Dieses 10 cm lange Teil fand sich heute. Innen Eisen und aussen eine dünne Hülle aus Buntmetall. An der einen Seite so komisch nach oben gezogen  Was könnte das mal gewesen sein ?

Ich glaube, die Dinger hat man früher zum Adern öffnen genommen (Aderlass). Bin mir aber nicht 100%ig sicher. Mal schauen, was die anderen sagen....

Gruß
Loenne

@Loenne
du meinst einen Schnepper ( so nennt man die bei uns in der Gegend zumindest ). Ja das könnte sein, danke für den Tip, in die Richtung werd ich mal suchen.

@loenne
und schon fündig geworden, danke dir nochmal Loenne !!!!
Das Ding ist wirklich ein Schnepper zum Ader lassen  Mein Fund hier ist wohl ein Schnepper aus dem 17/18 Jahrhundert und diente zum Aderlass bei Tieren.

Hier mal ein Link zu einer Seite die ich gefunden habe.

http://www.medicalantiques.com/medical/Scarifications_and_Bleeder_Medical_Antiques.htm

Och, ihr seid mir zu schnell. Hatte gestern noch ein Bild rausgesucht, welches ich heute posten wollte.
Ich würde das Stück als Aderlassmesser bezeichnen und als Schnepper/Schnäpper die Stücke, bei denen die Klinge durch eine Feder bewegt wird, also die "halbautomatische" Version.

Z.B.: http://www.museen-sh.de/ml/digi_einzBild.php?pi=19_2001-034

Gruß

tholos

danke dir trotzdem  und mit den Bezeichnungen gebe ich dir recht, ich denke auch das man nur die Dinger Schnepper nennt die halbautomatisch funktionieren.

Sagt mal, kennt sich jemand in der Richtung aus??
Mich würde mal interessieren, ob der Aderlass tatsächlich für (oder besser gegen) irgendwas gut war.
Oder war das alles nur Humbug?

Gruss
Velvetmonkee

Wie man es nimmt  So wie der Aderlass früher praktiziert wurde, also quasi als Allheilmittel für jedes wehwehchen war die Anwendung nicht immer zielführend um es mal nett auszudrücken. Sprich wenn der Kreislauf oder das Herz eh schon geschwächt ist dann ist der Aderlass völlig falsch und kann den Patienten eher umbringen als nützen. Als berühmtes Beispiel z.B. George Washington dem man nach einem Reitunfall fast 2 liter Blut entnommen hat. Heute ist man der Meinung das dies nicht unerheblich zu seinem Tod beigetragen hat.

Übrigens wird auch heute noch zur Ader gelassen, die Menge die man aus einer Vene entnimmt beträgt heute aber maximal 0,5 liter.

Naja und wenn du mal Blut spenden gehst... Ist auch nichts anderes im Prinzip. Probiers mal aus, du wirs sehen wie platt man nach dem Verlust von ein bisschen Lebenssaft ist.

Kenne das Gefühl 
Das mit Washington war mir neu, wieder was gelernt

ach ja, du wolltest ja noch wissen ob es überhaupt was bringt.
Heute wird der Aderlass bei Sachen wie Anzeichen einer Thrombose z.B. verwendet. Auch gibt es eine Krankheit die die unverhältnismässige Produktion von roten Blutkörperchen mit sich bringt. Dies wirkt sich aber sehr negativ auf das Fliessverhalten des Blutes aus weil es immer dicker wird. Da hilt ein Aderlass schon.

Generell gibt es einige Blut- und Stoffwechselkrankheiten bei denen ein Aderlass hilft.

Zitat von: Mr.Simpson in 12. September 2006, 07:39:50
@loenne
und schon fündig geworden, danke dir nochmal Loenne !!!!
Das Ding ist wirklich ein Schnepper zum Ader lassen  Mein Fund hier ist wohl ein Schnepper aus dem 17/18 Jahrhundert und diente zum Aderlass bei Tieren.

Auch ein blindes Huhn findet mal einen Korn - Prost! 

Gruß
Loenne

@Mr. Simpson: danke für die Infos!!

Zitat von: Mr.Simpson in 12. September 2006, 17:28:23
Heute wird der Aderlass bei Sachen wie Anzeichen einer Thrombose z.B. verwendet. Auch gibt es eine Krankheit die die unverhältnismässige Produktion von roten Blutkörperchen mit sich bringt. Dies wirkt sich aber sehr negativ auf das Fliessverhalten des Blutes aus weil es immer dicker wird. Da hilt ein Aderlass schon.

Generell gibt es einige Blut- und Stoffwechselkrankheiten bei denen ein Aderlass hilft.

Wenn zu viele rote Blutkörperchen produziert werden (und auch Thrombozyten), heißt die
Krankheit "Polycythämia Vera". Ist sehr selten und so das Gegenteil der Anämie.
Generell kann ein Aderlaß helfen, wenn der Hämatokritwert zu hoch ist (prozentualer Anteil
der festen Bestandteile im Blut). Das geht direkt in die Viskosität; d.h. das Blut wird dickflüssig.
Ganz schön gefährlich, was die Hochleistungssportler da machen. Als Bjarne Ries die Tour de France
gewonnen hat, soll sein Hämatokrit bei 60% gelegen haben. 
Thrombose, ich hör Dir trapsen.