Tonscherbe

Begonnen von Der Onkel, 18. November 2007, 22:00:47

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Der Onkel

Hallo
Habe heute auf einer Wiese diese Scherbe gefunden - es waren relativ viele Scherben unter der Grasnarbe ich habe diese mal mitgenommen in der Hoffnung das man sie eventuell grob datieren kann
Mich intressiert eigentlich nur : ist sie römischen Ursprunges oder nicht ?
Sie ist nicht dreckig sondern hat diese Farbe

Gruß Manuel


Der Onkel

Ne du das ist es 100% nicht das ist schon Ton ... habe mal an der Seite ein wenig angekratzt da sieht man es  - ist schwer zu erkennen da der Ton durchgehend diese Farbe hat

Der Onkel

Na los macht euch mal ran ich würd gern bis zum Wochenend wissen ob es sich lohnen würde die Stelle genauer zu betrachten  :cool1:
Braucht ihr irgenwelche weiteren Infos dazu ?

Der Onkel

Hier noch ein paar Bilder

Silex

Wo kommstn her Onkel...? Ist das Ding in feuchtem Zustand  weich und glitschig? Wo hastn das gefunden (Am Fluss...Terrasse....)?

Vom ersten Fotoaugenschein tippe ich auf alt und neolithisch (organische Magerung?)
Nachsuche lohnt IMMER...dann weiss man mehr.
Im Ernst  da liegt noch  Interessantes rum
glaubt
Edi
Die Hoffnung trübt das Urteil, aber sie stärkt die Ausdauer.

wühlmaus

Nee, da muß ich dem Silex leider widersprechen ...

Neolithisch oder Vorgeschichte würde ich bei dem Stück eher ausschließen ...

Anfangs dachte ich - genau wie der Genmutant - dass es sich um eine Eternit-Schindel handelt.
Die neuen Fotos sind ein bißchen erhellender  :idee:

Obwohl das gute Stück schon einen ziemlich archaischen Flair hat, ist es ein verrolltes Drehscheiben Wandscherbchen. Die Rillen auf der Außenseite erinnern eher an mittelalterliche Keramik als an römisches ...  :staun:
Interessant ist die nicht vorhandene (Gefäß-)Wölbung, die eher an ein röhrenförmiges Ausgangangsstück denken läßt ...
Da ich ein sehr mutiger Mensch bin tippe ich jetzt einfach mal auf mittelalterliches Topfkachelfragment  :smoke:

ZitatMich intressiert eigentlich nur : ist sie römischen Ursprunges oder nicht ?
Ob sich da für den Onkel eine Nachsuche lohnt ...  :kopfkratz:

:winke:
Gerd



Der Onkel

Ok Danke euch mal für die Antworten
Und auch danke für den kleinen Moment der Überraschung als das Wort "neolithisch" gefallen ist  :prost:
In feuchtem Zustand ist es nicht feucht und glitschig
Gefunden wurde es neben einem kleinen Bach im Nordwesten Badens

Ich kenne mich mit Ton zwar nicht aus aber mir scheint der Ton recht minderwertig mit vielen Sandkörnchen usw.

Ich werd da sicherlich noch mal hingehen auch MA ist ganz intressant aber z.Zt intressier ich mich ein wenig mehr für die ältere Geschichte ;-)

Silex

Auf dem letzten Foto seh ich Glimmer. Das würde eher Wühlmaus Recht geben.  Muss aber nicht. Wo kommst Du her  (ach so Nordwesten Badens)?
Wenns denn auch nicht weich ist, hat WM sowieso Recht.....trotzdem weitersuchen. 
empfiehlt
Edi
Die Hoffnung trübt das Urteil, aber sie stärkt die Ausdauer.

Der Onkel

#9
Gut was heisst weich ... es ist nicht glitschig oder so wenn man es nass macht aber das Material selbst ist schon sehr weich und porös
Also man kann problemlos mit dem Finger kleinere Unebenheiten glattwischen ... ich würde sagen es ist schon recht weich
Und wirklicher Glimmer ist das auch nicht sieht für mich eher aus wie Quarzsteinchen oder so die im Licht glänzen - ist zumindest kein Glitter so wie man ihn aus dem Sandkasten kennt  :platt:

hab mal mit Blitz fotographiert da sieht man das es kein Glimmer ist

wühlmaus

Hi nochmal  :winke:

Mann, dat es ävver ens eh Stöckche ...  :kopfkratz:

Sorry, ich muß meine Meinung von wegen Topfkachel nochmal revidieren ...

Auf dem letzten nachgelieferten Foto sieht man (an den "Bürstenriefen" durchs Saubermachen) ganz deutlich wie "weich" der Scherben ist  :staun:
Eine Ofenkachel, die in Gebrauch war, wurde x-Mal "nachgebrannt", da müßte der Scherben - meiner Meinung nach - deutlich härter sein ... an sich kenne ich von unseren (nieder-)rheinischen Äckern verrollte mittelalterliche Keramik en Mass - allerdings ist sie entweder Fassteinzeug oder wenn Irdenware, dann so hart gebrannt, dass sich eben dieser "Bürstenriefeneffekt" - auch beim "Schrubben" - nicht einstellt ... dieses wiederum kenne ich nur bei römischen Keramiken vom Acker ...  :staun:
Jetzt wirds kompliziert:
Ton, Magerung und Konsistenz könnten auch römisch sein ... die Außenriefung gibt es auch im antiken Formenbestand, allerdings bei Töpfen ... und hier liegt die Crux ... für ein Topffragment fehlt einfach die Wölbung bei deiner Scherbe ...  :staun:
... also doch eher Mittelalter ... ein schlanker Becher oder eine Kanne könnte es gewesen sein ...

Du siehst, einfach ist es wirklich nicht ...

Da hilft wahrscheinlich nur weitersuchen ...

:winke:
Gerd

Der Onkel

Also fals es hilft es wurde in ausreichender Entfernung laut Heimatbuch "rund 100 römische Töpfe" gefunden und im Nachbarort "wagenweise römische Scherben"
Aber auch im Mittelalter waren hier ein wenig was los ... Allerdings war mir das Glück was ältere Dinge angeht noch nicht wirklich wohl gesonnen - kommt noch .. habe ja Freitag frei  :prost:

PS: Fals ich etwas finden sollte das bei der Zeitstellung helfen kann werde ich das hier posten :-)

Der Onkel

Wo wir gerade dabei sind - von dem Acker ist auch ein kleiner Anhänger ich schätze mal 1800 kommt das hin ?