Eine Rune auf einem Ortband ?

Begonnen von schrott, 26. Oktober 2010, 21:41:01

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schrott

Hallo an alle altertumskundigen.

Ich habe mal eine Frage zu diesem vermeintlichen "Ortband"
ob es 100%ig eines ist steht auchnicht fest, aber falls jemand dies bekräftigen möchte oder umstoßen möchte, immer her damit.

Aber meine Frage betrifft ein Zeichen oder Muster, am Ende des Ortbandes, es handelt sich um ein X mit einem Querbalken in der mitte des Xes durch.
Es ist ein Waagerechter Balken.

Bei Wikipedia findet man genau dieses Zeichen in dem Abschnitt: ,,Antiquarische" Runenalphabete des frühen Mittelalters
in diesem Artikel: http://de.wikipedia.org/wiki/Runen#Runen_als_Begriffszeichen

Mich interessiert nun, ob es nur eine Zierde ist, oder ob es eine Bedeutung hat.
Freue mich über eure Hilfe !
Falls noch Fragen sind, beantworte ich die gerne

Grüße Schrott  :Danke2:

)))DRAGO(((

das was du meinst, sieht für mich als verziehrung aus.
Weil es mir zu Symmetrisch untent aufgebracht wurde.
Eine Rune, die dort eingeritzt wurde wäre das nicht
sie wäre ungleichmäßig von ihrer art.

Da es sich hier um vermutlich ein Objekt nach dem 14ten Jahrh. handeln wird
und nicht mit Römer und Kelten zu tun hat, werde ich es in die Rubrik
Neuzeitliche Funde verschieben.

Gruß Markus
Markus Brüche Der Kölsche Schatzsucher DAS ORIGINAL.: https://www.youtube.com/channel/UCMsNb3bLavUlEMWhqsC7udA

sludsen

Moin!
Vielleicht handelt es sich um ein missglücktes Christusmonogramm...?
Wie sieht denn die andere Seite aus, ist da auch das Zeichen drauf?

andreasluecke

Das Objekt dürfte nicht früher als das 10. Jhdt datieren- aber auf gar keinen Fall neuzeitlich.

geohans

#4
Wenn der Balken in der Mitte durchgängig wäre, hätte es das Wendhorn in Runendarstellung symbolisiren könne. So aber halte ich es, wie Drago, für eine reine Verziehrung.

@andreasluecke: Die ersten Runen gab es allerdings bereits in der Völkerwanderungszeit und auch bis in unsere Zeit gab es immer mal wieder eine Zeit, in der es modern war Runen zu benutzen. Dementsprechend dürfte es nicht zulässig sein post quem zu datieren. Höchstens eine ad quem Datierung auf das 3. Jahrhundert.

andreasluecke

Zitat von: geohans in 27. Oktober 2010, 16:15:32
Dementsprechend dürfte es nicht zulässig sein post quem zu datieren. Höchstens eine ad quem Datierung auf das 3. Jahrhundert.

Ich habe nicht post quem datiert. Die Rune erkenne ich nicht als solche und nutzte sie deshalb nicht zur Datierung.

Ich habe sehr ähnliche Stücke gefunden, die ca. in das 10. Jhdt. datiert worden sind.  :winke:

geohans

OK, dann habe ich Dich missverstanden, weil Du sagtest: "Nicht früher als...."

Gruß

thovalo

Auch für meine Augen ist das ein reines Ornament!

Wenn Du mal nachschlägst, wann wo wirklich klar festzustellende RUNEN an welchen Objekten zu welchen Zeiten auftreten, dann ist das definitiv KEINE .....  und zwar ganz sicher!  :glotz:

.... und das Blech stammt auch kaum aus dem hohen Mittelalter ....  sondern datiert jünger ...

LG  thomas
Darin besteht der Fortschritt der Welt, daß jede ältere Generation von der Jugend behauptet, sie tauge nichts mehr.

andreasluecke

Zitat von: thovalo in 28. Oktober 2010, 20:19:29
.... und das Blech stammt auch kaum aus dem hohen Mittelalter ....  sondern datiert jünger ...

Wie gesagt, bei der Datierung wäre ich vorsichtig. Nicht einfach in die NZ-Kiste werfen, sondern ordentlich vorlegen. Ich denke, der ist deutlich noch im Mittelalter.

thovalo


...... kaum aus dem "hohen Mittelalter" ......  :-)   danach kommt noch das späte ... !  :winke:
Darin besteht der Fortschritt der Welt, daß jede ältere Generation von der Jugend behauptet, sie tauge nichts mehr.

andreasluecke

Zitat von: thovalo in 29. Oktober 2010, 08:17:59
...... kaum aus dem "hohen Mittelalter" ......  :-)   danach kommt noch das späte ... !  :winke:

Habe nie etwas anderes behauptet.  :winke:
Zitatder ist deutlich noch im Mittelalter.

Mir wurden die älter datiert. Deswegen einfach nur die Bitte, es besser vorzulegen.

schrott

In Ordnung, Mittelalter, um 1000.
Ich bin auf dem Blankwaffengebiet kein Profi, denn dieses Ortband ist mein erstes, welches ich fand, welches mit Blankwaffen zutun hat.

Was mich jetzt noch interessieren würde, wäre, ob auf die Muster und das Material Rückschlüsse auf den Träger zurück zu führen sind.
(Ob er etwas mehr Ged hatte als die "arme" Durchschnittsbevölkerung, ob es Hinweise auf den sozialen Stand gibt)
Das ist hier ein kleines nichts sagendes Dorf, mit einer langen Geschichte, die über 1000 Jahre zurückreicht.

Ihr müsst verstehen, dieser Fund ist für mich etwas ganz besonderes aus 2 Gründen, zum einen ist es mit Abstand das älteste was ich bisher gefunden habe
und zum 2. das schönste Teil was ich bis jetzt finden durfte.
Natürlich würde ich sehr gerne nachforschen, wem das hätte gehören können, aber ich möchte nicht naiv sein.
Es gibt ja keinen geringsten Anhaltspunkt, an dem man bei Nachforschungen ansetzen könnte.

Ich möchte mich schonmal ganz herzlich bedanken bei euch ! Ihr habt mir schon viel weiter geholfen :)
Liebste Grüße Schrott

Merowech

Grüß dich,
dieses Ortband ist unten relativ schmal und ich denke es gehört zu einem Rapier und wäre demnach nicht Mittelalter.  :zwinker:
Grüße    MICHA   Und nutze den Tag - na ja ? - die Nacht auch !  :zwinker:

schauan

das stück läßt sich formenmässig zwischen 1400-1600 eindatieren.am ehesten ist es wohl der beschlag einer scheide vom scheibendolch oder nierendolch mit pfriemartiger klinge.
ortbleche des 10 jahrhunderts sehen anderst aus denn da gibt es diese steifen schmalen klingen noch nicht.diese geschlossenen formen kenne ich ab 1400.
eine rapierscheide hatte wenn ortbänder andere formen.
die ist wohl am ehesten 1450.das ist ein schätzung.die aber sehr gut auf die gotischen scheidenbeschläge passt.


thovalo

Dann streichen wir mal die RUNE!  :zwinker:
Darin besteht der Fortschritt der Welt, daß jede ältere Generation von der Jugend behauptet, sie tauge nichts mehr.

Sakyamuni

Das ist ein - ziemlich hübsches - Ortband mit einer Strichverzierung (... und keinem Symbol oder gar einer Rune!), die für das ausgehende 15te Jahrhundert bzw. frühe 16te typisch ist - mehr nicht.

:winke:


thovalo

RUiNiErt ........  kein f#uthark    :nono:
Darin besteht der Fortschritt der Welt, daß jede ältere Generation von der Jugend behauptet, sie tauge nichts mehr.