Zwei Keramikfragmente aus dem 5. und 7./8. Jh. n. Chr.

Begonnen von thovalo, 29. August 2010, 03:11:05

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thovalo

Die beiden Stücke in der direkten Auffindungssituaion.

Sie stammen von einem 2003 entdeckten rechtsrheinischen Handelsplatz der noch in der zweiten Hälfte des 4. Jhs. durch die römische Zivil- und Heeresverwaltung gegründet worden und im 5./6. und 8./9. Jh. n. Chr. jeweils zu besonderer Blüte gekommen ist.

Der erste Fundbeleg stammt von einem Wölbwandtopf der Keramikproduktion von Mayen in der Eifel, das zweite Fundstück aus der Zeit des 7./8. Jhs. zeigt einen seltenen Rollstempeldekor direkt auf dem Randumlauf.

Das zweite Bild zeigt den Fundbeleg aus unmittlbarer Augenhöhe

LG thomas
Darin besteht der Fortschritt der Welt, daß jede ältere Generation von der Jugend behauptet, sie tauge nichts mehr.

thovalo

Aus der Frühzeit des Platzes, dem späten 4. bis 5. Jh., stammen auch zwei Heute mit gefundene Mahlsteinfragmente aus Mayener Basaltlava, die durch das spätrömische, bereits fränkisch dominierte
Militär systematisch vertrieben worden sind.

Die Bilder dieser Belegstücke zeige ich später an entsprechender Stelle!
Darin besteht der Fortschritt der Welt, daß jede ältere Generation von der Jugend behauptet, sie tauge nichts mehr.

sven

Hallo Thomas,

so eine auf dem Randumlauf verzierte Scherbe ist mir auch gerade in die Hände gekommen. Hab ich vorher so noch nicht gesehen.

Viele Grüße

Sven


thovalo

Das scheint das Randstück eines hochmittelalterlichen Kugeltopfes aus reduziert gebrannter Irdenware zu sein! Sowas kenn ich überhaupt nicht ....  :glotz:  bei Dortmund-Groppenbroich gabs im hohen Mittelalter ne etwas verrückte Töpferwerkstatt ...  das ist außergewöhnlich, zumindest für meine Augen!  

Die Wellenlinien passen eigentlich eher in das 6.-9. Jh. aber auf dem Randumlauf ?

Was liegt denn an alten Städten in der Nähe? Paderborn oder sonst irgendwas karolingisches????

 :glotz:
Darin besteht der Fortschritt der Welt, daß jede ältere Generation von der Jugend behauptet, sie tauge nichts mehr.

sven

Der Fundort liegt westlich von Leipzig. Da sprechen Wellenlinien eigentlich für slawische Keramik. Von der Machart würde ich aber auch eher auf 13.-15. Jahrhundert tippen.

thovalo

Ja, dann passen Region und hohes Mittelalter gut zusammen!

Dennoch ist die Verzierungsweise für den Randumlauf bemerkenswert!



Dir GlG  thomas
Darin besteht der Fortschritt der Welt, daß jede ältere Generation von der Jugend behauptet, sie tauge nichts mehr.

Levante

Moin Thomas,

die Scherbe mit dem Rollstempel auf der Lippe hätte ich eigentlich ins 8.-9. Jahrhundert gestellt.

Rollstempel oder auch Wellenlinien sind in der Zeit auf der Lippe (gelegentlich auch verbreiterte Lippe) garnicht so untypisch.
Nicht nur ein Scherben (Keramische Fragmente) Sucher sondern auch ein Scherben (Keramische Fragmente) Finder. :-)