Rosenaxt gefunden?

Begonnen von polhl, 14. September 2012, 22:47:30

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polhl

Hallo, vor ein paar Tagen bekam ich einen Tipp, wo Baggergut aus der Trave bei Lübeck abgeladen wurde. Dort fand ich dieses Teil. Heute war im Dorfmuseum ein Wissenschaftler und referierte zum Thema Steinzeitfunde. Als ich ihm meinen Fund zeigte, hat er ihn sofort als Teil einer Rosenaxt eingestuft. Was meint ihr?

Gruß

Polhl

Marienbad

moin,
ja, das ist 100% eine Rosenaxt.
Aber das hatte ich dir ja heute schon gesagt.  :zwinker: :zwinker:

HG  Manfred   :winke:

Steinkopf

Wow!!!

Das ist ein toller Fund!

Aus einer Geweihstange vom Rothirsch wahrscheinlich.
Der Ausdruck Rosenaxt ist mir fremd - Hirschgeweihaxt (Hjortetaksökse) hätte ich gesagt.

Ein Foto des Nackens wäre interessant um zu sehen, ob es von einer Abwurfstange oder
von einer schädelechten Stange stammt.

@ Manfred: Was muss man konservatorisch mit Geweihgeräten beachten?

@ Polhl:       Danke für diesen Beitrag - Glückspilz!

LG

Jan

Marienbad

#3
Zitat von: Steinkopf in 15. September 2012, 01:01:43
Wow!!!

Das ist ein toller Fund!

Aus einer Geweihstange vom Rothirsch wahrscheinlich.
Der Ausdruck Rosenaxt ist mir fremd - Hirschgeweihaxt (Hjortetaksökse) hätte ich gesagt.

Ein Foto des Nackens wäre interessant um zu sehen, ob es von einer Abwurfstange oder
von einer schädelechten Stange stammt.

@ Manfred: Was muss man konservatorisch mit Geweihgeräten beachten?

@ Polhl:       Danke für diesen Beitrag - Glückspilz!

LG

Jan



moin Jan,
die Rosenaxt ist im Bereich der Rose durchbohrt, daher der Name.
Es kommen aber auch die T-Äxte und die doppelten T-Äxte vor.
Die T-Axt ist im hinteren Drittel durchbohrt und hat eine Schneide.Sie wird aus dem mittleren Teil vom Hirschgeweih gefertigt.
Bei der doppelten T-Axt ist die Bohrung mittig und hat zwei Schneiden.Auch sie wird aus dem mittleren Teil hergestellt.
Da ich das Teil gestern in den Händen hatte kann ich dir auch mitteilen das es eine Abwurfstange war.
Konservatorisch behandel ich die Rothirschgeweihteile mit wasserlösslichem Holzleihm.
Ich mache die Lösung 1/4 und lasse das Geweih ca. zwei Tage in der Lösung. Ab und an muß die Brühe aber umgerührt werden, der Leihm setzt sich unten im Gefäß ab und kann dann am untenliegenden Prärarat eine dicke Leihmschicht hinterlassen.
Der Vortei bei dieser Art ist das die Farbgebung nicht beeinträchtigt wird.

HG  Manfred   :winke:

ps   
   
@ Polhl     sorry das ich da vorgegriffen habe

Siebenpapagei

Hallo Polhl,

herzlichen Glückwunsch zu diesem nicht alltäglichen Fund. :staun:

Da warst du aber zur richtigen Zeit am richtigen Ort.
Kannst du vielleicht noch etwas zu den Fundumständen sagen? Lag das Stück Oberflächlich auf dem Aushub oder musstest du das ergraben? Gibt es noch Beifunde, z.B. Silex?

Ich finde es ja fast zu schade, bei einem Derart tollen Fund nur ein Foto zu zeigen. Könntest du bei Gelegenheit das Stück noch präsentieren von allen Ansichten? Wie groß ist denn die Axt und was wiegt sie?

Kann man eigentlich den Fundort der Ausbaggerung noch ermitteln, dass man nachvollziehen kann aus welchem Bereich der Trave die Axt stammt?

weiterhin gut Fund
gruß
Ralf :winke:

polhl

Zitat von: Siebenpapagei in 15. September 2012, 12:18:37
Hallo Polhl,

herzlichen Glückwunsch zu diesem nicht alltäglichen Fund. :staun:

Da warst du aber zur richtigen Zeit am richtigen Ort.
Kannst du vielleicht noch etwas zu den Fundumständen sagen? Lag das Stück Oberflächlich auf dem Aushub oder musstest du das ergraben? Gibt es noch Beifunde, z.B. Silex?

Ich finde es ja fast zu schade, bei einem Derart tollen Fund nur ein Foto zu zeigen. Könntest du bei Gelegenheit das Stück noch präsentieren von allen Ansichten? Wie groß ist denn die Axt und was wiegt sie?

Kann man eigentlich den Fundort der Ausbaggerung noch ermitteln, dass man nachvollziehen kann aus welchem Bereich der Trave die Axt stammt?

weiterhin gut Fund
gruß
Ralf :winke:

Hallo und vielen Dank für die netten Kommentare. Ich stelle gerne noch weitere, schärfere Fotos, ein. Danke Manfred für deine fachkundigen Ergänzungen;)

Die Trave wird/wurde im Bereich der ehemaligen Flender-Werft ausgebaggert. Das Baggergut wurde auf eine Schute verladen und dann auf ein Spülfeld gespült. Die Axt lag oberirdisch und fiel mir erst beim 2. Blick auf, da das Loch mit Sand ausgefüllt war. Ich hielt es erst für einen Knochen. Nach der ersten Reinigung erkannte man es schnell als Abwurfstange. Die Bedeutung des Loches habe ich erst gestern erfahren. Beifunde leider negativ.  Vielleicht sollte sich Manfred die Stelle mal anschauen. Das Teil ist ca. 15 cm lang, die Bohrung hat einen Durchmesser von ca. 3 cm an der einen und ca, 2,5 cm an der anderen Seite.

Grüße und gute Funde !

Polhl