doppelkonischer Bleispinnwirtel ?

Begonnen von Wiesenläufer, 21. Februar 2019, 19:59:09

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Wiesenläufer

Moin,

bin mir nicht ganz sicher ob die Anrede passt.

Könnte es ein Bleispinnwirtel sein ?
Fundort MV, Fundplatz mit BZ, und ab 12. Jh. Befunden. (Jungslawisch, Frühdeutsch)

Maße: 31,50g, von der Mittelwulst bis zu den Abbrüchen 0,8 - 1,3cm, Lochdurchmesser 1cm, kein Gewinde zu sehen.
Gesamtdurchmesser 2cm, ungleich gearbeitet.

Gruß
Gabi
Wer viel geht, findet viel.
(Nicht auf meinem Mist gewachsen)

Signalturm

Ich habe keine Ahnung was es wirklich ist. Das hohe Gewicht finde ich für einen Wirtel aber grenzwertig. Stecke doch mal einen glatten gleichmässigen dichen Stift durch das Loch. (Bleistift,Filzstift, etc.)
Am besten mit einem Durchmesser der gerade noch knapp durchpasst. So kannst du recht einfach sehen ob das Loch in deinen Fund konisch ist oder nicht. Es muss zwingen leicht konisch sein. 1-2 mmreichen völlig. Ist es parallel so ist e kein Wirtel. Falls konisch dann könnte ich mir bei dem Gewicht höchsten ein Wirtel für gröbere Fasern vorstellen.
Finderglück ist Finderlohn genug.

mike 81

Servus,  :winke:

also ich würde da schon auf einen Wirtel tippten. Die Konizität muß aber gegeben sein.

Gruß Mike
Sich regen bringt Segen

StoneMan

Was könnte wichtiger sein als das Wissen? fragt der Verstand.
Das Gefühl und mit dem Herzen zu sehen, antwortet die Seele.
Antoine de Saint-Exupéry

Wiesenläufer

Moin,

@ Jürgen, die kannte ich noch nicht.  :Danke2:

Ich habe verschiedene Stifte ausprobiert, dieser ist der Einzige der gerade so durchpasst.
Der Lochdurchgang selber ist nicht gleichmäßig.
Das Objekt auf beiden Bildern, hat die gleiche Stellung, ist nicht verändert worden und die Kamera habe ich versucht, senkrecht
drüber zu halten.
Dann jeweils den Stift einmal von rechts und einmal von links durchgeschoben.
Die rote Linie markiert die horizontale Linie.

Vielleicht doch eher ein Netzabsenker ?

Gruß
Gabi
Wer viel geht, findet viel.
(Nicht auf meinem Mist gewachsen)

Robert

#5
Servus Gabi,

ist für mich eindeutig ein Spinnwirtel, warum sollte man sich eine solche Arbeit bei der Gußform
für einen Netzsenker machen. Ähnlicher doppelkonischer Spinnwirtel mit großer Bohrung.
D17mm

Grüße
Robert
wer alles weiß, bekommt keine Überraschung mehr

StoneMan

Zitat von: Robert in 22. Februar 2019, 08:19:33
...
Ähnlicher doppelkonischer Spinnwirtel mit großer Bohrung. D17mm


Moin,

Gewicht?

Gruß

Jürgen
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Antoine de Saint-Exupéry

Wiesenläufer

Moin Robert,

wie bei Deinem Beispiel, hat mein Teil auch die "Rillen", wenn auch nur noch an einigen Stellen erkennbar.
Auch Deiner sieht leicht verschoben aus.

Gruß
Gabi
Wer viel geht, findet viel.
(Nicht auf meinem Mist gewachsen)

Wiesenläufer

Zitat von: StoneMan in 22. Februar 2019, 10:47:22
Moin,

Gewicht?

Gruß

Jürgen

Moin Jürgen,

ein Gewicht würde ich eigentlich ausschließen, warum sollte es hohl sein  :kopfkratz:
Normal wäre irgendeine Punze drauf. Selbst die slawischen Gewichte hatten Markierungen drauf und waren aus einem anderen Metall.
Dagegen hatte ich schon Spinnwirtel aus Blei, allerdings waren die flach wie auf dem Bild im Anhang.

Gruß
Gabi
Wer viel geht, findet viel.
(Nicht auf meinem Mist gewachsen)

StoneMan

Moin,

Zitat von: Wiesenläufer in 22. Februar 2019, 14:58:11
Moin Jürgen,

ein Gewicht würde ich eigentlich ausschließen, warum sollte es hohl sein  :kopfkratz:...

Meine Frage an Robert galt dem Gewicht (...wie schwer es ist, Masse / Gewichtskraft...) seines, "Ähnlicher doppelkonischer Spinnwirtel mit großer Bohrung. D17mm", siehe Zitat  :kopfkratz:

:-D  :winke:

Gruß

Jürgen
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Antoine de Saint-Exupéry

Wiesenläufer

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(Nicht auf meinem Mist gewachsen)

Robert

#11
Zitat von: StoneMan in 22. Februar 2019, 10:47:22
Moin,

Gewicht?

Gruß

Jürgen

Servus Jürgen,

warum ist das Gewicht entscheidend um ihn zu bestimmen ? Es gibt sehr unterschiedliche Spinnwirtel je nachdem
welches Material gesponnen wurde. Mein schwerster wiegt 145.5 Gramm.

Grüße
Robert
wer alles weiß, bekommt keine Überraschung mehr

StoneMan

Zitat von: Robert in 22. Februar 2019, 17:33:58
Servus Jürgen,

warum ist das Gewicht entscheidend um ihn zu bestimmen ? Es gibt sehr unterschiedliche Spinnwirtel je nachdem
welches Material gesponnen wurde. Mein schwerster wiegt 145.5 Gramm.

Grüße
Robert

Moin Robert,

Danke Robert.

Nicht zum Bestimmen, allein für einen Vergleich zu Gabis Wirtel wünschte ich das Gewicht
von Deinem gezeigten.

Bei 145,5 g wird Signalturm aber dicke Backen bekommen  :-D :zwinker:

Gruß

Jürgen

Was könnte wichtiger sein als das Wissen? fragt der Verstand.
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Antoine de Saint-Exupéry

cyper

Form, Gewicht, konische Bohrung und Durchmesser deutet alles auf einen spätmittelalterlichen Spinnwirtel hin.

Gruß  cyper

Schwabe

Auch ich hätte dieses Stück als doppelkonischen Spinnwirtel angesprochen. Und auch wenn er mit 31,5 g nicht unbedingt zu den Leichtgewichten zählt, hat er aufgrund der doppelkonischen Form keine so große Schwungmasse wie ein flacherer Wirtel. Die doppelkonische Form gibt es übrigens auch in Ton.

Je nachdem wie geübt man ist und welches Garn man spinnt (wie Robert schreibt), werden auch heute Spinnwirtel unterschiedlicher Masse verwendet. (145 g finde ich allerdings sehr schwer vorstellbar, aber wer weiss...!).  Dieser Wirtel jedenfalls dürfte sehr schnell drehen (hohes Gewicht und kleiner Durchmesser).

Wiesenläufer

Moin,

Vielen Dank für die Antworten, dann lag ich doch nicht so daneben.
Aus Blei hatte ich noch keinen doppelkonischen. Aus Ton kenne ich sie.
Dann könnte er gut in's 12./13. Jh. passen.

Gruß
Gabi
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(Nicht auf meinem Mist gewachsen)

Robert

#16
Servus,

damit das Ganze etwas glaubwürdiger ist, habe ich das Teil vor Jahren bestimmen lassen und es wurde
als Spinnwirtel für schwere, dicke Garne, möglich auch für Netze eingestuft. Ich hab noch ein Schwergewicht
mit 79,5 Gramm welchen ich 2013 hier schon gezeigt habe.

Maße: L 45mm; D 29,5mm; Bohrung konisch 11,5 zu 10,2mm; 145,5 Gramm

Grüße
Robert
wer alles weiß, bekommt keine Überraschung mehr

Robert

hab noch was entdeckt, der Konus von diesem Pinsel passt ganz exakt in den Wirtel und er sitzt wie
angegossen, Zufall

Grüße
Robert
wer alles weiß, bekommt keine Überraschung mehr

Wiesenläufer

Moin Robert,

dat sieht gut aus  :super:

Er wird jetzt auch auf dem Fundzettel so notiert, bzw. habe ich schon.  :zwinker:

Gruß
Gabi
Wer viel geht, findet viel.
(Nicht auf meinem Mist gewachsen)