Münzfund unterm Fensterbrett

Begonnen von Maulwurfhügel, 29. Oktober 2012, 10:37:20

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Maulwurfhügel

 Hallo Liebe Sucher

Vielleicht könnt ihr mir weiterhelfen.
Im Böhmenurlaub fand ich in einer Hotelruine eine KuK-Münze von 1913...das ist nichts besonderes, das ist mir klar..ich wollte eigentlich nur wissen,ob
das Einmauern oder Hinterlegen eines Groschen unterm Fensterbrett ein damaliger Handwerksbrauch war.
Wenn Ja, würde sich evtl mein zweiter Fund erklären lassen.
Mein Nachbar demontierte nämlich ein über 100 Jahre altes Bauernhaus bis auf die Grundstücksbegrenzungsmauer ab.
Keine zwei Meter davon entfernt fand ich dann beim Harken des Rasen eine sächsische Zwei-Pfennig-Münze von 1848 aus Kupfer im Gras liegen.
Es waren keine Erdreste oder sonstige Ablagerungen auf der Münze, nur die normale grüne Patina.

:nixweiss:
Besten Dank für evtl. Hinweise

Ciao der Maulwurfhügel

mc.leahcim

Hallo Maulwurfhügel,
Hier gab es mal eine ähnliche Theoriedisskusion.
Ich kenne das Brauchtum nur unter dem Türstock. Sieh mal hier

Wenn du mal  "brauchtum münzen türstock" googelst findest du einige Treffer.

Gruß

Michael

P.S. Vielleicht wollte man auf die Glücksmünze nich treten und hat sie unter das Fensterbrett gelegt. Ansich sollte die Mümze Geld ins Haus bringen daher unter der Tür. Es wurden auch Münzen an den Türstock genagelt, an den Balken über der Tür.
Gum biodh ràth le do thurus. = Möge deine Suche erfolgreich sein (Keltisch/Gälisch)
Die soziale Kälte hilft nicht die globale Erwärmung aufzuhalten!!

Maulwurfhügel

Vielen Dank Mc.Leahcim für die Erklärung...

...da werd ich mal nachschauen...

ciao colin


Goatman

Hi,
mir ist auch bekannt, dass man im Dachgiebel
ein Münze deponierte.

Gratian

Oberbegriff ist Bauopfer, erst Tiere (Menschen nicht belegt) dann später Münzen oder Heiligenmedaillen (Haussegen) wird heute noch in Form des Grundsteins gepflegt.

Die Münze unterm Fensterbrett wird aber zufällig darunter gerutscht sein.Du glaubst garnicht was sich in alten Häusern in Hohlräumen unter Türen und Fenstern oder Dielen alles findet was da im Laufe der Zeit reingerutscht ist - nicht nur Geld.

Kirchen sind da besonders interessant wie dieser Artikel zeigt:

http://www.abendblatt.de/region/article2180736/300-jahrhundertealte-Muenzen-in-Kirchenfussboden-entdeckt.html
Gut Fund!   :engel:
Gratian

ANTE ROMAM TREVERIS STETIT ANNIS MILLE TRECENTIS
PERSTET ET AETERNA PACE FRUATUR. AMEN.

Derfla

Es gibt auch noch andere Fälle, wo Tiere, speziell Ratten was deponiert haben. Ob das der Wissenschaft bekannt ist, glaube ich kaum.
Fall 1) Eine Bauersfrau hat morgens den Kindern Geld auf den Tisch gelegt, so daß sie sich währen der Schulpause  eine Brezel kaufen konnten. Häufig fehlte das Geld. Als sie abends mal in der Küche saß und stickte, sah sie eine Ratte hinter der Bank vorkommen, was ihr sicherlich nicht gefiel. Am folgenden Tag wurde die Eckbank weggeschoben und was kam hervor, ein Rattennest voller Gegenstände, Münzen, Löffel und weiteres Zeug was glitzerte. Das ist kein Märchen, sondern Tatsache. Waren einmal Kunden von mir.
Fall 2) Ich selber habe mal 2 kleine Gegenstände in einem kleinen Plastikbeutel im Außenbereich deponiert. Der Plastikbeutel war mit einem Knoten verschlossen. Als ich es wieder holen wollte, war der Plasikbeutel leer. Er war sauber hinter dem Knoten aufgenagt worden. Bis auf ein kleineres Teil habe ich dann alles wieder gefunden, aber verstreut im Hohlraum. Auch das waren sicherlich Ratten, die sich sehr für den Inhalt interessiert hatte. War aber kein Glitzerzeug. Möchte nicht wissen, was so in den alten Häusern auf Grund von Tieraktivitäten versteckt wurde, was später als Hortfund, von Menschenhand gemacht, erklärt wird.
Derfla  :winke: