Hallo,

kann mir jemand diesen Spinnwirtel datieren?

Gruß
Guido

Für den Süden Deutschlands gälte : Vorgeschichtlich, metallzeitlich.
Ein Wunderteil....sieht aus wie aus dem Museum

Hallo Grafino,

Mach doch noch mal bitte ein Bild von der Seite und von unten. Und lege bitte ein Lineal dabei.

Ich glaube, das ich auch so einen habe, Photo folgt heute Abend. Jedoch hat meine nicht diese schöne Verzierung 

Grüße

Patrick

Hallo,

allerbesten Dank für deine Einschätzung, Silex.
Dann könnte bronzezeitlich also durchaus passen. Stimmst du dem auch zu Patrick?
Ich habe noch Fotos hochgeladen.

Gruß
Guido

..und von unten.

Wunderbares Stück Ich würde den Wirtel in die späte Bronzezeit bzw. frühe Eisenzeit datieren, also 1200 bis 500 vor. Kann aber auch natürlich noch Latenzeitlich sein. Sprich, eine sehr große Spannweite Um solche Wirtel genau datieren zu können, ist der Fundzusammenhang sehr wichtig. Wirtel, vor allem in solch einer Qualität liegen nicht ohne Zusammenhang. Meist sind solche Stücke in Siedlungsgebieten vorzufinden, wo natürlich auch Keramikscherben zu finden sind. Diese wiederum können dann meist genau datiert werden.
Zur Qualität. Nach Farbe und Struktur zu urteilen, ist dieser Spinnwirtel kein Lesefund, sondern ein Bodenfund - ein tiefer Bodenfund

Zitat von: Black Jack in 29. Juni 2009, 19:27:21

Zur Qualität. Nach Farbe und Struktur zu urteilen, ist dieser Spinnwirtel kein Lesefund, sondern ein Bodenfund - ein tiefer Bodenfund

Grüß Dich Black jack,

also ich habe ja schon viel gehört aber Deine Aussage ist schon äußerst fraglich. Wenn ich Dich richtig verstehe willst Du anhand der Bilder erkennen ob es sich bei dem Wirtel um ein Lesefund handelt oder ob es Grafino aus großer Tiefe (???) ergraben hat.

Diese Fähigkeit dürfte wohl einzigartig sein. Ich würde vorsichtig sein solche haltlosen Behauptungen in den Raum zu werfen.

Nichts desto trotz: Wunderschöner Fund!

Servus

Andreas

Hallo Bavaricum,

ich stelle hier keine Behauptung auf, sondern gebe meine persönliche Meinung ab. Auch werde ich nie scheiben, wäre dann wirklich eine Behauptung, dass der Wirtel ergraben wurde.   

Fakt und kein Hellsehertum ist, dass die Oberflächenstruktur, Farbe und Zustand des Wirtels jenen gleicht, die auch in archäologischen Grabungen gefunden werden.

Wirtel, bzw. jegliche Oberflächenkeramik aus dieser Zeit zeigen Witterungsspuren, sind von der Farbe heller und auch poröser.

Woher der Wirtel stammt, kann uns aber sicher der Finder erklären

Bei uns gibt es ähnliche Ausformungen in der Spätbronzezeit (süddeutsche Urnenfelderzeit).
Spinnwirtel sind einzigartige Siedlungsanzeiger (in selteneren Fällen auch als Grabbeigabe).
Für mich "magischer" als jedes Metalltrumm.
Zum Zustand kann ich Black Jack nur beipflichten....außer er ist frisch tiefenausgeackert...das hat man auch ab und an. (In einer Baugrube fand ich auch mal so einen wunderbar erhaltenen "Hallstattzeitlichen").
Schon nach ein paar Monaten  im Humusmillieu sieht so ein Ding farblich und oberflächlich ganz anders aus. Vor allem das "Rot" ist dann weg.
Die Fundumstände, Region und die Beifunde wären schon interessant, Grafino.
Viel Glück auch weiterhin  und Deine kompetente Beratung und Hilfestellung
wünscht
Edi

ZitatFür mich "magischer" als jedes Metalltrumm.

Artgenosse

Hallo,

da passt ja vieles zusammen. Die zeitliche Einordnung bestätigt meine Vemutung ( bzw. Hoffnung ).
Gefunden wurde der Wirtel unweit einer rekonstruierten bronze - eisenzeitlichen Siedlung.
An diesem Ort wurden seinerzeit im Rahmen des Ausbaus der A 44 entsprechende Keramikfunde gemacht.
Dieser " olle Knopp " wurde von einem hiesigen Tiefbauer im Rahmen der Errichtung einer Kleinkläranlage, bzw. dem Aushub zum anschließenden Sickergraben gefunden. Als Mitarbeiter der Unteren Wasserbehörde habe ich den Sickergraben mit einer Tiefe von max. 2,20 m genehmigt. Natürlich war im Rahmen der Abnahme der Kleinkläranlage kein Aushub mehr vorhanden.
Ich habe den gestrigen Regentag geopfert um mit dem Eigentümer ( der fand das alles sehr spannend ) den Boden rund um abzusuchen.
Ich habe nicht eine Minischerbe entdeckt. Der Tiefbauer sei ebenfalls auf keine Keramikscherben und schon gar nicht auf ein ganzes Gefäß gestossen. Er wäre " wegen einem ollen Pott auch nicht  vom Bagger gestiegen es sei denn der Pott wäre voller Gold".
Den zuständigen Archäologen werde ich morgen via mail informieren. Halte euch auf den laufenden.
Nochmals alle besten Dank.

Gruß
Guido

Hallo

Also mit Spätbronzezeit, stimmen wir ja anscheinend schon mal in etwas überein

Edi das mit den Spinnwirteln empfinde ich genau so wie du.

Ja meist sind die auf den Feldern aufgesammelten Wirtel in einem etwas schlechterem wenn nicht sogar in einem erbärmlichen Zustand.

Aber auch ich durfte schon das ein oder andere mal Top erhaltene Wirtel auf Äckern aufsammeln.

Und ja es darf jeder seine Meinung haben, wie das er aus großer Tiefe stammen könnte. Und ihr wisst natürlich auch, das so etwas leicht als Unterstellung gewertet werden kann.

Gerade hier im Forum fühlen sich Leute oft zu Unrecht beschuldigt. Jedoch gebe ich zu das manch kritische Äußerung auch begründet ist. Dennoch versuche ich persönlich mit Vermutungen und Anschuldigungen (Meinungen) immer vorsichtig zu sein.
Hier wird schon genug Gemutmast und negative Stimmung verbreitet.

Grafino ich sage danke das ich diesen schönen Wirtel von dir sehen durfte   .

Anbei Bilder von 2 Lesefunden ähnlicher Zeitstellung.

Grüße

Patrick

P.S.

Das Licht war schon zu schlecht für gescheite Bilder

Da liegt noch was , Grafino! Ich such immer die hellen Stellen im Humusaushub ab. selbst wenn er weg ist kann man  noch nachrecherchieren. Manchmal.
Schade trotzdem.
Vor Ort wäre da was Außergewöhnliches festzustellen gewesen.
Danke für die Aufmerksamkeit und fürs Zeigen!