Quick clay / Quickton

Begonnen von Steinkopf, 15. Januar 2021, 16:13:38

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Steinkopf

Hallo,

Bei meinen Streifzügen an Küsten in Dänemark und Norwegen hab ich vor allem auf Gestein geachtet.
In diesem Jahr hat ein dänischer Bekannter mich auf eine Tonschicht im Profil aufmerksam gemacht.

Ich schicke voraus, dass es ein Küstenabschnitt war, der durch die nacheiszeitlichen Landhebung jetzt
oberhalb des Meeresspiegels ist - bei Mols Bjerge in der Nähe von Aarhus.

Solche Ton Schichten, die (geologisch lange Zeit) unter dem Meeresspiegel im Salzwasser waren,
verlieren  íhre Festigkeit, wenn sie bestimmte Elektrolyte verlieren  (Chemie bei Wiki erklärt).

Viele Erdrutsche, besonders in Norwegen auch mit vielen Opfern sind darauf zurückzuführen.


Diese Folge der nacheiszeitlichen Landhebung war mir bis dato nicht bekannt.

LG

Jan

Landslide  Alta  :   https://www.youtube.com/watch?v=w45dbWBsaNI

Felsritzungen Alta:   https://nordnorge.com/artikkel/helleristningene-i-alta-er-et-blikk-7000-ar-tilbake/

Wiesenläufer

Moin Jan,

kommt da noch was  :glotz:  :kopfkratz:

Gruß

Gabi
Wer viel geht, findet viel.
(Nicht auf meinem Mist gewachsen)

StoneMan

Zitat von: Wiesenläufer in 15. Januar 2021, 16:35:45
...

kommt da noch was  :glotz:  :kopfkratz:
...

Moin,

die nächste Eiszeit kommt bestimmt.

Aber ich vermute mal, von der nächsten Landhebung sind wir nicht betroffen.

Demgemäß nehmen wir die Information von Jan  :super: mit ins Grab...

Gruß

Jürgen
Was könnte wichtiger sein als das Wissen? fragt der Verstand.
Das Gefühl und mit dem Herzen zu sehen, antwortet die Seele.
Antoine de Saint-Exupéry

Steinkopf

Zum 'Glück' haben wir in Norddeutschland sinkende Küsten.
da sind wir auf der sicheren Seite!?

LG
Jan


hargo

#4
Glaubst du das wirklich?
Wenn die Polkappen im Zuge der globalen Erwärmung abschmelzen, steigt der Meeresspiegel angeblich um mindesten 9 Meter!

mfg

Wiesenläufer

Moin Jan,

ist ja doch noch was gekommen.  :zwinker:

Jetzt ist der Zusammenhang verständlich.  :dumdidum:

Über die Felsritzungen hatte ich schon mal eine Doku gesehen.
Sehr faszinierend! War mir gar nicht mehr bewusst, dass die nicht immer in dieser Höhe waren.

Gruß

Gabi

Wer viel geht, findet viel.
(Nicht auf meinem Mist gewachsen)

Steinkopf

#6
.

Danske

Zitat von: hargo in 16. Januar 2021, 01:02:05
Glaubst du das wirklich?
Wenn die Polkappen im Zuge der globalen Erwärmung abschmelzen, steigt der Meeresspiegel angeblich um mindesten 9 Meter!

mfg

Bevor das der Fall sein wird, werden wir wieder eine Kaltzeit haben. Es könnte nämlich durchaus sein, dass der Nordatlantische Strom, der uns mit wärmerem Wasser aus dem Atlantik versorgt, zum Erliegen kommt. Dieser Strom entsteht dadurch, dass sich das Wasser Richtung Arktis abkühlt und zudem sein Salzgehalt steigt. Das Wasser wird dadurch dichter und schwerer. Es sinkt in die Tiefsee ab und zwar in einer Menge von ca. 17 Mill. m³ pro Sekunde. Dieser gigantische unterseeische Wasserfall erzeugt eine enorme Sogwirkung, die das wärmere Wasser im sog. Golfstrom nach Europa zieht.

Wenn nun die Polkappen weiter abschmelzen, könnte sich der Salzgehalt des Meeres vor Grönlanf soweit verringern, dass das Wasser nicht mehr schwer genug wäre, um so schnell abzusinken, dass eine ausreichende Sogwirkung entstehen könnte. Der Golfstrom käme zum Erliegen. Nach aktuellen Messungen ist er bereits langsamer geworden. Das hatten wir bereits nach Ende der letzten Kaltzeit nach Abfluss von riesigen Schmelzwassermengen in den Nordatlantik (z.B. aus dem Agassizsee) mit starker Abkühlung und Verursachung der Jüngeren Tundrenzeit. Durch Ausbleiben des Golfstroms würde die Temperatur in Nordeuropa im Mittel um 5-6 Grad sinken.

Für das Entstehen von Kaltzeiten sind natürlich noch andere Faktoren maßgeblich, ich verweise da nur auf die Milankovic-Zyklen. Aber eines ist klar, wie Jürgen auch geschrieben hat: Die nächste Kaltzeit kommt bestimmt. Und dann wird die Erde nördlich des 52. Breitengrades unbewohnbar werden, aber auch in einem Korridor südlich davon wird es ungemütlich werden. Für Europa heißt das: Die Skandinavier rücken in den Süden und sorgen für eine Verschiebung der Bevölkerung Richtung Äquator. Im Pleistozän dürfte das aufgrund der geringen Bevölkerungsdichte noch relativ unproblematisch gewesen sein, aber bei der heutigen Bevölkerungsdichte bin ich froh, ein solches Szenario nicht mehr erleben zu müssen.

LG
Holger
Et nunc reges intelligite, erudimini, qui judicatis terram.