Schöne Latene Scherbe

Begonnen von Kelten111, 29. August 2013, 14:01:55

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Kelten111

Hier ein Stück der letzten Suchgähge
Keltische Tonscherbe mit Kammstrich-Verzierung .

Mfg Fredi :winke:

Levante

Huhu,

schönes großes Fragment, wie dick ist denn die Wandstärke?

LG

Patrick
Nicht nur ein Scherben (Keramische Fragmente) Sucher sondern auch ein Scherben (Keramische Fragmente) Finder. :-)

Furchenhäschen

Servus Fredi,
typisch Latene und ein Riesenpott war dies allemal.
Sehr schön, mit ein wenig Graphit gemagert um ein Metallgefäss zu suggerieren.

Grüße
Peter

Levante

Zitat von: Furchenhäschen in 30. August 2013, 20:42:07
Servus Fredi,
typisch Latene und ein Riesenpott war dies allemal.
Sehr schön, mit ein wenig Graphit gemagert um ein Metallgefäss zu suggerieren.

Grüße
Peter

hallo Peter,

das ist aber mal ein höchst interessanter und spannender Gedanke,d er einer gewissen Logik nicht entbehrt.
Daran habe ich bislang noch nie gedacht. Gibt es dazu schon was schriftliches, oder sind es deine Gedankengänge?


LG

Patrick
Nicht nur ein Scherben (Keramische Fragmente) Sucher sondern auch ein Scherben (Keramische Fragmente) Finder. :-)

Furchenhäschen

Zitat von: Levante in 30. August 2013, 23:08:30
hallo Peter,

das ist aber mal ein höchst interessanter und spannender Gedanke,d er einer gewissen Logik nicht entbehrt.
Daran habe ich bislang noch nie gedacht. Gibt es dazu schon was schriftliches, oder sind es deine Gedankengänge?
LG

Patrick
Hallo Patrick,
ich habe das vor einiger Zeit in einem Fachbuch gelesen.

Grüße
Peter

sauhund

Zitat von: Furchenhäschen in 30. August 2013, 20:42:07

Sehr schön, mit ein wenig Graphit gemagert um ein Metallgefäss zu suggerieren.


Nicht wirklich.
Weniger steht das ästhetische Empfinden bei der Graphitmagerung oder Graphittonkeramik im Vordergrund. Warum sollte man denn durch den silbrig glänzenden Ton ein bronzenes Gefäß suggerieren wollen, wenn dieses eben nicht silbrig glänzt? Diese populärwissenschaftliche These ist seit Jahren überholt und obendrein unlogisch.
Vielmehr wird durch die intentionelle oder zufällige Beimischung von Graphit die Eigenschaft der Keramik entscheidend beeinflusst. Sie wird sie dadurch hydrophob, resistenter gegen Hitze und es scheint zu einer Verbesserung der Wärmeleitfähigkeit zu kommen, weshalb diese Keramik sowohl als Kochgeschirr als auch als Vorratsgefäß bestens geeignet ist. Diese Eigenschaften wurden bei Experimenten im Labor bestätigt.

@fredi
Schönes und klassisches Exemplar der spätlaténezeitlichen Keramik!

teabone

Zitat von: sauhund in 01. September 2013, 00:12:23
Nicht wirklich.
Weniger steht das ästhetische Empfinden bei der Graphitmagerung oder Graphittonkeramik im Vordergrund. Warum sollte man denn durch den silbrig glänzenden Ton ein bronzenes Gefäß suggerieren wollen, wenn dieses eben nicht silbrig glänzt? Diese populärwissenschaftliche These ist seit Jahren überholt und obendrein unlogisch.
Vielmehr wird durch die intentionelle oder zufällige Beimischung von Graphit die Eigenschaft der Keramik entscheidend beeinflusst. Sie wird sie dadurch hydrophob, resistenter gegen Hitze und es scheint zu einer Verbesserung der Wärmeleitfähigkeit zu kommen, weshalb diese Keramik sowohl als Kochgeschirr als auch als Vorratsgefäß bestens geeignet ist. Diese Eigenschaften wurden bei Experimenten im Labor bestätigt.

@fredi
Schönes und klassisches Exemplar der spätlaténezeitlichen Keramik!


Hallo sauhund,

das eine schliesst das andere doch nicht aus und es geht in der Latene Zeit doch schon längst um Eisen.
Das die Verwendung von Graphit alle die von Dir aufgezählten Eigenschaften aufweist stimmt und es wurden oft große Mengen an Graphit in den Ton verarbeitet, aber es gibt Beispiele, wo Graphit nur draufgemalt wurde um einen metallischen Glanz zu suggerieren, das ist mehr fürs Auge als um die Leitfähigkeit nennenswert zu verbessern.

LG Augustin
Such- und Fundgebiet: Weinviertel, Nö.

sauhund

Hi Augustin,

natürlich ist das auch optisch schön und selbstverständlich gab es bei den Kelten Eisen. Aber Gefäße aus Eisen sind mir keine bekannt.
Auch das Auftragen von Graphit hatte den Effekt, dass das Gefäß hydrophob wurde. Dass das optische im Vordergrund stand, mag ja sein, aber ich halte die These, dass es ein metallenes Gefäß suggerieren soll, nach wie vor für spekulativ und unlogisch.

Furchenhäschen

#8
Hallo,
das Graphit im Ton beigemischt oder auf  Ton aufgeragen eine hydrophobene Wirkung hat ist ja unbestritten!
Allerdigs sollte man dies doch differenzierter Betrachten!
Locker im Ton etwas Graphit beigemischt wird an den Eigenschaften nicht ausserordentlich viel verändern,
Graphit flächig, innenwandig aufgetragen, wie bei der von mir gezeigten Scherbe schon.
Ausserdem wurde Graphit als Farbzierelement ebenso verwendet und in Bändern, eben auch nicht immer flächendeckend aufgetragen!
Da steht der hydrophoben Effekt hinter dem Zierelement an.
Gruß
Peter

Kelten111

Hallo Leute . :winke: :winke:

Mit der These das es Eisen( Metall ) bei diesen Stück nachempfinden soll kann ich mich auch nicht anfreunden .
Das was Andi sagt ist schon war !
Dagegen bemahlte Stücke wie die von Peter oder anderen dagegen sind schon eher in die Richtung Kult , verehrung Opfer ect. gerichtet.
Bemahlte Stücke sehen unteranderen doch schon viel eher aus wie ein Metallgefäß.
Vielmehr werden die Kelten das gezeigte Stück Graphit beigemischt haben um es wiederstandsfähiger gegen Hitze zu machen ,und eine besserer wärmeleitung zu erreichen .
Freut mich das doch noch ein bischen Diskusionsbedarf besteht  :Danke2:

Mfg Fredi :winke:

Furchenhäschen

#10
Hallo,

für Graphittonkeramik gibt es übrigens einen herausragenden Link von Peter Trebsche.
Auch in dieser Arbeit wird einmal mehr auf den Pkt. hydro. Verhalten der Graphitkeramik eingegangen aber ebenso auf den Pkt. um einen metallischen Glanz zu erzeugen!!!!!!!!!!!

ein Kurzzitat aus dem Link:
Unter Graphitierung versteht
man die flächenhafte Aufbringung von Graphit auf der Gefäßoberfläche,um einen dunklen, metallischen Glanz zu erzielen. Außerdem wirkt die Oberfläche dadurch wasserabweisend.
Bei der Graphitierung kommen zwei..................weitelesen im Link


Die Arbeit ist ziemlich neu, sehr umfangreich und man kann in keiner Weise darin Hypotetisches herauslesen!
Eigentlich ist dies als das herausragende Werk zur graphitgemagerten Keramik anzusehen!

Eisenzeitliche Graphittonkeramik im mittleren Donauraum
by Peter Trebsche

Graphitierung und Graphitmagerung


http://www.academia.edu/1640077/Eisenzeitliche_Graphittonkeramik_im_mittleren_Donauraum

Der zweite Link ist hervorragend für interessierte Leser der österreichischen Lateneforschung
http://homepage.univie.ac.at/raimund.karl/LatenesiedlungenNOe.pdf

Grüße
Peter



teabone

 :winke:

Ich muss mich zum Thema der Oberfläche noch einmal zu Wort melden.

Wenn ich davon ausgehe, dass sich Menschen damals grundlegend nicht wesentlich anders verhalten haben als heute, wäre es durchaus denkbar das man am metallischen Glanz des Besitzes anderer gefallen finden konnte.
In der Bronzezeit ist am Beispiel der Fischschwanzdolche aus Feuerstein ja unbestritten, dass sie bronzenen Dolchen aus Metall nachgebildet wurden. Selbst die Gussnaht wurde übernommen. Dass man auch farblich ein passendes Material wählte, welches einen nahen Eindruck von Bronze vermittelt, lässt keinen Zweifel an der Aussage zu, dass man sich den Bronzedolch zwar nicht leisten konnte aber das Surrogat in Stein kam dem schon recht nahe.

Es ist für mich durchaus nachvollziehbar dass man sich auch am metallischen Glanz des Graphits erfreut hat.

Mich würde interessieren worauf die wissenschaftlichen Erkenntnisse beruhen um definitiv auszuschließen, dass rein materialverbessernde Eigenschaften die Leute damals geleitet hat, Graphit einzusetzen. Es steht auf einem Graphitstück ja nicht drauf: ich bin dazu da um das Gefäss hydrophober, resistenter gegen Hitze zu machen und die Wärmeleitfähigkeit des gebrannten Gefässes erhöhe ich auch noch!

LG Augustin

Danke für die Links Peter!
Such- und Fundgebiet: Weinviertel, Nö.

Kelten111

Ich glaube das die bemalten Gefäße den Zweck haben Matall nachzuahmen , und die wo er beigemengt wurde wegen der begünstigten Eigenschaften !
Nicht mehr nicht weniger .
Peter danke für den Link  :winke: :winke:

Mfg

sauhund

Zitat von: Furchenhäschen in 01. September 2013, 14:42:36

Unter Graphitierung versteht
man die flächenhafte Aufbringung von Graphit auf der Gefäßoberfläche,um einen dunklen, metallischen Glanz zu erzielen. Außerdem wirkt die Oberfläche dadurch wasserabweisend.
Bei der Graphitierung kommen zwei..................weitelesen im Link



Natürlich glänzt das metallisch.  :narr:
Aber dass dadurch Metallgefäße suggeriert werden sollen, steht doch nirgendwo. Wenn dem so wäre, wäre die Keramik auch den Formen der Metallgefäße entlehnt.