideen?

Vielen Dank und liebe Grüße
IF.

Daniel

Ist eine Tuchplombe.
Bei mir wird aber nur das erste Bild angezeigt.  :kopfkratz:

Edit :
Jetzt wird alles angezeigt!
Spalttabletten, meine Dame, sind bekömmlich und gesund.
Doch verwirrend ist der Name, sie gehören in den Mund.

Ice+Fire

Zitat von: Daniel in 26. Februar 2015, 22:58:05
Ist eine Tuchplombe.
Bei mir wird aber nur das erste Bild angezeigt.  :kopfkratz:

Edit :
Jetzt wird alles angezeigt!

Danke dir, damit bin ich schon ein Stück schlauer. Ja, ich musste erstmal die Bilderverlinkung durchschauen mit der Grafikadresse. :)

Gratian

#3
Also erstmal keine "Bulle" (da es kein Siegel ist um einen Vertrag zu besiegeln) sondern eine Tuchplombe, eine Einstiftplombe um genau zu sein....und zwar aus Ulm.

Schönes Stück mit gut erhaltenem Ulmer Wappen und Jahreszahl 1518 sowie einer Hausmarke. Die Jahreszahl gibt aber nicht das Jahr der Prägung wieder, sondern das Jahr in dem die Qualitätsverordnung erlassen wurde. Die Plombe dürfte jünger sein (17. Jahrhundert).


Das verplomben ging so:

Gut Fund!   :engel:
Gratian

ANTE ROMAM TREVERIS STETIT ANNIS MILLE TRECENTIS
PERSTET ET AETERNA PACE FRUATUR. AMEN.

Gratian

Unter dem Forum Plomben und Bleifunde findest du Vergleichsstücke


http://www.sucherforum.de/index.php/topic,64647.0.html

und hier ein Bild meiner Ulmer plombe:
Gut Fund!   :engel:
Gratian

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Ice+Fire


Auch dir nochmal danke, Gratian. Wirklich schnelle und präzise Hilfe. Dann weiß ich nun den Typ der Plombe, kenne das Wappen auf der Rückseite und das ungefähre von der Jahreszahl abweichende Alter (16hundert irgendwas) und den Verwendungszweck. Über die Hausmarke wird es wohl schwer sein Aussagen zu treffen, ohne die Ulmer Archive aufzusuchen, oder?

Grüße
IF.

Gratian

Gut Fund!   :engel:
Gratian

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