Eiszeit Schüsselchen?

Begonnen von Alexopex, 25. September 2014, 22:48:29

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Alexopex

Hallo Leute,

ich habe vor ein paar Wochen beim Goldwaschen an der Donau bei Riedlingen folgenden Fund gemacht. Es handelt sich um ein kleines "Schüsselchen", dass ich ungefähr 70 cm tief im Flusbett gefunden habe. Der Fundort befindet sich im Moränengebiet der Rißzeit (falls relevant). Der Durchmesser beträgt in etwa 7 cm und die Höhe ca. 2 cm. Das Material ist mir noch unbekannt, deswegen die bisherigen Eigenschaften:

Die Dichte liegt bei etwa 2,2 g/cm³ und die Härte bei 3. Die Oberfläche ist extrem glatt und wirkt sehr weich, sodass mir das Stück bearbeitet vorkommt, auch die "Schlagspuren" im Inneren (siehe Bild 1) und die Tatsach das es perfekt und stabil steht sprechen meiner Meinung dafür. Es scheint eine beabsichtigte Form zu haben (siehe Bild 3). Die vertiefung geht praktisch die ganzen 2 cm runter.

An ein Fossil habe ich natürlich auch schon gedacht, doch sehe ich keine entsprechenden Merkmale und zudem scheint es mir zu "unsymmetrisch".

Was meint ihr zu meinem Fund? Leider ist es mir bei diesem Stück besonders schwer gefallen, seine Erscheinung richtig wieder zu geben.


Mit freundlichen Grüßen

Alex
si quid novisti rectius istis, candidus imperti; si nil, his utere mecum.

StoneMan

Moin,

sehr interessant.

Als Goldsucher gehe ich davon aus, dass Deine Angaben zur Härte und Dichte einigermaßen korrekt sind.
Es könnte sich somit um Kalkspat (Kalzit/Calcit) handeln.

Wie hast Du denn die Härte (Mohshärte?) ermittelt?
Womit kannst Du es ritzen (Ritzhärte) Fingernagel, Kupfermünze, Metallnagel, Taschenmesser?

Bin gespannt was die Geo- Mineralogen sagen.

Gruß

Jürgen
Was könnte wichtiger sein als das Wissen? fragt der Verstand.
Das Gefühl und mit dem Herzen zu sehen, antwortet die Seele.
Antoine de Saint-Exupéry

hargo

Zitat von: Alexopex in 25. September 2014, 22:48:29
Die Oberfläche ist extrem glatt und wirkt sehr weich, sodass mir das Stück bearbeitet vorkommt, auch die "Schlagspuren" im Inneren (siehe Bild 1) und die Tatsach das es perfekt und stabil steht sprechen meiner Meinung dafür. Es scheint eine beabsichtigte Form zu haben (siehe Bild 3). Die vertiefung geht praktisch die ganzen 2 cm runter.

An ein Fossil habe ich natürlich auch schon gedacht, doch sehe ich keine entsprechenden Merkmale und zudem scheint es mir zu "unsymmetrisch".

Die fett hervorgehobenen Passagen sprechen gegen ein Artefakt. Alles was nur den Anschein macht besonders perfekt zu sein, ist in der Regel natürlichen Ursprungs. Ob es nun perfekt steht, oder z. B. scheinbar besonders geeignete Griffmulden (nicht in diesem Fall) für die Finger hat etc....
Pick- oder Schlagspuren kann ich nicht erkennen. Ein Fossil schließe ich ebenfalls aus. Im Zweifelsfall handelt es sich vielleicht um eine ausgewitterte Geode(?). Wie du schreibst, ist das Material sehr weich, da hätte die Natur ein leichtes Spiel. Oder?

mfg

Alexopex

#3
Hallo Jürgen,

danke für deine Antwort. Die Daten sollten sehr genau stimmen: bei der Dichte habe ich 6 Messungen gemacht, jedesmal das gleiche Ergebniss. Bei der Härte konnte ich das "Schüsselchen" mit einer Kupfermünze ritzen. Habe es selbstverständlich mit dem Vergleichsmineral Calcit verglichen, da wirkte er mir doch noch etwas härter, also der Calcit. Bei langwelligem UV-Licht meine ich eine gelbliche Lumineszenz erkennen zu können welche für Calcit sprechen könnte, findet sich allerdings nur an der glatten Außenseite.

Bin auch schon sehr gespannt.  :kopfkratz:


Mit freundlichen grüßen

Alex


@hargo: Danke für deine Antwort, leider hast du einige meiner Beschreibungen falsch ausgelegt. Mit "sehr weich" ist nicht die tatsächliche Härte (liegt ja bei 3), sondern die Oberflächenbeschaffenheit gemeint. Mit "unsymmetrisch" wollte ich eig. bloß sagen, dass ich keine Merkmale die für ein Fossil sprechen erkennen kann (blöd beschrieben  :schaem:). Alle andere Beschreibungen sind nur ein Versuch das Objekt best möglich darzustellen, womit ich ja ein bisschen Probleme habe, deshalb nicht zu eng sehen.

Was noch zu sagen ist: da ich dort einen ganzen Tag gebuddelt habe, habe ich Unmengen der dort vorkommenden Gesteine gesehen und nichts vergleichbares gefunden.
si quid novisti rectius istis, candidus imperti; si nil, his utere mecum.

hargo

#4
Zitat von: Alexopex in 26. September 2014, 00:12:56
@hargo: Danke für deine Antwort, leider hast du einige meiner Beschreibungen falsch ausgelegt. Mit "sehr weich" ist nicht die tatsächliche Härte (liegt ja bei 3), sondern die Oberflächenbeschaffenheit gemeint. Mit "unsymmetrisch" wollte ich eig. bloß sagen, dass ich keine Merkmale die für ein Fossil sprechen erkennen kann (blöd beschrieben  :schaem:). Alle andere Beschreibungen sind nur ein Versuch das Objekt best möglich darzustellen, womit ich ja ein bisschen Probleme habe, deshalb nicht zu eng sehen.

Was noch zu sagen ist: da ich dort einen ganzen Tag gebuddelt habe, habe ich Unmengen der dort vorkommenden Gesteine gesehen und nichts vergleichbares gefunden.

Wie auch immer, das ist sicherlich kein Artefakt.

mfg

StoneMan

Moin nochma  :winke:

an Artefakt, im Sinne von Vorzeitlichem, habe ich auch nicht gedacht, daher bin ich da
auch nicht drauf eingegangen.

Einen fossilen Ursprung möchte ich nicht ausschließen, aber hiermit nicht favorisieren.

Ob natürlich oder nicht, ist noch offen - meine ich.

>> Klick
>>> Klack

Gruß

Jürgen

Was könnte wichtiger sein als das Wissen? fragt der Verstand.
Das Gefühl und mit dem Herzen zu sehen, antwortet die Seele.
Antoine de Saint-Exupéry

hargo

Zitat von: StoneMan in 26. September 2014, 00:59:21
...an Artefakt, im Sinne von Vorzeitlichem, habe ich auch nicht gedacht, daher bin ich da
auch nicht drauf eingegangen.

Einen fossilen Ursprung möchte ich nicht ausschließen, aber hiermit nicht favorisieren.

Ob natürlich oder nicht, ist noch offen - meine ich.

Entweder-oder.

http://de.wikipedia.org/wiki/Artefakt

mfg