Siedlungsstelle

Begonnen von Birk, 22. Februar 2017, 19:37:39

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Birk

Hallo. Hier mal eine Fundstelle die von mir 5 Fahradminuten entfernt liegt. :super: Fundort ist die Region Hannover.  Diese Stelle begehe ich seit rund 3 Jahren.  Die Funde sind jedes Jahr unterschiedlich. Je nach Bodenbearebeitung (grubbern/pflügen) . In diesem Jahr konnte ich die Randstücke eines Topfes finden. Dazu gab es wohl Stücke eines Rennfeuerofens. Dazu noch einen teil Keramikfragmente, einen Spinnwirtel und anderes.  Feuersteinartefakte gibt es hier auch welche wohl in das Neolithikum datieren. Dies sind aber recht selten. Demnach scheint es wohl eine mehrperiodische Fundstelle zu sein. :-)

 Gruß
  Thomas

Birk

Der Spinnwirtel und der ausgepflügte Topf.

Birk

Keramische randfragmente.

Birk

 Reste eines Rennfeuerofens ?

thovalo

#4


Mannomann, da hast Du mit schöner Geduld bereits Manches an Material zusammen tragen können.
Aus welchen Zusammenhängen kommen die angepassten Keramikfragmente?

Zusammen mit dem Fragment mit der umlaufenden Tupfenleiste macht Einiges zunächst einen späteren hallstattzeitlichen bis frühen laténezeitlichen Eindruck. Das Stück mit der Tupfenleiste zeigt oberhalb der Leiste eine geglättete Oberfläche und darunter eine mit Tonschlicker aufgeraute Oberfläche. Das sollte den Halt beim Heben des Gefäßes erleichtern. Nicht selten und charakteristisch in den Metallzeiten.  

Das Randstück mit dem flächendeckenden Fingertupfendekor auf der Gefäßschulter kann auch dahin tendieren. Das sind allerdings über eine lange Zeit in Verwendung gewesene Zierformen und das Fingertupfendekor war gerade auch in der Zierweise von germanischer Keramik häufig in Gebrauch.


Ein großes Stück "Rotlehm" das problemlos auch vom Lehmausstrich eines verbrannten Gebäudes oder Grubenhauses stammen kann.

Das "Schlackenstück" muss nicht unbedingt zu der Keramik gehören, wenn es von der Oberfläche stammen sollte.
So etwa findet man auch immer wieder auf Feldfluren.
Das kann auch aus jüngeren Zusammenhängen stammen.


Unter den keramischen Randfragmenten sind zwei, eher drei hochmittelalterlich (links unten, in der Mitte insbesondere und oben links scheinbar auch) und zeigen spätere Aufenthalte bzw. den "allgemeinen Fundschleier" an.


Gibt es etwas klar wissenschaftliches an Aussagen zu dem zusammen gesetzten Gefäßfragment?


lG Thomas  :winke:
Darin besteht der Fortschritt der Welt, daß jede ältere Generation von der Jugend behauptet, sie tauge nichts mehr.

Birk

#5
Moin Thomas. Ja da ist schon einiges zusammen gekommen.  Alleine Wandscherben  sind dort bislang 241 gefunden worden.  Die Archäologen tendieren auch von vorgeschichtlich über Metallzeiten bis in das Mittelalter  wobei das große Randfragment noch nicht vorgelegt wurde. Eventuell kommen da auch noch Stücke dazu,da ich wegen des Frostes und der angetauten Oberfläche nur einen teil bergen konnte. Genau so verhält es sich mit dem " Rotlehm". Die Schlacke und die Lehmreste liegen alle geballt in einem Bereich von 30 / 30 cm. Mal sehen ob noch etwas dazu kommt.

  Gruß
 Thomas

Birk

Hier noch mal was. Die Mahlkugel hat einen Durchmesser von ca. 80 mm.

thovalo

#7
Eine Mahlkugel, so etwas gibt es nicht.  :friede:


Das ist am ehesten ein kugelig abgearbeiteter "Klopfstein"!

Wenn man da tatsächlich Erz verarbeitet hat, dann diente dieser Stein zum Zerschlagen "angerösteten" Raseneisenerzes um die Erzbrocken frei zu legen oder zum Zerschlagen der Luppe und dem Freilegen der im Rennfeuerofen gewonnenen Eisenanteile. In dem Zusammenhang finden sich solche Steine und Arbeitsunterlagen.


Sonst kenne ich solche Steinkugeln auch als neuzeitliche Geschosse wenn Metallkugeln zu kostspielig wurden oder ausgegangen waren.
Zuletzt fand sich so eine kugelige Geschosskugel aus Quarzit im Laufe der Dokumentation einer zerschossenen Burgmühle.


Das Keramikfragment zeigt ein Kammstrichdekor, das definitiv eine eisenzeitliche Zuordnung stärk
Das ist eindeutig!


Das große zusammengesetzte Randfragment kriege ich mit meinem Niederrheinischen Fundmaterialkenntnissen nicht überein.
Sagst Du bitte mal aus welchem Fundzusammenhang das stammt?
Das müsste bei dem Format doch eher aus einer Bodenbewegung stammen!   :kopfkratz:

lG Thomas  :winke:
Darin besteht der Fortschritt der Welt, daß jede ältere Generation von der Jugend behauptet, sie tauge nichts mehr.

steinwanderer

Moin Thomas,
der große Topf ist der Hammer. So viele Anpassungen sind mir bisher noch nicht gelungen.
Gruß Klaus
Lewer duad üs Slav

Sprotte

Zitat von: thovalo in 22. Februar 2017, 22:46:03
späteren hallstattzeitlichen bis frühen laténezeitlichen Eindruck

Auch in meinem Bereich (Nordwestmecklenburg) wird derartige Keramik in die vorrömischen Eisenzeit datiert.

Viele Grüße
Sprotte

Birk

Moin.  Die Fundstelle wurde in diesem Jahr seit längeren mal wieder recht tief gepflügt. Daher stammt das große Keramikfragment und ebenfalls  die Lehm und Schlacke reste.  Die Mahlkugel wird auch von meiner Archäologin so angesprochen. Auch im Floss ( Seite 782) werden solche Stücke als "kugelige Läufer" bezeichnet. Diese datieren wohl in die Trichterbecherkultur. Davon fand ich in meiner Gegend(Hannover) schon mehrere Stücke. Wobei die meißten nicht ganz so rund sind .Kanonenkugeln sind es zumindest nicht.  Ob diese als Klopfer genutzt wurden kann ich nicht sagen. Ich kenne Klopfer aus meiner Gegend nur aus Quarz zum Picken  der Arbeitsfläche eines Unterliegers.
Hallo Klaus.  So etwas ist bei mir hier aber auch echt die Ausnahme. Auf den meißten Äckern wird fast gar nicht mehr gepflügt.

Gruß
  Thomas

Robert

mich begeistert auch der Spinnwirtel. :super:

Grüße
Robert
wer alles weiß, bekommt keine Überraschung mehr

thovalo

#12
Zitat von: Birk in 25. Februar 2017, 07:06:34
Moin.  Die Fundstelle wurde in diesem Jahr seit längeren mal wieder recht tief gepflügt. Daher stammt das große Keramikfragment und ebenfalls  die Lehm und Schlacke reste.  Die Mahlkugel wird auch von meiner Archäologin so angesprochen. Auch im Floss ( Seite 782) werden solche Stücke als "kugelige Läufer" bezeichnet. Diese datieren wohl in die Trichterbecherkultur. Davon fand ich in meiner Gegend(Hannover) schon mehrere Stücke. Wobei die meißten nicht ganz so rund sind .Kanonenkugeln sind es zumindest nicht.  Ob diese als Klopfer genutzt wurden kann ich nicht sagen. Ich kenne Klopfer aus meiner Gegend nur aus Quarz zum Picken  der Arbeitsfläche eines Unterliegers.
Hallo Klaus.  So etwas ist bei mir hier aber auch echt die Ausnahme. Auf den meißten Äckern wird fast gar nicht mehr gepflügt.

Gruß
 Thomas


Mein Suchgebiet liegt abseits der TRBK, daher war mir diese Vorstellung fremd!

Was ich in der Formulierung bei Floss interessant finde ist der Ausdruck "kugeliger Läufer".
Ein Läufer "läuft" immer in einer linearen Bewegung.
Daraus ergibt sich mit der Zeit durch längeren Gebrauch insbesondere keine Kugel

Deshalb sind Läufer von Mahlsteinen bereits in der Grundausstattung flächig angelegt. Die Arbeitsseite weist nach einiger Zeit des Gebrauchs entsprechenden Abrieb und Glanz auf. Das macht grundlegend auch einen praktischen Sinn, denn die Tätigkeit des "Mahlens" von Getreide bedingt die Reibung den Abrieb des Mahlgutes unter Druckeinwirkung auf eine angerauhte Fläche. So kann unter Druck und Zug durch Vor- und Zurückziehen das Mahlgut gewonnen werden. Das Mahlen von Getreide auf Steinmahlsteinen ist grundsätzlich mühsam, zeitaufwändig und körperlich hoch belastend. Daher ist dieser Prozess auf möglichst hohe Effizienz ausgerichtet.

Wie soll das mit einer Steinkugel funktioniert haben? Daran ist die mögliche Kontaktfläche gegenüber dem Unterlieger je gezielt minimiert. Das Mahlgut wird nicht durch die flächige Auflage des Läufers fixiert sondern zerquetscht weil der Druck vollständig auf eine sehr kleine Fläche wirkt.

Nach einer längeren Zeit entsteht durch die ziehende Funktion unter Druckeinwirkung auch an der Oberfläche einer "Kugel" eine Fläche. Daran müsste mit der Zeit zwingend eine plane Seite entstehen und auf dem Unterlieger eine Mahlrinne!

Die Unterlieger werden als im "Längs- und Querschnitt konkav" beschrieben.
Hast Du ggf. mal ein Bild von einem solchen Mahlstein?


Eine seltsame, singuläre und wenig effizient erscheinende Wirtschaftsweise. Ungewöhnlich für neolithische Kulturen, die auf eine möglichst hohe Effizienz in der Balance von Aufwand und Ergebnis angewiesen waren. In lang-schmalen konkaven Mahlsteinen kann auch nur sehr wenig Mahlgut eingebracht werden, weil es sonst nicht zum Reibeffekt kommt.


Für mich ist das im positiven Sinne: "fragwürdig"



lG Thomas  :winke:

aus:


http://www.wirtschaftsarchaeologie.de/thema-ziele/projekte/die-menge-an-verarbeitetem-getreide-im-neolithikum-mitteleuropas-im-vergleich-an%C2%ADhand-von-mahlsteinen-arbeitstitel/



"Mahlsteine als Wirtschaftsfaktor in subsistenzbasierten Gesellschaften

Marthe Gundelach

Getreideerzeugnisse bilden heute den Hauptbestandteil der menschlichen Ernährung. Die Verarbeitung von Getreide zu Lebensmit­teln ist zentral organisiert, wobei die Einzugsgebiete einzelner Betriebe zuweilen sogar kontinentale Grenzen überschreiten und das Produktionsvolumen pro Betrieb entsprechend immens ist. Der heutige Befund ist als Ergebnis einer agrarhistorischen Entwicklung zu be­trachten, deren Beginn im Neolithikum, der Frühphase landwirtschaftlicher Produktion, zu suchen ist. Innerhalb dieser Zeitphase, zwischen 5500-2200 v. Chr. ist in Mitteleuropa eine dezentrale Organisation der Produktion und Verarbeitung von Getreideerzeugnissen innerhalb der Häuser zu beobachten. Bis mindestens Ende des 1. Jh. v. Chr. blieb dies die Hauptform der Produktion von Getreideerzeugnissen, wenngleich andere Produktionssektoren zentralisiert wurden. Innerhalb des Dissertationsprojekt ,,Mahlsteine als Wirtschaftsfaktor in subsistenzbasierten Gesellschaften" wird untersucht, in welchem Umfang die Produktion von Getreide im Neolithikum in Mitteleuropa an der Subsistenzsi­cherung beteiligt war. Bisherige Rückschlüsse auf den Umfang des Getreidekonsums basieren auf ethnographischen Ana­logien (Ebersbach 2002), Bedarfsberechnungen (Zimmermann 2002, 26-29) oder chemi­schen Verfahren wie der Untersuchung von δ13N in Skeletten (Hilpert/Zimmermann 2013). Zudem verändert sich die Technologie der Getreideverarbeitung innerhalb des Zeitraums der Subsistenzwirtschaft.

Während im Neolithikum das Korn mit unterschiedlichen Formen von Mahlsteinen durch Vor- und Zurückbewegen eines Läufers auf einem Unterlieger zerkleinert wird (Zimmermann 1988, 723-42), treten im 5.-3. Jh. v. Chr. erstmals nördlich der Alpen Handdrehmühlen auf, deren flächendeckende Nutzung ab der Spätlatènezeit belegt ist (Wefers 2012). Parallel lässt sich eine Zentralisierung ihrer Herstel­lung fassen. In den Abbaustellen in Mayen bei­spielsweise sind eine deutlich ansteigende Produktion von Mahl- und Mühlsteinen sowie eine dramatischen Vergrößerung des Verbreitungsgebiets der Produkte bis ins Rhein-Mündungsgebiet zu beobachten (Mangartz 2008, 95 Abb. 29; Joachim 1985).

Diese Beobachtungen können bei mikroökonomischer Betrachtungsweise als archäolo­gische Hinterlassenschaften ökonomischer Strategien prähistorischer Wirtschaftseinheiten betrachtet werden.

Die Produktionsvolumina der Getreideverarbeitung dürften über die Benutzungszeit der Werkzeuge in Zusammenhang mit der zu ihrer Herstellung aufgewandten Energie und somit auch der Herstellungsorganisa­tion stehen. Bei geringen Produktionsvolu­mina kann der Einsatz optimierter Technologie auf­grund seiner den Nutzen übersteigenden Herstel­lungszeit wenig effizient sein (Marx [1871] 1962, 412; Tschajanov 1923, 9-25).

Eine späte flächen­deckende Übernahme der Drehmühle könnte, lässt sich der postulierte Zusammenhang bestätigen, als Ausdruck einer ökonomi­schen Ent­scheidung der wirtschaftlichen Akteure interpretiert werden. Als archäologische Quellengattung werden Mahlsteine und Handdrehmühlen herangezogen. Deren archäologisch überlieferte Menge pro Haushalt kann unter gewissen Vorrausetzungen Auskunft über die durchschnittlich in Wirtschaftseinheiten verarbeitete Getreidemenge geben. Innerhalb des Dissertationsprojektes wird für die sich hinsichtlich naturräumlichen Gegebenheiten unterscheidende altneolithische Linearbandkeramik und (in Mitteleuropäischer Terminologie) spätneolithische Trichterbecherkultur anhand gut untersuchter Kernarbeitsgebiete, das Rheinland und Schleswig-Hol­stein, die Menge an Mahlstein pro Haushalt ermittelt. Als Vergleichsbeispiele werden die ins mitteleuropäische Alt- bis Mittelneolithikum zu datierende Siedlungskammer des Visokobeckens in Zentralbosnien sowie die Pfahlbausiedlungen des Voral­penlandes des mitteleuropäischen Jungneolithikums herangezogen. Der Zusammenhang zwischen Benutzungszeit und Herstellungsaufwand von Mahlsteinen und Handdrehmühlen wird anhand eines Vergleichs neolit­hischer und eisenzeitlicher Wirtschaftseinheiten untersucht. Bei der Herstellung von Mühlen ist insbesondere der Transportaufwand des Rohmaterials erheblich. Aus der Litera­tur werden Distanzangaben zwischen Rohmateriallagerstätte und Benutzungsort von Mahlsteinen zusammengetragen, mit welchen unter Berücksichtigung der jeweiligen Distributions- und Transportsysteme der jeweilige Trans­portaufwand bestimmt werden kann (Kegler-Graiewski 2008)."



aus: Kegler-Graiewski 2008


Beile – Äxte – Mahlsteine / Zur Rohmaterialversorgung im Jung- und Spätneolithikum Nordhessens


S67:

" Der Läufer von Form 3 greift nicht über die ganze Breite des Unterliegers. Dadurch bildet
sich mit der Zeit eine Mulde im Unterlieger, die seitlichen Bereiche der Arbeitsfläche wer-
den nicht abgenutzt.

In der westlichen Trichterbecherkultur konnten Mahlmulden bis zu
einer Tiefe von 10 cm beobachtet werden (Harsema 1979). Als Läufer eignen sich völlig
konvexe, also kugelige oder ovaloide, kleinere Stücke.  



Für den Mahlvorgang sind die Unterseite des Unterliegers und die Rückseite des Läufers
relativ unwichtig. Im Neolithikum handelt es sich dabei oft um nur wenig modifizierte oder
unbearbeitete Flächen. Der Läufer ist dabei häufig einigermaßen regelmäßig geformt und
glatt, gelegentlich weist er ,,Handgriffglanz" auf."





Das Geschriebene hebt umso deutlicher die Fragen hervor:


1. WARUM weisen angebliche kugelige LÄUFER keine LAUFSPUREN auf?   :kopfkratz:


2. WARUM werden kugelige Steine mit fehlenden Gebrauchsspuren als Läufer als Läufer angesprochen? :kopfkratz:  


3. WARUM gibt es identische kugelige Artefakte auch andernsorts die dann aber NICHT als Läufer angesprochen werden?  :kopfkratz:


4. WIE werden kugelige Läufer ohne Laufspuren von kugeligen Nichtläufern ohne Laufspuren unterschieden?  :kopfkratz:




     :popcorn:      :popcorn:      :popcorn:
Darin besteht der Fortschritt der Welt, daß jede ältere Generation von der Jugend behauptet, sie tauge nichts mehr.

Birk

Ein Bild von solch einem Mahlstein habe ich nicht.  Ich finde es auch sehr komisch mit den kugeligen Läufern. :nixweiss: So richtig Sinn macht das nicht. Wie du schon schreibst. Efizient ist wohl was anderes. Mir wurde auch erklärt, daß diese Kugeln nicht zum vor und zurückziehen ( reiben) waren sondern  mehr zum rollen. Also in der hand gehalten und dann eine rollende Bewegung ausgeführt.

  Gruß
   Thomas

thovalo


Zitat von: Birk in 25. Februar 2017, 18:36:08
Ein Bild von solch einem Mahlstein habe ich nicht.  Ich finde es auch sehr komisch mit den kugeligen Läufern. :nixweiss: So richtig Sinn macht das nicht. Wie du schon schreibst. Efizient ist wohl was anderes. Mir wurde auch erklärt, daß diese Kugeln nicht zum vor und zurückziehen ( reiben) waren sondern  mehr zum rollen. Also in der hand gehalten und dann eine rollende Bewegung ausgeführt.

 Gruß
  Thomas



Durch das Rollen mit der Hand entsteht keine mahlende Reibung.  :kopfkratz:


 
Darin besteht der Fortschritt der Welt, daß jede ältere Generation von der Jugend behauptet, sie tauge nichts mehr.

Birk

Das sehe ich ja genau so.

thovalo

Zitat von: Birk in 25. Februar 2017, 19:26:39
Das sehe ich ja genau so.


Nur weil es die Bearbeitungsweise der Oberfläche des kugeligen Steins beschreibt:

die natürliche Oberfläche ist offensichtlich abgeklopft und zwar durch das Schlagen auf einen festen Untergrund.
Darin besteht der Fortschritt der Welt, daß jede ältere Generation von der Jugend behauptet, sie tauge nichts mehr.

Marienbad

moin,
kugelige Gerölle können kein Korn mahlen, nur quetschen. Hier im Norden liegen einige "Kugeln" in den alt-Sammlungen und werden als Quetschsteine beschrieben.
Evtl. wurden die "Kugeln" zum entfernen der Spelzen der frühen Getreidesorten gebraucht.
Vom entspelzen der Körner ist kaum etwas handfestes bekannt.  :zwinker:
Thomas hat alles andere schön beschrieben, danke dafür.

:winke:  Manfred

Marienbad

schon das Mahlen in den bekannten Mahlwannen der "Schiebemühlen" mit den Oberliegern-Läufersteinen war eine beschwerliche und zeitraubende Angelegenheit.
Ich kenne das aus eigener Erfahrung.  :dumdidum:
Die Breite der Läufersteine erfasst viele Körner und zermahlt diese beim schieben und ziehen, wenn der Läufer im richtigen Winkel angekippt wird.
Das Ankippen (der Schlupf) lässt erst das Getreide unter die Reibfläche vom Läufer geraten. Die Körner würden ohne diesen Schlupf nur vor und zurück auf der Mahlfläche von
der Mahlwanne geschoben oder gezogen werden.
Eine Gesteinskugel hat keine breite Arbeitsfläche und keinen Schlupf und ist deshalb völlig ungeeignet für einen Getreide Mahlvorgang. Der zeitliche Aufwand wäre um das 1000 fache
größer, wie bei einem "Läuferstein".