Strandstein mit seltsamen Mustern

Begonnen von Steinkopf, 30. März 2016, 19:07:52

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Steinkopf

Dieser Stein mit eigenartigem Muster stammt vom Limfjord (Jütland, DK).

Wer hat eine Idee, wie es zu dieser eigentümlichen Zeichnung kommt?

LG

Jan

teabone

Hallo Jan,

vielleicht Reste von Schlagspuren (Hertzscher Kegel)?

LG Augustin
Such- und Fundgebiet: Weinviertel, Nö.

RockandRole

Hey Jan

Leider kann ich nichts sinnvolles beitragen. Mitgenommen hätte ich das Stück aber auf alle Fälle.
Bin mal gespannt was da nach Augustins Einfall noch kommt.

Liebe Grüße Daniel
gefährliches Drittelwissen

Steinkopf

#3
Dank Euch fürs Hinschauen!

Die größte Übereinstimmung haben vor allem die Muster des ersten Bildes mit Parabelrissen.

Beispielfotos auf der Cortex von Flintplatten sind z. B. hier:

http://www.strandsteine.de/Parabelrisse.htm

Als Spuren des Gletschergeschehens gibt es sie auf den unterschiedlichsten Gesteinen und auch
in unterschiedlicher Größe.

Bis zu diesem Fund hatte ich dieses Muster noch nicht in meinem Beuteschema.
Nun hoffe ich, bald wieder als beachcomber loszuziehen.

LG

Jan

steinfos

#4
Ja, dass sind Parabelrisse bzw. Gletscherschrammen!
http://www.budstone.de/feuerstein/parabelrisse.htm
Gruß Steinfos

teabone

 :winke:

mann lernt nie aus!

Mir ist aber immer noch nicht klar wie es zu diesen Rissen kommt. Ein Riss definiert sich ja mit ziehen und zerreißen, also dem Gegenteil von einer Druckwirkung.
Wie auch immer; sowas muß man mitnehmen.

LG Augustin
Such- und Fundgebiet: Weinviertel, Nö.

RockandRole

 :winke:

Ich sach auch mal. Wieder wat jelernt. Frage mich aber auch, wie so etwas entstehen kann. Gletscherschrammen wäre dann die Version von Augustin, also Herzche Kegel!

Liebe Grüße Daniel
gefährliches Drittelwissen

Steinkopf

#7
Hallo Augustin und Daniel,

Es gibt Publikationen zu diesem Phänomen.
Ein Erklärungsversuch setzt durchaus beim Kegel (Druck-/Schlagkegel) an.
Anders als beim Flintknapping mit senkrechtem Druck kommt durch die Gletscherbewegung noch eine seitlich gerichtete Kraft hinzu:

  "Ein großes Geschiebe, das am oder nahe am Untergrund   des Gletschers transportiert wird,
   erzeugt einen Druckkegel, dessen Achse je nach dem Verhältnis von Eismächtigkeit zu Transportenergie schräg liegt.
   Er schneidet die Gesteinsoberfläche in einem Kegelschnitt. Vor der Achse herrscht Pressung, dahinter Zerrung."

Zu finden unter:

   http://quaternary-science.publiss.net/system/articles/pdfas/433/original_vol28_no1_a09.pdf?1284107789

LG

Jan

teabone

Hallo,

ich kann mir bei den parallel hintereinander aufgereihten Sicheln vorstellen wie unter grossem Druck durch das mächtige Gletschereis, Stein an Stein darübergerattert wurde.
Jedenfalls ist das Phänomen ein Interessantes.

Danke Jan für das Beispiel und die vielen anregenden Beiträge von Dir!

LG Augustin
Such- und Fundgebiet: Weinviertel, Nö.

mc.leahcim

Ich bin immer wieder erstaunt was hier im Forum an Wissen zusammenkommt. Ist es nicht schön das wir so viele sind und jeder was von seinem Wissen weitergeben kann?

Danke auch von mir an steinfos der genau in die richte Richtung wies.
Ich hab was gelernt über etwas was ich mich nie gefragt hätte wenn ich nicht Steinkopfs Stein gesehen hätte.

Gruß

mc.leahcim
Gum biodh ràth le do thurus. = Möge deine Suche erfolgreich sein (Keltisch/Gälisch)
Die soziale Kälte hilft nicht die globale Erwärmung aufzuhalten!!