Der Becher gehört zu einem großen Komplex von verworfenen Fehlbränden aus Brühl (NRW) und weist als Besonderheit einen Spannungssriss auf.

Das Gefäß wurde zur Zierde mit einer Tonengobe angegossen
(eine frühe Besonderheit der Brühler Keramik).


Es handelt sich um einen charakteristischen "Kugelbecher" mit belassenen Drehrillen als Dekor aus der Zeit des 12- 13. Jhs. (hohes Mittelalter).

Es gibt mehrere Schatzfunde der Zeit die in solcherart geformten Bechern verborgen worden sind.


max DM 8.9 cm; Höhe 10.3 cm

 

Also auf Brühl währe ich da jetzt eigentlich nicht gekommen.

Ich hätte da eher an Siegburg gedacht, zumindest stehen diese Becher zu hunderten im Stadtmuseum in Siegburg.

Aber ja, es ist einfach eine Form, welche im 13.- 14. Jahrhundert sehr verbreitet und sehr beliebt war.

Auch in Speicher wurden ähnliche Becher hergestellt.

Und auch hier bei mir in der Ecke gab es sehr ähnliche Becher, allerdings mit etwas ausladenderem Fuß.

Hier noch mal der Link zu meinen Bildern aus Brühl. http://www.sucherforum.de/index.php/topic,40147.0.html

Grüße

Patrick

Das Museum "der Alltagskultur" kenn ich gut und finde das Konzept klasse! (riecht auch alles richtig alt!)

Das war eine Gegenbewegung zu den erschlagend prachtvollen Ausstellungen im Schloss Brühl und mit der Töpferin gegenüber hatte ich.......  viele fachliche Gespräche!  Sehr kundig!!




Die rheinische Keramik ist ja insgesamt in den Formtypen sehr einheitliche geprägt und dieser Becher fand sich mit tausenden weiteren Belegen und Fragmenten die in Brühl im Verlauf von Bauarbeiten alle von hier auf jetzt geborgen werden mussten!

In Brühl war die Engobe charkteristisch und ich finde die Gesichtsgefäße echte "Hingucker"! Es gab da eine Generation lang eine hoch experimentelle und enorm kreative Töpferwerkstatt! Davon ist einiges im Kölner Kunstgewerbemuseum ausgestellt! Kennst Du aber sicher schon!  

LG  thomas