Kikeriki!!

Begonnen von Gröschaz, 22. April 2002, 23:34:47

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Gröschaz

Hallo,

ja, Ihr habt richtig gehört. -Ein Hahn meldet sich hier zu Wort!

Und zwar ein Wasserhahn!

Wisst Ihr jetzt, warum man Wasserhähne Wasserhähne nennt?!

Die Bleileitung dazu habe ich im Boden belassen, um den Archäologen auch noch was zu lassen.:icon_eek:

Gruß Gröschaz

tholos

Hi Gröschaz,

ein schöner Fund.:super: Der Griff des Drehkükens (Messing ?) hat die Form eines stilisierten Hahnes.  Das Meisterzeichen in Form einer Schelle ist top!

Gruß

tholos:jump2:

agrippa

Hab auch einen gefunden...
Hat einer `ne Idee wie alt der ist ?

GGF Agrippa



Gröschaz

Sehr hübsch, Agrippa! :super:

Das Aufkommen von fließendem Wasser aus Leitungen mit Hähnen zum Aufdrehen würde ich grob in das 15. Jh. setzen.

Dein Hahn könnte im 16. Jh. Wasser gespendet haben.

Gruß Gröschaz:cool1:

agrippa

Die Zeitstellung passt mit einigen anderen Funden gut zusammen. Mal sehen was da noch kommt...
Ich danke Dir !

GGF Agrippa

Bert


Hallo Leute,

ohne mich hier  in denn Vordergrund drängeln zu wollen, aber fließendes Wasser gab es auch schon bei den Römern, auch mit diesen Hähnen.
Die meisten der bei uns gefundenen Hähne sind sicher späteren Datums
Zum überwiegenden Teil waren sie nicht in Wasserleitungen zur Entnahme eingebaut, sondern eher an Trinkwasser-Tischgefäßen (Aquamanilen), deshalb auch die geringe Größe.

Hergestellt wurden sie ab 1400 bis ca. 1700-1750, die Zunft existierte noch bis Mitte 19. Jhdt., aber die Formen waren dann nicht mehr die klassischen Hähne.

Meiner Meinung nach  wurden sie auch später noch, vielleicht als Kinderspielzeug, genutzt. Ich habe vor kurzem auch so ein Teil gefunden, auf einem Acker mit Funden ausschließlich aus dem 19. Jhdt.

Es gibt ein gutes Buch über das Thema aus der Schweiz ("Die Geschichte des Wasserhahns") mit einem Beitrag eines Münchener Sammlers über die Schmiedemarken der Nürnberger Meister, die diese Teile hergestellt haben.
Ich habe es leider nicht selbst und kann deshalb auch nicht sagen, welchem Meister die Schelle gehörte...

Adios Bert


Hagrid

es dürfte sich um dieses Buch handeln :
Drack 1997 : W. Drack, Zur Geschichte des Wasserhahns. Mitt. Ant. Ges. Zürich 64, 1997
Mal sehen, wo man das bekommt ...
Hagrid

Bert

Hallo Hagrid,

genau das ist es!

Adios Bert

Bert


Ich habe mal bei der ZVAB nachgeschaut, da soll das Buch 30,20€ kosten, dass ist mir dann doch ein  bisschen viel...

Adios Bert

tholos

Hi Gröschaz,

in dem Wälzer werden folgende 2 Nürnberger Rotschmiedemarken in Schellenform beschrieben:

- Schelle im Schild, 16. Jh., Meister nicht identifiziert, Drehküken mit Ring-Dreipassgriff

- Schelle, Martin Hofmann, Meister 1575, oder Friedrich Findeiss, Meister 1636.

Gruß

tholos:jump2:

Gröschaz

Ich würde sagen, die Schelle befindet sich tatsächlich in einem Schild.

D.h., eine genaue Zuordnung zu einem bestimmten Meister ist nicht möglich.:heul:

Gruß Gröschaz

Ruebezahl

Der Vollständigkeit halber wollte ich auch nochmal meinen Hahn reinstellen. Leider ist das gute Stück zu angegriffen, um die Schmiedemarke noch zu erkennen (wenn denn überhaupt eine drauf war).

Adios Bert

(hab das Bild mal etwas kleiner gemacht)
Grüße aus Ostfalen
Ruebezahl

"Große Erfolge sind weniger spürbar als persönliche Vorteile"
Napoleon Buonaparte