Deckel eines Bechergewichtgefäßes

Begonnen von mc.leahcim, 29. Januar 2007, 17:09:47

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mc.leahcim

Hallo Mitsondler,
habe heute im Feld den Deckel eines Bechergewichtsgefäß gefunden. Leider war der Rest nicht zu finden. Mir wäre nun wichtig mehr über die Herkunft und das Alter zu erfahren. Daher habe ich mal einen Auschnitt mit den Punzen gemacht. Ich weiß nicht wo ich nach den Punzen suchen sollte.
Da das Bilderhochladen mehr als 30 sec. dauert muß ich die Bilder splitten.

Gruß
Michael

Gum biodh ràth le do thurus. = Möge deine Suche erfolgreich sein (Keltisch/Gälisch)
Die soziale Kälte hilft nicht die globale Erwärmung aufzuhalten!!

mc.leahcim

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mc.leahcim

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Silbersurfer

 Hier solltest du geholfen werden! :super:
http://www.waagenundgewichte.de/main/index.htm

Gruß der Silbersurfer! :sondi:

Vermutlich kommt dein Deckel aus Nürnberg, die zwei gekreuzten Schlüssel
stehen nicht für Regensburg sondern geben Auskunft über den Hersteller,
vergleichbar einem Münzmeisterzeichen!
Fisher 1265X, Tesoro Cortes, C-Scope CS3MX...

IVVECVO

#4
...........also an diese Links werd ich mich wohl nicht gewöhnen .

Ausserdem sind sie immer nur so gut wie sein Autor .

Zum Deckel - er dürfte dem 18 Jh . angehören . Auf 3 Uhr

befindet sich wohl die Meistermarke . Auf 5 Uhr die Schlüssel

dürften als Stadtmarke zu sehen sein -  Regensburg zB.

                 Gruss  Juv

Nürnberg ist das Teil wohl nicht - nichts passendes im Lockner .

mc.leahcim

Danke @Silbersurfer und @IVVECVO,
auf der Seite habe ich mir jetzt alle Deckel angeschaut und nur die Schlüssel (bei mir auf 5 Uhr ) wiedergefunden. Wobei dort Nürnberg beschrieben ist. Die Meistermarke habe ich leider nicht gefunden. Damit käme man wohl weiter. Ich erkenne da 3 Kronen und darunter glaube ich IBO oder IBC zu erkennen, wobei mir die Buchstaben, wenn es denn welche sind, ziemlich modern zu sein scheinen. Was bedeutet denn die 16 auf 7 Uhr?
Ein kleines Bechergewicht habe ich auf dem Feld auch schon gefunden aber ohne irgendwelche Punzen. WO ist der Rest??

Gruß
Michael
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Gewichtler

Hallo Michael!
Dein  Deckel stammt von einem in Nürnberg hergestellten Einsatzgewicht zu 16 Loth (1/2 Pfund) .
Es wurde von Johann Conrad Schön, Meister ab 1781 bzw. Christoph Martin Schön (Sohn) ,
Meister ab 1794 hergestellt. Das Meisterzeichen sind die beiden gekreuzten Schlüssel!
Das Gewicht wurde vermutlich für Hannover hergestellt. Die Eichmarke ist von Johann Babtist Cöllen, Eichmeister
der Stadt Köln vom 13.08.1781 bis 1797. Das Kölner Gewicht war zu dieser Zeit sehr verbreitet und galt auch in Hannover.
Die Angabe n zu Regensburg treffen nicht zu! Der Regensburger Eichstempel besteht aus den gekreuzten Schlüssel, darüber ein R .
Gruss der Gewichtler :winke:

mc.leahcim

#7
Halllo Gewichtler,
ich danke Dir! Was lange währt wird gut. :super: Jetzt bekommt der Fund einen Zettel mit deiner Bestimmung und ich kenne einen Teil seiner Geschichte. Kölner Gewicht passt auch gut zum Fundort (ca. 30 Km SO von Bonn)
Ich habe aber doch noch eine Frage:

1. Woher vermutest du das es für Hannover hergestellt worden ist? Das H auf 8 Uhr ?

Wenn ich es richtig verstehe ist die Eichmarke auf 3 Uhr. Das hatte ich als "Ich erkenne da 3 Kronen und darunter glaube ich IBO oder IBC" beschrieben und  das währe dann JBC für den Eichmeister. Diese Schrift emfinde ich auch jetzt noch als sehr modern und es hat mich zweifeln lassen das der Deckel sehr alt sein könne. Um so mehr freue ich mich das es doch so genau datiert werden konnte.

Was jetzt noch im Hirn rumspukt ist das "was war hier mal" Ich habe auf diesem Feld noch einen kleinen Bechereinsatz (ohne jegliche Punzen) ein Lohtgewicht und auch ein Gewicht in Gramm gefunden.
Außerdem eine Art "Rechenlehre" zum umrechnen von altem in neue Gewichte und alten Längen in neue.
"Guckst du hier" http://www.sucherforum.de/index.php/topic,20492.0.html
Für mich war da mal Markt. unzwar über längere Zeit. 

Wie auch immer. Nochmals Danke und  :winke:

Michael
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Gewichtler

Hallo Michael!
Wie Du vermutest steht das H für Hannover ( habe solche Stücke in meiner Sammlung) Hannover und Köln hatten zu dieser Zeit gleiches Gewicht.
Diese Buchstaben wurden von den Nürnberger Herstellern aufgeschlagen, da die Gewichte etwas übergewichtig gefertigt wurden und erst häufig am Verwendungsort von den dortigen Eichmeistern geeicht wurden und auf das richtige Ortsgewicht heruntergefeilt wurden (Bodenfläche der Gewichte). Diese Buchstaben dienten dazu, dass z.B. nicht ein Bayrisches Gewicht (mit B bezeichnet) (das Pfund zu 560 Gramm) aus Versehen nach Köln (C)  (Pfund zu ca. 467 Gramm) verkauft wurde.
Die Preise der Einsatzgewichte richtete sich nicht nur nach den Herstellungskosten, sondern auch nach den Materialkosten!
Bei der Eichmarke hast Du recht mit IBC. I wird zu dieser Zeit sowohl für I als auch für J benutzt.
Viele Grüsse der Gewichtler :winke: