Dichte von alten Eisen- bzw. Stahlfunden?

Begonnen von locastan, 14. Januar 2020, 12:58:57

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locastan

Hallo liebes Sucherforum,

ich hatte kürzlich das Problem, dass ich beim bestimmen der Dichte von ein paar beim Sondengehen gefundenen Roststückchen trotz metallischem Kern und wenig rostiger Kruste nur auf eine Dichte von 5,5g/cm³ komme.

Das Volumen wurde durch Auftriebsmessung auf der Analysenwaage bestimmt (Becher mit Wasser drauf, Drahtkörbchen reingehalten, Tara, Probenstück ins Körbchen, Gewichtszunahme = Auftriebskraft = Volumen).
Auf der selben Waage wurde auch vorher das Gewicht der Proben bestimmt.

Hab ich hier irgendwo einen Denkfehler im Meßablauf? Um so nah bei der Dichte von Eisenoxid zu sein, dürfte beim Durchsägen der Proben fast kein blankes Metall mehr zu finden sein?

Welche Dichten habt ihr für eure rostigen Eisenfunde vom Acker bestimmt?

Gruß Mario.

StoneMan

#1
Moin,

ich denke der Denkfehler liegt beim Körbchen - oder Du machst einen anderen Fehler... :nixweiss:

Zitat von: locastan in 14. Januar 2020, 12:58:57
...
Das Volumen wurde durch Auftriebsmessung auf der Analysenwaage bestimmt (Becher mit Wasser drauf,
Drahtkörbchen reingehalten, Tara,
Probenstück ins Körbchen, Gewichtszunahme = Auftriebskraft = Volumen).
Auf der selben Waage wurde auch vorher das Gewicht der Proben bestimmt.
---

Lass mal das Körbchen weg und nimm stattdessen einen dünnen Fadenfaden (Zahnseide / Nähgarn).
Den Faden kannst Du vernachlässigen.

Ich habe nicht überlesen, dass Du nach Körbchen reinhalten tarierst. Aber das Volumen ist ja nicht weg
und es wird mehr Wasser verdrängt.


Gerade bei Rost sind Luft / Blasen in den Ritzen. Auch an dem Körbchen können Lufblasen sitzen.

Ein ganz kleiner Tropfen Pril hilft dagegen, das Wasser vorsichtig umrühren, da dürfen auch keine Blasen im Wasser sein.


Gruß

Jürgen

Was könnte wichtiger sein als das Wissen? fragt der Verstand.
Das Gefühl und mit dem Herzen zu sehen, antwortet die Seele.
Antoine de Saint-Exupéry

locastan

Hi Stoneman,

danke für den Hinweis. Mit "Körbchen" ist es vllt. Meinerseits etwas missverständlich beschrieben.
Es ist eine handgebogene Spirale aus dünnem Draht, wo ich die Probe einfasse. Macht 0,1g aus beim Eintauchen.  :nixweiss:

Ich versuche es gerne mit Zahnseide und etwas Spüli im Wasser nochmal. Trotzdem würden mich Praktische Messungen von Anderen auch noch interessieren. :)

Liebe Grüße,
Mario.

StoneMan

Moin

mit Rost kann ich leider nicht dienen.

Andere Ermittlungen der Dichte sind bei mir plausibel.

Als Referenz meiner Prüfung nehme ich z. B. einen gepunzten Goldring > Klick <
Damit verfiziere ich meine Arbeitsanordnung und Vorgehensweise.

Gruß

Jürgen
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Antoine de Saint-Exupéry

locastan

#4
Hallo,

Referenzstück nochmal mit Spüli und am Zahnseidegalgen gemessen. Differenz zur ersten Messung sind 10mg also 10µl Volumenabweichung.

Scheint also, dass sich das Eisen trotz anscheinender Unversehrtheit im Kern doch in Richtung Hämatit durchoxidiert.

Gruß Mario.

StoneMan

Moin,

hast Du denn einmal eine Referenzmessung mit bekannten Kriterien gemacht, z.B. Goldring gepunzt?

Nur so weißt Du, ob Deine Vorgehensweise belastbar ist.

Was hat Dein Dein Stück für ein Gewicht? Je leichter, desto größer die Messfehler.
Hast Du ein Prüfgewicht für die Feinwaage?


Gruß

Jürgen
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locastan

Hallo StoneMan,

das Stück auf dem Bild hat 9,6g mit einem Volumen von 1,67mL. Die gezeigte Fläche wurde fein poliert und einer Beraha Farbätzung (10/3 rezept) unterzogen (daher die Muster).

Ich könnte höchstens ein Bleigewicht vom Angelzubehör einmessen. Prüfgewicht ist eine gute Idee. Da muss ich im Labor mal nachsehen ob ich mir eins ausleihen kann um meine private (chinesische :schaem:) Waage mal abzuchecken.

Ich melde mich wieder.

Gruß Mario.

StoneMan

Moin,

ein Prüfgewicht ist ja erst einmal notwendig um die Waage zu kalibrieren.

Alternativ kannst Du die Waage auch mit Euromünzen "überprüfen" dabei sollte lediglich
die zweite Kommastelle gering abweichen (0,01 bis 0,03), dann hast Du schon die halbe Miete.

Gewichte Euromünzen.

Nimm nur die schweren Münzen, gesamt cirka 50 g. Ein Plus darf die Waage nicht anzeigen,
da abgegriffene Münzen Gewicht eher verlieren.

Meine Billig-Waage Max 200 g ist im untersten Bereich < 1 g nicht sehr zuverlässig.
Liegen aber 1 g drauf, reagiert auch die zweite Nachkommastelle mit 0,01 Schritten.


Übrigens auch elektronische Waagen müssen waagrecht stehen :belehr: Zugluft mögen die auch nicht :-D

Gruß

Jürgen
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locastan

Hi StoneMan,

Ja die Basics müssen natürlich auch stimmen. Das passt hier aber soweit. Prüfgewicht von 100g hat auf der Waage 100,061g. Damit bin ich für einen Chinaböller zufrieden.

Weitere Messungen mit dem gleichen Ablauf wie beschrieben:

Verzinkte Stahlschraube: 2,635g bei 0,345ml gibt 7,64g/cm³.
Glasmurmel ohne Lufteinschlüsse: 5,035g bei 1,990ml gibt 2,53g/cm³.

Das liegt zumindest in vernünftigen Bereichen um die Literatur.

Ich denke die Roster aus der Erde sind damit wirklich so unauffällig durchoxidiert. Anders kann ich es mir nun nicht erklären.

Schön sind sie nach dem Farbätzen aber allemal. 😁

StoneMan

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locastan

Im vergleich zum geschmiedeten Eisen ist die Streifung im Grauguß feiner und man sieht im Guß auch die typische Körnung. :)

Das Stück hier ist ein alter Gußgriff den ich heute aus dem Boden gezogen habe. (Dichte hier 7,23g/cm³, möglicherweise also auch nicht ganz so lang im Boden wie die anderen.  :nixweiss:)

Mit der Hartmetallsäge durchgeschnitten, auf dem Tellerschleifer plangeschliffen, Naßpoliert von Hand mit 400/1000/2000/5000/7000er Schleifpapier auf Glasscheibe, 1 Minute geätzt mit Berahas Tint Etch (10/3).

Schön!  :glotz:

Liebe Grüße,
Mario.


StoneMan

Moin,

:glotz: das ist das schöne an Hobbys, man kann sie immer noch ein Stück erweitern.  :super:

Gruß

Jürgen


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