Römisches Fossil

Begonnen von Nanoflitter, 28. August 2017, 20:08:37

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Nanoflitter

Auf dem Standort einer römischen Villa, wo es von zerdepperten Dachschiefern nur so wimmelt, fiel mir dieses Stück auf. Es machte erst einen geschliffenen Eindruck, wie ein Dechsel halt, oder ein Schleifstein. Bei näherer Betrachtung kann ich das aber ausschließen und denke jetzt eher an ein Fossil, was durch die Zerstörung der römischen Schindeln freigelegt wurde. Die seitlichen Kanten sind abgerundet und es ist über die Längsachsen relativ symmetrisch. Nahaufnahmen zeigen quer zur Schieferrichtung feinste gleichmäßige Rillen an den Schmalseiten und einer Breitfläche. Erinnert mich an Sepiaschalen. Gabs die in der Zeit der Entstehung von Schiefer? :kopfkratz: Gruss...

Levante

Guten Abend,

wenn wir versuchen logisch an die Sache heranzugehen, dann haben wir hier doch auf jeden Fall schon einmal ein schieferartiges Gestein, sprich ... wohl einen Schiefer. Was gibt es da für Möglichkeiten, Ölschiefer? Und ein darin eingebettetes Fossil? Zumindest die strukturierte Oberfläche lässt an ein Fossil denken und nicht an einen abgenudelten Schleifstein. Es scheint die ehemalige Oberfläche erhalten zu sei. Also ist das Stück ggf. aus einer Platte herausgewittert?

Bitte steinigt mich nicht für meine Überlegungen.  :winke:

Wenn hier nach meinem  Anstoß nichts Passendes kommen sollte bitte mal bei Steinkerne.de einstellen, da wird dir bestimmt geholfen.

LG
Nicht nur ein Scherben (Keramische Fragmente) Sucher sondern auch ein Scherben (Keramische Fragmente) Finder. :-)

thovalo



Das ist ein Tonschiefergeröll, vielleicht etas verkieselt!  :glotz:
Darin besteht der Fortschritt der Welt, daß jede ältere Generation von der Jugend behauptet, sie tauge nichts mehr.

StoneMan

Moin,

nur eine ganz vage (!) Idee - eine plattgedrückte Steckmuschel.

"Pinna Robinaldina" mit schlechtem Erhaltungszustand der Schale. Musst Du mal schauen,
ob eure Geologie das hergibt.
Die ich kenne sind aus dem Unter-Valangin [Platylenticeras-Schichten].

Gruß

Jürgen
Was könnte wichtiger sein als das Wissen? fragt der Verstand.
Das Gefühl und mit dem Herzen zu sehen, antwortet die Seele.
Antoine de Saint-Exupéry

Nanoflitter

Dank euch, verrollt ist das Teil nicht, ist wie frisch aus dem Schiefer gepellt. Geologie, hmm, keine Ahnung, woher die Römer ihren Schiefer hier hergekarrt haben. :nixweiss: Die Villen in der Umgebung, die ich kenne, haben jedenfalls alle das gleiche Material benutzt. Liegt so sonst nicht auf dem Acker hier rum. Nur anderer Schiefer. Steinkern wär ne Idee, mal das Passwort suchen. :schaem: Wenn ich auf Steinkern was rauskrieg, sag ich euch bescheid. Gruss..

StoneMan

 :glotz: ...aus Steinkern, meine Pinna.



:winke:
Was könnte wichtiger sein als das Wissen? fragt der Verstand.
Das Gefühl und mit dem Herzen zu sehen, antwortet die Seele.
Antoine de Saint-Exupéry

Nanoflitter

Dank dir, Jürgen, dein Teil ist als Fossil ja nicht anzuzweifeln. Vielleicht ist meines ja so eine Art Muschel. Die Längsrillen fehlen bei mir jedoch völlig. Ich hab den Beitrag grad mal auf Steinkern gesetzt, bis später, Gruss..

Levante

Guten Morgen,

halte uns bitte auf dem Laufenen.
Nicht nur ein Scherben (Keramische Fragmente) Sucher sondern auch ein Scherben (Keramische Fragmente) Finder. :-)

Derfla

Also wenn ich die einzelnen Bilder anschaue dann handelt es sich z.T. um ganz verschiedene Teile. Bild 1 und 2 hat sehr vile Ähnlichkeit mit versteinertem Holz oder auch von versteinerten Knochen. Die haben nämlich gerne solche solche durch Mineralien gefüllte Risse. Bild 3 hat sehr große Ähnlichkeit mit einem Donnerkeil ( Tintenfischteil) in seiner plastischen Erhaltung und Form. Die nächsten 2 Bilder da sind noch die Schichten des Schiefers zu erkennen, so daß man davon ausgehen muß, daß hier kein Fossiel vorliegt. Die Schichten sind ein wenig gebogen, also nicht eben somit liegt hier also kein plastisch erhaltenes Fossil vor. Störungen im Schiefer durch Fossilien können natürlich über dem Fossil selber solche Krümmungen verursachen. Bei den letzten 2 Bilder, also dem plastisch erhaltenen Fossil haben wir eine systematisch aufgebaute Fläche der oberen Schicht. Denke daß die zu Bild 3 gehört. Diese Schicht sieht zuerst aus als wären dort Schuppen angebracht gewesen also ein Schuppenfisch, was ich aber nicht annehme. Ist eher von einem Tintenfisch. Der Schiefer ist sicherlich kein Ölschiefer aus dem Lias, denn mit diesem hat man keine Häuser gedeckt. Dürften eher Schiefer aus dem Hunsrück oder der Eifel sein.
Derfla  :winke:

Nanoflitter

Dank dir, die Bilder stammen natürlich vom selben Teil. :kopfkratz: in verschiedenden Ansichten natürlich.
Im Steinkernforum vermutet man bis jetzt Moselschiefer, Unterdevon. Da könnten die römischen Dachziegel herstammen. Ansonsten gehen die Vermutungen auf was eher tektonisches. Gruss..

StoneMan

Moin,

den "Steinkernen" würde ich folgen, auch wenn sie mich Lügen strafen  :schaem: die haben was drauf ↑

Gruß

Jürgen
Was könnte wichtiger sein als das Wissen? fragt der Verstand.
Das Gefühl und mit dem Herzen zu sehen, antwortet die Seele.
Antoine de Saint-Exupéry

Derfla

Was Tecktonisches ist hier eher auszuschließen wenn mann diese filigran verzierte Oberfäche ansieht mit seinen Mustern. Bin leider weniger über Unterdevon informiert um Näheres sagen zu können.
Derfla  :winke:

Nanoflitter

Dank dir, bleibt wohl ein Rätsel.  :winke: Gruss...

Höhlenbär

Zitat von: Derfla in 11. Februar 2018, 22:47:35
Was Tecktonisches ist hier eher auszuschließen wenn mann diese filigran verzierte Oberfäche ansieht mit seinen Mustern. Bin leider weniger über Unterdevon informiert um Näheres sagen zu können.
Derfla  :winke:
Wie erklärt sich dann die Schieferunger im Inneren?

Oben würde schon Tonschiefergeröll genannt. Dafür halte ich es auch, tektonisch beansprucht, was die Oberflächenstruktur erklärt, analog eines Gleitharnisch.

Grüße,
Michael

Nanoflitter

Danke, Höhlenbär! Im Steinkernforum habe ich jetzt noch zwei weitere Meinungen bekommen. Der Schiefer wohl eher aus dem Taunus, Cephalopodenrest als mögliche Ansprache, auch auf die Schieferung im Bruch wird eingegangen und diese für nicht unüblich gehalten. Ich kann da leider keine Stellung beziehen, da keine Ahnung vom Thema. :schaem: Gruss..

StoneMan

Zitat von: Nanoflitter in 12. Februar 2018, 13:37:14
...Im Steinkernforum habe ich jetzt noch zwei weitere Meinungen bekommen. [...],
Cephalopodenrest als mögliche Ansprache, ...
Moin,

dann war meine Annahme so absurd ja nicht, denn ob Cephalopode oder Pinna, beide habe eben
eine Außenhülle bzw. Gehäuse hauptsächlich aus Calciumcarbonat (Kalk).
Und die Struktur war meine Ahnung in die Richtung.

Gruß

Jürgen
Was könnte wichtiger sein als das Wissen? fragt der Verstand.
Das Gefühl und mit dem Herzen zu sehen, antwortet die Seele.
Antoine de Saint-Exupéry

Nanoflitter

Es wäre wohl, wenn, dann einer aus der Familie der "Orthoceren also ein Nautiloide mit gestrecktem Gehäuse"  :irre: (Calamari  :zwinker:) (Danke nochmal den Steinkernleuten :super: ) Mit der Sepia bin ich da wohl auch schon ganz gut dran gewesen. :-) Gruss..