Leichen...

Begonnen von rentner, 25. März 2010, 22:13:18

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litholeges

Hi rentner,

Zitat von: rentner in 13. April 2010, 23:49:48
Hi Derfla,

Danke für die Antwort. Ich folgere daraus, dass ich nicht die nötigen Kompetenzen für weitere Aussagen definitiv nicht besitze. Sind bei Kindern die Augenwülste (deutlich) weniger ausgeprägt? Wenn ja, dann ist ein Schädelfragment wohl einem Kind zuzuordnen. Ich poste bei Gelegenheit die Bilder.

Könnte aber auch einfach eine Frau sein.

Zitat von: rentner in 13. April 2010, 23:49:48
Der Punkt mit den Epiphysenfugen ist interessant. Gibt es eventuell Tafeln im Internet zu diesem Thema?

Gruß
Hansi

Schau mal bei Wiki (Abbildung daneben vorhanden):
http://de.wikipedia.org/wiki/Epiphysenfugehttp://de.wikipedia.org/wiki/Epiphysenfuge
ZitatIm weiteren Verlauf wandern dann Knochenzellen (Osteoblasten) in den Knorpel ein, die Diaphyse wird länger. Ist ein Individuum ausgewachsen, schließen sich die Epiphysenfugen...
Die Epiphysenfugen schließen sich beim Menschen durchschnittlich ab dem neunzehnten Lebensjahr.

Siehe auch
http://de.wikipedia.org/wiki/Knochenalter

Und auch
http://library.thinkquest.org/04oct/00206/de/pti_forensic_anthropolgy.htm


Die abgeschliffenen Zähne sprechen eigentlich für jede Zeit seit der Jungsteinzeit. Da die Zähne bis auf das Abgeschliffensein völlig in Takt scheinen, könnte es sich noch um Milchzähne handeln. Bei einem Erwachsenen, dessen Zähne dermaßen runtergeschliffen sind, würde man noch viele andere Schäden sehen, es sei denn, er ist nur 30 oder so geworden. Vllt. sinds wirklich Kinder.

Rambo

Milchzähne kann ich keine erkennen und was die Zahnabnutzung anbelangt-----

Bild 1 und 2 männlicher Totenkopf aus einem frühmittelalterlichen Reihengräberfeld
Bild 3 und 4 männlicher Totenkopf eines Ruthenen (Unterkiefer gehört nicht dazu da es von einer Frau ist)
Gruß Rambo
Willst du der Väter Taten kennen
folge ihrem Erdensein,
lern das Gute zu erkennen
und das Schlechte still verzeihn

rentner

Hi,
danke für Eure Meinungen!
Ich war heute mit den Knochen (endlich) bei den Archäologen. Glücklicherweise gab es Luftbilder zum Fundort. Darauf ist eine Umfassung zu erkennen, wie sie bei mittelalterlichen Friedhöfen vorkommt. Die Ziegel passen auch ins Mittelalter und wären in diesem Fall einer Kirche zuzuordnen. Unter den Knochen stammen einige tatsächlich von Kindern bzw. Säuglingen.
Kindersterblichkeit, Luftbilder, Zahnstatus, Ziegel + Keramik --> hoch- oder (oder bis) spät- mittelalterl. Friedhof. (Soweit der naheliegende Schluss der Archäologen)
Es wird evtl. eine Rettungsgrabung geben.
LG

Mark77

Na, Glückwunsch!!! :super: :narr: :prost:

litholeges

Fett!  :super:

Glückwunsch!  :winke:


chabbs

Begeisterte Glückwünsche!

queque


Moonk

Hallo, hast du die Knochen da gelassen oder wieder mitgenommen. :zwinker:
HG Moonk :smoke:
Das Leben ist wie eine Hühnerleiter man kommt vor lauter ..... nicht weiter. HG Moonk

thovalo

#68
Liebes Forum!  :winke:

Ich bin von der Dynamik der Diskussion etwas überrascht, denn die Beobachtung auch von menschlichem Knochenmaterial ist zwar nicht Alltag, kommt aber doch gelegentlich vor.

Und dann steht der Finder, wie auch mehrfach hervorgehoben, immer in der Pflicht die Polizei und ggf. auch die Archäologen zu informieren. (Den sterblichen Überresten und Befundzusammenhängen des "Ötzi" hätte als Ausnahme die umgekehrte Reihenfolge besser getan! Doch wer konnte das vorher wissen, bei so einer perfekten Erhaltung?)

Vor zwei Jahren führte z.B. die Beobachtung von calzinierten Schädelfragmenten auf einem Blumenfeld in Düsseldorf noch zu einer angepflügten germanischen römisch-kaiserzeitlichen Urne mit noch fest innerhalb des Gefäßrestes eingelagerten weiteren Knochenresten. Sehr deutlich waren die Fragmente der Schädelkalotte zu erkennen. Umgehend gemeldet und bereits am Folgetag abschließend abgeklärt.

Das wäre vielleicht ein Modell für den pietätvollen und sorgsamen Umgang:

erst um die Klärung kümmern und dann hier einstellen!


Neben einem achtungvollem Umgang ist eben der klare und offene Umgang mit solchen Funden entscheidend. Und den finde ich hier als erste Erfahrung damit gut eingehalten!

LG   :winke:


PS: wenn plötzlich Sondengänger kurz NACH dieser Fundmeldung auftauchen finde ich das zumindest bemerkenwert. Es ist nichts so sicher aufgehoben wie man es sich vielleicht wünschen mag!
Darin besteht der Fortschritt der Welt, daß jede ältere Generation von der Jugend behauptet, sie tauge nichts mehr.

rentner

Der Sondengänger war schon vorher in der direkten Umgebung unterwegs. Ich kann mir das nur durch einen Zufall erklären.
Die Knochen habe ich noch, bis ich die Stelle so genau wie möglich erfasst und mit dem Luftbild verglichen habe.

Buddelfisch

Mittelalterlicher Friedhof gefunden....  :boh:
Glückwunsch und halt uns auf dem Laufenden.

Als Sondengänger würde ich die Spuren eines Feldbegehers auch zu deuten wissen.
Allzuviele Leute stolpern heutzutage ja nicht über die Äcker.
Und wenn dann eine total zertrampelte Stelle kommt, wird die Verlockung nach einem schnellen Schwenk übermächtig.
Würd mir jedenfalls so gehen, deshalb laß ich den Stock im Schrank, auch wenn es manchmal wehtut.
Gewinn durch Verzicht :narr:

Gruß
Ralph