Porzellanjaspis

Begonnen von Humboldt, 30. März 2020, 20:20:44

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Humboldt

Hallo zusammen,

anbei ein paar Funde, die ich vor einigen Jahren auf einem Feld/Feldweg gemacht habe. In der Nähe gibt es eine Fundstelle von Porzellanjaspis: Porzellanjaspis Epterode
Ich habe darauf hin diese Stelle (Bühlchen) aufgesucht, konnte aber kein Material finden, das meinem gleicht. Gefunden hab ich allerdings Abraum aus der Alaun Gewinnung. Zumindest die Farbgebung scheint übereinzustimmen. (Fotos dazu folgen)

Ist meine Einschätzung, dass es sich um Porzellanjaspis handelt richtig?

Vielen Dank schonmal

McSchuerf

#1
Hallo Humboldt,

ja, ich halte das schon für den bei Epterode vorkommenden "Porzellanjaspis", zumal ich mal Stücke von einem anderen Fundort gesehen habe, die zu 100% Deinen Exemplaren entsprechen.

Die Porzelanjaspise, die ich aber meine, stammen aus der Tschech. Rep. und zwar von diesem Fundort:
siehe https://www.mindat.org/loc-756.html

Leider ist da jetzt kein Exemplar zum Vergleich abgebildet (aber Chalcedon ist in der Mineralienliste immerhin auch aufgeführt).  :-)
Zufällig gibt es da auch Humboldtine, wie Du in der Liste sehen kannst (vgl. Deinen Nicknamen .. wie witzig).  :-D

Im Netz kann man aber über die Google-Bildersuche auch weitere Exemplare von Porzellanjaspis finden, die Deinen Stücken ähneln, so auch zum Fundort Bühlchen.
https://de.m.wikipedia.org/wiki/Datei:Jaspis-vom-Buehlchen-skala.jpg

Anhand der Abbildungen stellen aber im Grunde die braunen Partien für mich die Quarzvarietät Eisenkiesel dar; die grauen Partien den feinkristallinen Quarz+Moganit, nämlich Chalcedon.  :smoke:
Seitdem man erst seit einigen Jahren weiß, dass Chalcedon nicht nur aus feinkristallinem Quarz, sondern auch aus der weiteren Kieselsäure-Modifikation Moganit besteht, zählt der Chalcedon nicht mehr zu den Mineralvarietäten, wie früher, sondern nun definitiv zu den Gesteinen. Schon vorher zählte er "eigentlich" auch schon zu den Gesteinen aber in jedem Lehrbuch stand und steht eben noch Mineral bzw. Mineralvarietät.

Gruß Peter  :winke:

McSchuerf

Nachtrag ..

Porzellanjaspis ist übrigens keine offizielle Mineral- oder Varietätsbezeichnung, sondern ein Synonym aber auch ein Handelsname für eine Jaspisbrekzie (ursprünglich aus Mexiko).  :zwinker:

Gruß Peter

Höhlenbär

Hallo,

falls das tatsächlich Porzellanjaspis ist, dann sollte man damit leicht Glas ritzen können...

Grüße,
Michael

McSchuerf

Stimmt. Normales Glas hat Härte 5; Spezialgläser können auch etwas härter sein (z.B. 6).
Quarzkristalle haben Härte 7. Chalcedon inkl. Jaspis etc. Härte 6,5-7.  :zwinker:

Gruß Peter

Humboldt

Hallo,

Korozluky war das Stichwort. In diesem Forum stellt jemand Funde von dort vor und auch die Beifunde entsprechen etwa denen am Bühlchen: Funde von Korozluky

Das es dort Humboldtin gibt, ist wirklich ein witziger Zufall  :-D
Danke für die Erläuterung der Zusammensetzung, sehr interessant. Laut Mineralienatlas wurde von der IUGS der Begriff "Verbrannte Gesteine" vorgeschlagen.
Glas lässt sich damit problemlos ritzen, danke für den Hinweis. :)

Gruß


McSchuerf

Hallo Humboldt,

ja, diesen Link hatte ich auch im Netz gefunden aber wegen des dubios-esoterischen "Heilsteincharakters" wollte ich diesen Forenlink bewusst nicht als Bsp. hier angeben.  :-D

Zur Erklärung für die anderen:
IUGS steht für "International Union of Geological Sciences", nicht zu verwechseln mit der IMA (International Mineralogical Association), mit der ich ich mehr beschäftige.  :smoke:

Gruß Peter

Humboldt

Hallo,

ja ich hab auch gezögert, ^^ Mir erschien aber zumindest der Zusammenhang zwischen Fundort und Bild des Fundes glaubhaft. Kann natürlich auch gerne entfernt werden, falls das unerwünscht ist.  :zwinker:

Gruß

McSchuerf

Ich habe jedenfalls kein Problem damit.  :zwinker:

Gruß Peter