Schlüssel ???

Begonnen von Mjölnir, 28. August 2007, 04:56:32

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Mjölnir

Gehe ich recht in der Annahmen, daß es sich hierbei um einen Schlüssel bzw.  um die Reste eines Schlüssels handelt? Er besteht aus Messing. Beifunde aus dem 16, u. 17. Jhd. aber auch 19. Mir ist die Form des Schlüssels unbekannt. Weiß jemand mehr darüber?

Schöne Grüße


Mjölnir

wogixeco

Hi,

sieht mir aus wie ein römischer Schlüssel. Hab dir mal ein Vergleichsstück aus einem Schlüsselbuch angehängt.

Silbersurfer


Kann mich daran erinnern, das wir das Thema schon mal hatten, weil ich auch so nen Schlüssel habe, aber
römisch denke ich nach wie vor nicht, sondern eher Mittelalter!

Gruß der Silbersurfer! :sondi:
Fisher 1265X, Tesoro Cortes, C-Scope CS3MX...

wogixeco

ich weiss nicht... in allen meinen Schlüsselbüchern ist der Typus als römisch 1-4 Jhdt drin.

Merowech

Zitat von: Mr.Simpson in 28. August 2007, 18:52:19
ich weiss nicht... in allen meinen Schlüsselbüchern ist der Typus als römisch 1-4 Jhdt drin.

Ich habe auch Ringe in Büchern die als römisch datiert sind es aber nicht sind !  :irre:..............vom Schlüssel habe ich allerdings keine Ahnung :engel: Oder sagen wir es mal so - ich schreibe da nichts dazu. :zwinker:
Grüße    MICHA   Und nutze den Tag - na ja ? - die Nacht auch !  :zwinker:

Mjölnir

sagen eure Bücher denn auch etwas über die Metallart der Schlüssel? Habe mal ein römisches Schüsselfragment  gefunden, welches aber aus Bronze war. Der jetzige ist aber wie beschrieben aus Messing.

Mjölnir

Bert

Ich möchte ebenfalls die römische Herkunft dieser Teile stark bezweifeln. Habe die zwar im Museum von Rouen als römisch gesehen, aber da ich selbst 500km hinter dem Limes  2 Stück davon gefunden habe, erscheint mir eine römische Herkunft sehr unwahrscheinlich. Klar gibt es immer römisches Importgut, aber dann müssten die Teile in den römischen Siedlungsgegenden wie z.B. im Rheinland jeden zweiten Tag auftauchen.

Adios, Bert

wogixeco

@Bert
Nicht unbedingt. Diese Schlüsselform ist eine der selten gebrauchten bei den Römern.

Allgemein würd ich schon auch sagen das es nicht unbedingt römisch sein muss nur weils in den Büchern oder Museen so steht. Es kann auch gut sein das sich die Schloß und Schlüsseltechnik einfach gehalten hat bis in das Mittelalter. ABER.... die Schlösser und somit auch die Schlüssel wurden im Lauf der Jahrhunderte immer komplexer. Warum also eine "primitive" leicht zu knackende Schlossart verwenden wenn es längst "moderneres" gab ? Ausser vielleicht das zu verschliessende Objekt ist so unwichtig das man kein teures komplexeseres Schloß benötigt.

Ich würde sagen einigen wir uns auf römische Technik verwendet zu einem späteren Zeitpunkt.

Bzgl. dem Material gabs von Eisen über Bronze bis zu Gold alles schon zu römischer Zeit. Messing gibt es ca seit dem dritten Jahrtausend v. Chr. Aber gerade im Mittelalter wurden sehr viele Gegenstände aus Messing gefertigt.  Also bringt uns das Material auch nicht so richtig weiter.

gghs

für mich sind das uhrenschlüssel, mit römisch hat sich der
herr brunner einfach geirrt, das kommt vor - falls es nach
3 jahren überhaupt noch jemanden interessiert.

pflaume

bisher habe ich diese''Schlüssel''nur im Römischen zusammenhang gefunden.
gruss
mike

Derfla

Nun, der im Buch von Brunner abgebildete Schlüsselbund kann ganz eindeutig als römisch eingestuft werden, da der 3. Schlüssel am Schlüsselbund ein typischer römischer Schiebeschlüssel ist ( ist auf dem Bild von Mr. Simpson leider nicht zu sehen). Hier hat sich der Herr Brunner nicht geirrt. Diese Schlüsselart ist sehr selten und wurde möglicherweise auf die Reise für ein Kästchen mitgenommen. Ich habe mal einen ähnlichen gefunden, den ich meinem Archäologen gezeig habe, der aber nichts mit diesem Schlüssel anfangen konnte. Dieser Schlüssel mutet mir sogar als keltoromanisch an, da der Griff mehr oder weniger ein Gesicht darstellt. Maße:Länge 5.1 cm, Breite 3.5 cm, Material: Bronze
Derfla  :winke:

gghs

die kelten hatten meines wissens zu keiner zeit drehschlüssel.

es ist richtig, dass dem schlüsselbund auf dem buchfoto
drei schlüssel zusammengehängt wurden, jedoch wird uns
niemand mehr sagen können, von wem.

der bund stammt aus der sammlung in rouen, ich habe eine
weitaus ältere aufnahme, die den bund wiederum in römischem
zusammenhang zeigt, angehängt,
ebenso von der vitrine in frankreich, in der er immer noch liegt.

brunner hat in seinem zweiten buch, dieses foto nicht
mehr verwendet und diese art komplett herausgenommen.

ich habe so schlüssel auch schon aus gegenden gesehen,
die eindeutig nie römisch waren.

ab und an habe ich kontakt zu herrn brunner und wenn es
gut läuft sehe ich ihn am 09.11. in der schweiz, ich werde ihn
darauf ansprechen.


bis dahin....

Grafschaft Mark

Ich kann mich erinnern das diese Schlüssel in Westfalen als Uhrenschlüssel angesprochen werden, ein anderer Verdacht ist auch noch das diese als Zapfhahnschlüssel dienten!

Römisch möchte ich persönlich ebenfalls ausschließen  :nixweiss:

insurgent

Solche Teile tauchen auch ab und zu auf Fäkalienfeldern der frühen Neuzeit im Norden auf, ohne einen anderen Fund aus der Zeit vor 1500.
Meine Bodenfunde werden gemeldet

Lojoer

Zapfhahnschlüssel wird schon stimmen. Vom Stil des knaufs her sind die Beispiele auch eher nicht römisch.
Nicht alles was Archäologen als römisch einstufen ist auch römisch. Irren ist ja bekanntlicherweise menschlich.
Gruß Jörg

gghs

zwischenstand:

ich habe mit herrn brunner zwischenzeitlich telefoniert,
es war aber nicht wirklich viel zeit, meine mails konnte
er wegen einer anschliessenden spanienreise noch nicht
beantworten, ich bitte um geduld, das problem wird noch
gelöst.

gghs

ich habe mich überzeugen lassen, die schlüssel auf dem bild aus
herrn brunners buch sind römisch (!).

herr brunner hat mir die unterlagen zum archiv in rouen zugesandt,
es sind dort noch weitere 5 vorhanden.

zudem liegt ein sehr ähnlicher aus einer ausgrabung in bern vor und
hampel hat 2003 ebenfalls einen unter keltisch/römisch versteigert:

http://www.hampel-auctions.com/en/49-113/archive-p648.html

siegieduna

Ganz oben aus dem Norden..  :winke:
Fundzusammenhang 16-19Jh.
Silber 2014 #23

gghs

?????

kannst du das etwas genauer beschreiben?

wo liegt das teil?
ein zapfhahn mit innenleben?

das wäre ja sensationell :Danke2:

siegieduna


Sorry

das ist kein Zapfhan sondern, nur ein Türgriff den ich am selben Tag gefunden hatte.

Gefunden hab ich den Schlüssel auf einen Fäkalienacker,
von dem vereinzelnd auch frühgeschichtliches kommt.

Meine Archäologen meinen auch das, das kein alter Schlüssel ist, so um 16Jh.

Nur ein passendes Schloß, Zapfhan oder Uhr, hab ich auch noch nicht gesehen.

:winke:
Silber 2014 #23

gghs

waren die römer in der nähe, damals????

ich bin ja schon einmal beruhigt, dass es kein
"zapfhahn" ist, hätte alles umgeworfen und
mich völlig konfus gemacht.....vielleicht kommt
noch mehr, es bleibt spannend :irre:

insurgent

Zitat von: gghs in 16. November 2011, 18:56:50
waren die römer in der nähe, damals????

ich bin ja schon einmal beruhigt, dass es kein
"zapfhahn" ist, hätte alles umgeworfen und
mich völlig konfus gemacht.....vielleicht kommt
noch mehr, es bleibt spannend :irre:

Wir haben zwar römische Funde auch im Norden (fast nur Münzen) aber diese "Schlüssel" sind nicht römisch sondern 16/17 Jh. und vermutlich für Zapfhähne. So zu sagen "Abschließbare" Zapfhähne.
Meine Bodenfunde werden gemeldet

gghs

so, es hat sich folgendes ergeben:

herrn brunner hat das interesse verlassen,
für ihn scheint er weiter römisch zu sein.

ich selbst habe mir einen solchen "schlüssel"
aus dem englischen ebay besorgt, ein zapfen
ist gebrochen, bild hängt an.

die 4. rullier-auktion hat nun auch einen im
angebot, auch davon hängt ein bild bei - glaube
meinetwegen doch jeder was er wolle, ich komme
im moment nicht weiter und lasse es dabei....


schöne grüsse