Dendriten

Begonnen von Ölfinger, 24. Oktober 2007, 14:19:00

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Ölfinger

 :winke:
Diese Dendriten in kalkhaltigem Feuerstein finde ich gelegentlich in den hiesigen Kiesgruben.
Sieht schön aus, oder? Viele halten sie für Fossilien. Es handelt sich aber lediglich um Mangan-Eisenabscheidungen.
Grüße
Ölfinger
was ich so treibe

Der Wikinger


Sehr schön, Peter !!

Wie ein Kunstwerk !  :super:

:winke:

McSchuerf

#2
Hallo Ölfinger,

kann ich agersoe nur zustimmen!  :-D

..schöne Mangan-Dendriten hast Du da! :smoke:

...etwas Ähnliches hier ist übrigens von mir .. :winke:




Eigenfund von röntgenanalysiertem, dendritisch aussehendem Romanechit (Manganomelan) von der Grube Clara, Oberwolfach (hier Aufbereitung in Kirnbach), Kinzigtal, Schwarzwald

meinen echten Mangandendrit auf Solnhofener Plattenkalk ist übrigens im Lexikon des Mineralienatlas zu sehen..ich kann das Bild aber auch nochmal direkt hier hochladen..lässt sich leider nicht hierher verlinken.. :zwinker:


Gruß Peter

McSchuerf

.. und hier die Mangan-Dendriten auf Solnhofener Plattenkalk ..  :-D


McSchuerf

Eigenfund von Altenmittlau bei Freigericht im Spessart, Maingebiet, Hessen in 1995 .. hier: Bild-Ausschnitt mit zahlreichen schönen Mangan-Dendriten auf insgesamt 13 cm breiter Zechstein-Matrix ..   :zwinker:

Weiteres Bild von Mangan-Dendriten folgt in Kürze ..


Gruß Peter   :winke:

McSchuerf

#5
Weitere Mangan-Dendriten, z.T. größten Teil selbst gefunden :zwinker:..

Meines Wissens ist hier auch kein Corona.. :kopfkratz:..dit mit dabei. Es muss also noch niemand in Quarantäne. D.h. meine Bilder sind nicht ansteckend.
Coronadit ist ein Blei-Mangan-Oxid und meines Wissens auch "nicht verwandt oder verschwägert" mit dem ansteckenden Coronavirus.  :narr: (noch ist ja heute Karneval)

Allerdings habe ich einige Coronadite in meiner Sammlung .. aber ich lebe noch  :-D.. Corona = Krone .. noch mal zur Erinnerung. :winke:

Gruß Peter

Shadow2

Dendriten kommen bei so ziemlich allen Gesteinsarten vor.
Diese nicht gerade kleine Platte hab ich mal in einem
Granitbruch im Fichtelgebirge gefunden und mit heimgeschleppt. :-)
Mente et Malleo

McSchuerf

Na, da sind ja reichlich Dendriten drauf!  :super:

Gruß Peter

Danske

Hallo zusammen,

habe hier zwei Artefakte von der Schwäbischen Alb mit möglichen Dendriten. Oder handelt es sich hier eher um Flechten?

Frage an die Spezialisten:
Über welche Zeiträume entstehen Dendrite? Lassen sich aus Dendriten Rückschlüsse auf das Alter eines Artefakts ziehen?

LG
Holger
Das Leben ist die Summe all unserer Entscheidungen

McSchuerf

#9
Schwer zu sagen, Holger. Könnten hier auch eher Flechten sein, dann wäre das etwas für den Lichenologen bzw. Flechtenkundler, z.B. aus dem Naturforum.eu. Das kann ich anhand der Fotos leider nicht beurteilen. Evtl. kannst Du ja noch eine Großaufnahme von der oberen Stelle mit der deutlichen Konzentration der Partien anfertigen?  :kopfkratz: :-) .. fühlt sich denn die Stelle irgendwie flauschig an bzw. nach Moos? Wir Sammler sagen scherzhaft dazu "Moosit"  :-D, falls wirklich Moose oder Flechten o.ä. vorliegen sollten und eben keine festen mineralischen Strukturen / Partien, wie z.B. eben Mangandendriten.

Zum Alter von Mineralien überhaupt .. das ist schon fast eine Wissenschaft für sich. Es gibt Mineralien, die bereits nach wenigen Stunden bis Tagen entstehen (z.B. manche Gips-Kristalle) bishin zu Zirkonen mit einem Alter von ca. 4 Mrd. Jahren. Dazwischen sprechen wir von Mineralien mit einem Alter von 1.000 Jahren bis 50.000 Jahren oder auch bis 1 Mio. Jahre. :dumdidum: .. leider funktioniert z.B. die Radion-Carbon-Methode zur Altersdatierung nur bei organischem Material, sowie ich jetzt ad hoc annehme.

Da müsste ich auch erst mal die nächsten Tage geeignete Quellen heraus suchen, speziell zu den Manganoxiden und Manganhydroxiden, um die es hier ja bei den sog. Pseudofossilien (Dendriten) geht.

An eine sichere Artefakt-Bestimmung, nur anhand von Mangandendriten, glaube ich eher nicht. Das Alter von Mangandendriten hängt auch von der Beschaffenheit der jeweiligen Lagerstätte ab sowie von weiteren Faktoren, wie Druck,- und Temperaturverhältnisse, Stoffzufuhr, Lösungsvermögen und Wachstum (z.B. schnelle Wachstumsgeschwindigkeit) etc. Das Alter von Mineralien ist also schon auch an die ursprüngliche Lagerstätte gebunden, egal, was dann z.B. weiter mit manchem Material passiert (Verwitterung, Erosion etc.).

Auf die Schnelle jetzt erst mal nur das als Link ..
https://www.mineralienatlas.de/lexikon/index.php/Dendriten

Gruß Peter

Danske

Hallo Peter,

die Flächen fühlen sich eher "flauschig" an, also sind es Flechten.

Wenn ich die abkratze, ist der Stein darunter bronzefarben. Das lässt sich auch nicht enfernen.

Und danke für die Erläuterung und den Link.

LG
Holger
Das Leben ist die Summe all unserer Entscheidungen

McSchuerf

#11
Hallo Holger,

ja, dann wird's wohl das vermutete "Moosit" / "Flechtenit" sein.
Aber wie das Sprichwort schon sagt: "Ohne Moos nix los." :zwinker:  :waschen:

.. darunter bronzefarben, wenn auch metallisch glänzend, könnte dann aber auf eine Partie Pyrit (Schwefelkies) oder ein anderes Eisensulfid hindeuten, muss es aber nicht.

Gruß Peter