Töpfchenboden

Begonnen von Silex, 20. März 2009, 15:18:07

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Silex

Neben etlichen Feuersteinchen und metallzeitlichem Fundgut fand ich gestern,  auf einem seichten Sporn ins Flusstal, dieses Bodenwandscherbchen.
Vollkommen mit der Hand geformt- nur etwas verstrichen- aber sehr fein gearbeitet.
Keinerlei gröbere Magerungsmittel sind im Bruch erkennbar.
In feuchtem Zustand seifigweich.
Könnte das neolithisch sein?
Fragt euch
Edi
Die Hoffnung trübt das Urteil, aber sie stärkt die Ausdauer.

osman.herberger

Hallo Edi,

da sitze ich nun und grüble über Deinen Fund...Hab grad die Typentafeln Neolithikum durchforstet, kann aber nix vergleichbares finden. Das Teil hat so eine Art Schiffchenform oder ? Ich seh da an zwei Enden sowas wie ein Bug nach außen gehen.

Ein noch unwissender, aber weiter grübelnder

Stefan
"Was man liebt, das asphaltiert man doch nicht ständig !" (Gerhard Polt)

Larry Flint

... für mich sieht der Boden rund aus - wie kommst du auf "Schiffchenform"?

:winke:

Larry

Silex

Larry hat Recht, Stefan!
Das ist ein ganz normales Bodenwandstück eines kleinen Gefäßes.
Die Innenseite hatte ich nicht fotografiert.
Das vorletzte Foto zeigt das Profil im Bruch (unten der Boden- rechts die aufsteigende Wandung).
Auf dem letzten Foto ist wieder  die Gefäßunterseite  zu sehen.
Die Hoffnung trübt das Urteil, aber sie stärkt die Ausdauer.

osman.herberger

Ich hab ja auch nicht bestritten, dass der Boden rund ist, aber auf dem letzten Foto schaut der Boden eben nicht kreisrund, sondern in die Länge gezogen aus, Schiffchenform eben. So wie hier:
"Was man liebt, das asphaltiert man doch nicht ständig !" (Gerhard Polt)

queque

Hallo Edi,
meine mich zu erinnern, solch ein ähnlich schlichtes Gefäß aus einer ähnlichen Ware einmal in einem bronzezeitlichen Zusammenhang gesehen zu haben. Weiß aber nicht mehr, ob es in Quedlinburg oder auf Föhr war. Sichte mal meine Bücher. Hast Du bei Dir Bronzezeit rumliegen?
Gruß
Bastl

Silex

Hier im Mittagspausengebiet gibts fast ALLES seit dem Neolithikum , Bastl. Das Besondere an diesem Bruchstück ist diese beige Farbe und das Fehlen jedweder größerer Magerungsbestandteile..
Auch scheint es -wenn überhaupt- anders gebrannt als   alles was ich bisher fand.
Das wird schwierig!
"Ein Boden ist eben nur ein Boden" sagt meine Keramikspezialistin...  da wurde kaum "Kultur" eingeprägt.
Die Hoffnung trübt das Urteil, aber sie stärkt die Ausdauer.

szeletien

Servus Edi

Hab vor einigen Jahren dieses kleine Gefäß gefunden, es wurde Urnenfelderzeitlich datiert. Es ist auch sehr fein gearbeitet, mit kaum sichtbaren groben Magerungsmitteln versehen. Die Farbe ist graubräunlich. Der Boden war vermutlich Kumpfartig gewölbt. Wenn Du von der Fundstelle Eisenzeitliche Funde hast könnte es ja in diese Zeit passen. Bis bald...

Gruss Jürgen