Bernstein

Begonnen von steinwanderer, 08. Mai 2011, 21:41:05

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steinwanderer

Moin Moin,
dieses Stück Bernstein fand Thomas heute auf der neolitischen Fundstelle. Das Stück ist wohl angebohrt worden und dabei zerbrochen. Die Bruchfläche wurde anschließend übergescliffen.
Durch die jahrtausende lange Lagerung im Boden ist Er rissig geworden und hat seine Farbe von goldgelb auf honigbraun verändert.
Das ist jetzt schon der dritte Bernsteinfund von dieser Stelle.
1. Bild, oben befindet sich die plane Fläche und Anbohrung ist als halber Querschnitt zu sehen.
2. Bild, zeigt die plangeschliffene Fläche mit der halben Anbohrung in der Mitte links.
3. Bild, zeigt die Anbohrung
Gruß Klaus
Lewer duad üs Slav

DMarkcollector

Hi Steinwanderer,
ich würde mal schauen ob du das Stück mit irgendeinem Kunstharz stabilisiren kannst, ich kenne Bernstein in dem zusand... das fängt langsam an zu verfallen.
bye Jens

der finder

Moin,
die Risse und die dunkle Verfärbung kommen nicht durch die Lagerung im Boden sondern durch zwischenzeitliches liegen an der Oberfläche ( UV ).

gruß der finder
Glaube kann Berge von Wissen ersetzen!

Tapir

Meine Empfehlung wäre Paraloid in Aceton.....

Wutach

Hallo Tapir,

es ist klar, das das Acrylharz Paraloid B 72 in Aceton gelöst hervorragende Eigenschaften hat, wenn es um die Klebung und Erhaltung von Gläsern und auch Keramik geht. Im Falle des Bernsteins müsste die Lösung doch aber vermutlich sehr dünn sein, also vielleicht im Verhältnis 1:10, oder sehe ich das falsch? Löst Aceton dabei denn nicht auch den Bernstein?

LG Marc.

steinwanderer

Moin Tapir,
danke für den Tip. Könnte man als Alternative nicht auch Tiefengrund verwenden. Den nimmt man auf dem Bau zur Festigung krümeliger Wände vor dem Neuverputzen.
Gruß Klaus
Lewer duad üs Slav

Tapir

Natürlich muß man mit einer sehr dünnen Mischung arbeiten. Und ein wenig angelöst wird Bernstein (besonders wenn er so verwittert ist). Das wird er dann allerdings auch schon von Haarspray :zwinker:
Der Vorteil von Aceton ist: der Festigungs-Vorgang ist reversibel, die optischen und chemischen Eigenschaften von Paraloid bekannt. Der Tiefengrund vom Bau ist ein gepantschtes Gemisch, das meist ein Acrylharz auf Wasserbasis ist und dessen Klebkraft/Festingungseigenschaften aber nicht reversibel sind.

Stabilisieren tun beide. Und wofür man sich entscheidet bleibt ja jeden selber überlassen (ich habe meine ersten Geschiebebernsteine mit bröckliger Verwitterungskruste auch mit Haarspray einer Markenfirma gefestigt, allerdings habe ich auch nicht vor die weiter zu untersuchen, die sehen einfach nur dekorativ aus.)

Wutach

Hallo Tapir,

vielen Dank für die Auskunft!

FG Marc.

steinwanderer

MoinTapir,
schönen Dank für die Infos.
Gruß Klaus
Lewer duad üs Slav

mifomex


Servus Klaus,

...mein Tip, Zaponlack !!! :super:

Gruss Sash :winke:
"Wer Vergessenes ans Licht bringt, Bereichert das Wissen!"

Tapir

Vielleicht noch als Hinweis: egal welches Lösungsmittelhaltige Konservierungsmittel Du nimmst: vorsichtig draufpinseln und einziehen lassen, aber auf keinen Fall einlegen! Auch nicht bei Tiefengrund.

steinwanderer

Moin Tapir,
dank Dir für den Hinweis. Ich hätte das Stück glatt eingetaucht. Ich werde es ganz vorsichtig mit einer Tiefengrundlösung einstreichen.
Gruß Klaus
Lewer duad üs Slav

Tapir

#12
Vielleicht das hier noch als Nachtrag. Auch wenn da einige sehr "obskure" Behandlungsweisen gezeigt werden kann man einige Erklärungen auch auf Artefakte verwenden... Keine Allheilmittel, aber vielleicht etwas zum Ideen holen oder schmunzeln....



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edit:
Zitat von: der finder in 09. Mai 2011, 00:53:43
Moin,
die Risse und die dunkle Verfärbung kommen nicht durch die Lagerung im Boden sondern durch zwischenzeitliches liegen an der Oberfläche ( UV ).

gruß der finder

...ist übrigens falsch. Das ist ein reiner Oxidationsvorgang. Unter Wasserbedeckung kannst Du da UV-Licht raufscheinen lassen wie Du willst, aber 20 cm tief im Boden (wo die UV-Strahlung nicht mehr wirklich hoch ist  :-D) wird das Ding erst braun, bekommt Risse und fängt irgendwann an zu bröseln. Ein Vorgang den findige Juweliere im heimischen (recht UV-Lichtfreien) Backofen nachstellen und beschleunigen......