Steinzeug - Herkunft bestimmbar?

Begonnen von stekemest, 01. Mai 2007, 12:52:54

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stekemest

Hi,

Ich habe hier zwei Scherben, die ich für Reste von rheinländischen Steinzeug-Gefäßen halte. Eines der Stücke hat eine graue Glasur und ist innen unglasiert, das andere ist auf beiden Seiten braun-grau glasiert. Bei letzterem könnte es sich auch um eine Mineralwasserflasche handeln, ganz sicher bin ich mir aber nicht.
Bei beiden Stücken interessiert mich besonders die mögliche Herkunft, falls das noch zu ermitteln ist.

Ich danke unseren Keramikspezis vielmals im Voraus,

el stekemesto

wühlmaus

Hi stekemest  :winke:

salzglasiert-rheinländisch würde ich auch sagen ...

Das graue Stück erinnert an Westerwälder Keramik, das Braune eher an Frechen oder Raeren...

Datierung würde ich in die frühe Neuzeit setzen ...

... ist aber ein bißerl kniffelig ... ich schau mir die Teile später noch etwas genauer an, hab im Moment leider nicht die nötige Ruhe ...

:winke:
Gerd

stekemest


wühlmaus

... so, da bin ich wieder  :winke:

Die braune Scherbe würde ich, aufgrund des Zusammenspiels von grauem Ton, Salzglasur und brauner Färbung, den Frechener Töpfereien zuordnen. Mein Datierungsansatz wäre hier 16./17. Jahrhundert.

Die graue, salzglasierte Scherbe kann gut aus dem Westerwald stammen (das wäre mir das wahrscheinlichste, es gibt aber auch ähnliches aus anderen Töpferzentren, zB Speicher bei Trier)  und stammt wohl von einem größeren Krug oder Flasche ( nur ein Beispiel unter vielen möglichen: http://www.antikbayreuth.de/Sonstiges/Steinzeug/Weinkrug_1861/weinkrug_1861.html ) . Die Datierung wird hier schwieriger, von 2.Hälfte 17. - 19.Jahrhundert  ...

:winke:
Gerd

stekemest

Hallo Gerd!

Die graue Scherbe müsste eigentlich aus der Frührenaissance stammen, so um 1520. Da bin ich mir recht sicher. Kann das auch noch hinkommen?

wühlmaus

#5
... eigentlich nicht ...  :staun:

Die Westerwälder Produktion beginnt erst Ende 16.Jh. mit dem Zuzug Raeren und Siegburger Töpfer. Der Niedergang der Siegburger Töpfereien im Dreißigjährigen Krieg macht dann den Weg frei für den großangelegten Export der Westerwälder Ware ...

Solche grauen, salzglasierten Scherben sind bei uns im Rheinland untrennbar mit dem neuzeitlichen Dungschleier vergesellschaftet und finden sich, neben glasierter Irdenware des 19.Jh, quasi auf jedem Acker ...

:winke:
Gerd