Interessantes von der Himmelsscheibe...

Begonnen von reddi, 13. Februar 2006, 16:58:03

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reddi

Ein Word-Dokument: "Kritische Anmerkungen zum Bronzeensemble mit ,,Himmelsscheibe"
angeblich vom Mittelberg bei Nebra, Sachsen-Anhalt von Peter Schauer"

Mit recht vielen Detailbildern und `lustigen` Informationen.

Schnell sichern; der Link ist bestimmt flüchtig ;-)


http://www.uni-regensburg.de/Fakultaeten/phil_Fak_III/Geschichte/Himmelsscheibe.doc

gruß,

reddi

Rambo

#1
Also wenn ich das so lese, so sind hier nihct nur ein paar kleine Fehler AUCH VON DEN ARCHÄOLOGEN sowie den Wissenschaftlern passiert. Sagenhaft wie die sich aufgespielt haben und was die alles so publiziert haben und womöglich ist es wirklich NIX
Ich stelle einige Auzüge aus dem Artikel rein in der Hoffnung nicht gegen ein Urhebrrecht zu verstossen  :engel:
Zitat 1:
Nach den vor Gericht protokollierten Aussagen der beiden angeblichen Finder habe die Scheibe 5 cm unter der Erdoberfläche  gestanden, die Schwerter sollen ca. 1 m tiefer gelegen haben .Das angeblich bronzezeitliche Unikat ,,von Weltrang" ist nach diesen Feststellungen und entgegen den veröffentlichten Befundrekonstruktionen von H. Meller  (Abb. 2,4) nicht Teil eines ,,geschlossenen Fundes" und muß daher als undatiertes Kuriosum  gewertet werden.
Zitat 2:
Als Anhaftungen wurden minimale Reste (0,113 gr.), vorwiegend Sand (90% Quarz granitischer Genese ) ausgehändigt, die im Vergleich ,,nicht mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit" dem angeblichen Fundort (Sedimente des mittleren Buntsandstein) zugeordnet werden können. Zitat 3:
Zwei Sondengänger wollen auf dem Mittelberg ,,im dichten Wald flach unter der Erde den oberen Rand der Himmelsscheibe"  entdeckt haben "und entrissen sie mit einem Hammer dem Waldboden. Zunächst für einen alten Eimerdeckel gehalten, schenkten sie der stark verschmutzten Scheibe wenig Beachtung. Erst beim Weitergraben erregten die Schwerter mit goldverziertem Griff [ungefähr 1 m tiefer gelegen!] ihre AufmerksamkeitZitat 4:
Durch die kriminaltechnischen Ermittlungen, die Aussagen der Täter sowie die archäologischen und naturwissenschaftlichen Untersuchungen ließen sich später die Echtheit, die Zusammengehörigkeit der Fundstücke, der Fundort sowie die Fundumstände und –zusammenhänge weitgehend aufklären – Informationen, die bei Kauf von Sondenfunden durch Dritte in der Regel verloren gehen
Zitat 5:
Zeitstellung
E. Pernicka führte im Auftrag von H. Meller Metallradioaktivitätsmessungen und Bleiisotopenuntersuchungen durch, um die Zeitstellung der ,,Himmelsscheibe" zu klären . Als einschlägige Untersuchungsresultate liegen vor: ,,Das Metall der Himmelsscheibe enthielt keine messbare Radioaktivität und ist danach älter als etwa 100 Jahre"  sowie ,,die Bleiisotopenverhältnisse [der untersuchten Gegenstände] sind allerdings sehr unterschiedlich, so dass eine gleichzeitige Herstellung aller Teile des Hortfundes sehr unwahrscheinlich ist."  Pernickas herangezogene Hilfsargumente (Herstellungstechnik und Struktur der Korrosionsschicht), um ein bronzezeitliches Alter des Objektes zu begründen , vermögen nicht zu überzeugen
Zitat 6:
Erhebliche Zweifel daran, dass es sich bei der so genannten ,,Himmelsscheibe" um ein prähistorisches Objekt des 2. Jahrtausends v. Chr. handelt, kamen bereits mit den ersten Farbabbildungen des Gegenstandes (Abb. 1,3) auf. Einschlägige Fotos des Jahres 2002 ließen z.B. eine seltsam dünne Patinierung der noch nicht ,,kosmetisch" restaurierten bronzenen Schauseite erkennen (Abb. 1,3). Verdacht erregende Korrosionsspuren befanden sich auf dem Goldblech des Sichelmondes und auf dem daneben angebrachten goldenen Randbogen (Abb. 1,3). Auffällig unterschieden sich die Patinaverkrustungen auf dem Sichelmond (Abb. 1,3) von der nahezu unpatiniert freiliegenden Bronzefläche der Goldblechfehlstelle in der Sonnendarstellung (Abb. 4,1) sowie an der Randbogenfehlstelle  wo deutliche Patinaspuren vorkommen müssten: Aufgrund bimetallischer Korrosionsprozesse sollte das nichtedle Metall unter den Goldblechen stärker korrodiert sein als das der restlichen Scheibe (Abb. 4,1).
Auf dem Sichelmond-Goldblech und auf einem Stern-Goldblech der heute ,,kosmetisch" restaurierten Scheibe (Abb. 1, 1-2), zeigen sich an Stellen ehemaliger Patina (Abb. 1,3; 3,1.3), die Schleifspuren der angeblichen ,,Stahlwolle-Behandlung" (Abb. 3,2.4). Die Bereibungsspuren wurden offensichtlich von der mittlerweile entfernten Patina bzw. von Erdanhaftungen (Abb. 3,1.3) überdeckt.
Da die Reinigung der Scheibe mittels Stahlwolle vom ,,Zwischenhändler" ausgeführt worden sein soll, müssen die Patinaspuren über den Reibspuren auf dem Sichelmondgoldblech sowie auf einem Stern-Goldblech (Abb. 3,1.3) jünger sein.
Zitat 7:
Die Patina des in Vergrößerung gezeigten übrigen Metallsegmentes ist oberflächig, dünn, flachporig, plackig, malachit-korrosionsähnlich  (vgl. S. □□).
Wie die Rückseite der so genannten ,,Himmelsscheibe"  erkennen lässt, sind die Randlöcher mit einem der Bronzezeit unbekannten Handwerksgerät ausgeführt worden (Abb. 1,2.4).
Im ,,Kielbereich" des so genannten ,,Sonnenschiffes" überlagert die mit feinem Stichel angebrachte wimpernartige Zier eine der Randlochungen
Zitat 8
Damit entfällt der Einwand, die Randlöcher könnten erst lange Zeit nach der Herstellung der Scheibe ausgeführt worden sein. Die von H. Meller rekonstruierten fünf Verfertigungsphasen der so genannten ,,Himmelsscheibe" kommen allein durch diese Beobachtung ins Wanken
Zitat 9
Auf der Scheibe wurde so genannte Malachitkorrosion (Abb. 4,4) festgestellt, die für archäologische Objekte charakteristisch ist. Auffällig war deren dunkel-intensive Farbe und Festigkeit. Sie sei die Folge langsamen Kristallwachstums. Malachitkorrosion kann gefälscht werden: Die Behandlung von neuzeitlichem Kupfer oder Bronze mit einer Kombination aus Salzsäure und Urin unter Einwirkung einer Lötlampe und unter Nutzung hygroskopischer Prozesse erzeugt im Zeitraum von ca. 3 Wochen die für Täuschungen erforderliche Patina.
Zitat 10
Die an den übrigen Bronzegegenständen nach Ausweis von Farbabbildungen (Abb. 2, 1.3) ursprünglich anhaftenden Substanzen und die dort sichtbaren Patinazustände unterscheiden sich von der Scheibe, aber auch untereinander. Der Meißel und das Randleistenbeil mit beschädigter Schneide (Abb. 2,1 Mitte und links) weisen eine vergleichbare, stellenweise beriebene türkisfarbene Patinierung auf. Davon unterscheidet sich die Oberflächenverkrustung der beiden Schwerter, des zweiten Randleistenbeiles und des Ringschmuckes

Gruß Rambo
Willst du der Väter Taten kennen
folge ihrem Erdensein,
lern das Gute zu erkennen
und das Schlechte still verzeihn

Rambo

Und der letzte Satz:
Fazit
Bei dem über den ,,grauen" Antikenhandel vermittelten Bronzeensemble angeblich vom Mittelberg bei Nebra, Sachsen-Anhalt, handelt es sich nicht um einen ,,geschlossenen Fund". Die Zeitstellung der ,,Himmelsscheibe", ,,älter als 100 Jahre", wurde durch Radioaktivitätsmessung festgestellt. Die Spuren (Fräßspur, Rändelspuren, Randlochungen) von nichtbronzezeitlichen Handwerkstechniken sowie Patina-Ungereimtheiten, die auf Fälschungs- und Verschleierungsabsichten deuten, schließen aus, dass es sich bei der Metallscheibe etwa um einen Einzelfund der europäischen Bronzezeit handeln könnte. Daher muß das von den Verantwortlichen in Halle propagierte, auf das dubiose Bronzeensemble mit neuzeitlicher, ,,kosmetisch" restaurierter ,,Himmelsscheibe" gegründete neue Geschichtsbild der alteuropäischen Bronzezeit  als realitätsfernes Konstrukt bezeichnet und zurückgewiesen werden.

Was jetzt ???
Gruß Rambo
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und das Schlechte still verzeihn

Schlumpfstampfer

Hallo
Am besten schliessen wir einfach alle Beiträge in denen das Wort Himmelscheibe vorkommt  :platt:

Rambo

Wohlgemerkt, ich habe dieses Wort NIEMALS verwendet, lediglich Zitatbzw Auszüge aus einem Bericht der Uni-Regensburg ins Forum gestellt  :frech:
Ich distanziere mich ausdrücklich vor diesem Wort.
Gruß Rambo
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mano511

dann verwenden wir eben den Begriff "alter Farbeimerdeckel", was anderes scheints wohl auch nicht zu sein  :frech: :-)

c-4

Na ja, wer annnimmt, man könnte durch Salzsäure und "Urin" erzeugtes Kupferchlorid nicht von echter Patina unterscheiden, dazu braucht man gerade mal einen Chemiebaukasten.

nobody

Moin,
das ganze Ding ist doch von vorne bis hinten gefakt...
Da ist doch nichts echtes dran :irre:
Wahrscheinlich aus einem Tunesienurlaub mitgebracht.
Aus einer der 402982 Medinas mit antiken Kunsthandwerken.
Da wo sie an jeder Ecke die scheiß Messingteller dengeln.

Hey du, ich brauchen Teller... Nicht so



sondern so...



Ich geben dir 45 Dinar wenn bis Morgen fertig OK


:irre: nobody  :irre:
Die Ewigkeit dauert lange, besonders gegen Ende