Scherbenfund

Begonnen von Trapper, 23. Mai 2010, 12:53:37

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Trapper

Hallo,

hoffe ihr könnt mir helfen beim bestimmen der Scherben .........
Ich habe sie auf einem Areal gefunden wo in den 80ern einen Weiher gebaut wurde, wichtig ist zu wissen das da früher mal die Römer waren. Die Archäologen hatten 83 in diesem Bereich Ofenanlagenfestgestellt.Leider wurde ein großteil des Ortes unsachgemäß freigelegt, dennoch konnte von den Archäologen eine Dokumentation der Befunde erstellen.Ich habe die Scherben im Aushubmaterial, das neben dem Weiher hingeschüttet und dort jetzt lauter Hecken sind gefunden.Was mich am meisten interessiert ist sind die dunklen Scherben auch römisch ?Das Terra Sigillata ist auf jedenfall römisch weiß nur nicht wie alt  :kopfkratz:
So wie es aussieht bin ich bei der Datierung der Scherben auf euere Hilfe angewiesen .
Mal gespannt ob es klappt mit dem hochladen ....  :-D

Gruß Trapper

Rambo

Super
Römisch-Sigillata und provinzialrömische Keramik
gratuliere
Gruß Rambo
Willst du der Väter Taten kennen
folge ihrem Erdensein,
lern das Gute zu erkennen
und das Schlechte still verzeihn

Trapper

Hallo,
Danke für die Antwort.
Dann kann ich davon ausgehen das alles römisch ist, das Sigillata ist ja das bessere importierte Geschirr und das andere Keramik sozusagen das Alltagsgeschirr bin ich da richtig?Lass mich gern eines besseren belehren habe mich bisher noch nie mit dem Thema beschäftigt und bin daher über jede Info etc. dankbar.

Gruß Trapper

thovalo

#3
Hallo Trapper!  :-)

Ja, die Sigillata war Keramikgeschirr für den gehobenen Bedarf, aber nicht zwingend "importiert"!

http://www.terra-sigillata-museum.de/

Insbesondere figürlich verzierte Sigillatafragmente kann man häufiger bis auf die Werkstatt, gelegentlich sogar bis auf den Töpfer selber zurück führen. In diesem Fall ist das nicht die allererste Qualität (wie etwa die Feinstarbeiten aus diversen gallischen Produktionstätten). Das braucht aber die Erfahrung eines wirklich tief eingearbeiteten Fachmanns.

Im Spiegel des großen Sigillatfragments scheint zumindest der Rest eines rechteckigen Stempels erkennbar zu sein. Ist der noch vollständig lesbar? Der letzte Buchstabe ist ein R:glotz:

(Sieht in der Übersicht recht geschlossen nach mittlerer römischer Kaiserzeit aus)


LG  :winke:
Darin besteht der Fortschritt der Welt, daß jede ältere Generation von der Jugend behauptet, sie tauge nichts mehr.

Levante

Hallo,

die dunklen Scheren, Besenstrich, Kammstrich sind mir aus Noreia in Österreich bekannt. Dort sind sie Keltischen Ursprungs.

Zeitstellung sollte zu der Römischen Keramik passen.

Habe damals im Urlaub selber etliche dieser Scherben aufgesammelt.

Grüße

Patrick
Nicht nur ein Scherben (Keramische Fragmente) Sucher sondern auch ein Scherben (Keramische Fragmente) Finder. :-)

Cockney Rebel

#5
The decorated samian sherd is of late south-gaulish origin, it would be interesting to see a detailed photo of the stamp inside of the fragmented cup Drag.27. The rim to the right of the decorated samian sherd is a rim of a cup or dish Drag 35 or Drag 36 (depending on the diam.).
Reference work (although in many parts out-dated): http://www.archive.org/details/cu31924030676542

Rambo

#6
Zitat von: Levante in 24. Mai 2010, 21:16:23
Hallo,

die dunklen Scheren, Besenstrich, Kammstrich sind mir aus Noreia in Österreich bekannt. Dort sind sie Keltischen Ursprungs.

Zeitstellung sollte zu der Römischen Keramik passen.

Habe damals im Urlaub selber etliche dieser Scherben aufgesammelt.


Noreia Keltisch ?????
Fängt das wieder an ? Alles was ich aus St. Margarethen am Silberberg (Heisst heute Noreia) kenne, ist MA.
Seit Schmids Zeiten wird Noreia immer wieder irgendwo vermutet. Übrigens wiso Kelten in noreia, dort waren die Kimbern usw. Nicht einmal der Entdecker von Noreia (Schmid hat dort wieder einmal mehr ein Königshaus bzw Heiligtum  gefunden woraufhin man sofort den Ortsnamen St. Margarethen am Silberberg  auf Noreia änderte) hat mit einem Wort Kelten erwähnt.
Nicht umsonst gibt es den Spruch: "Bauen wir doch ein Denkmal und stellen wir es immer dort auf, wo Noreia vermutet wird".

Es ist schon richtig, bei uns gab es in der Römerzeit solche Kammstrichkeramiken das hat nichts mit Keltisch zu tun. Römische Keramik, es sei denn, wir einigen uns darauf, das die Römer auch Kelten waren aber das wird es nicht spielen.
Gruß Rambo

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Trapper

Hallo Zusammen,

mein Dank erstmal an alle, hätte nicht gedacht das Scherben so interessant sein können.Werde morgen mal versuchen von dem Stempel ein Foto zu machen, ich selbst kann leider nicht viel erkennen....


Gruß Trapper

Trapper


Hallo,

hier das versprochene Foto, vielleicht kann ja einer von euch was erkennen...

Gruß Trapper

thovalo

#9
Ich kann mal wieder die Bilder nicht groß klicken! Pasiert in der letzten Zeit sehr oft im Forum. Geht das Allen so? Mein PC ist vollkommen fit und o.k.!

:glotz:

Trapper: was siehst Du denn?

Kannst Du zumindest mal das R bestätigen? Auf dem Fehlfarbenbild scheint vor dem R ein A zustehen, also ...AR dann ist das Ganze, zumidest so wie dargestellt, unlesbar.

In Kombination mit dem Gefäßtyp kann ein Fachmann damit vielleicht noch was anfangen. Da hab ich in Köln am RGM oft gut gestaunt!   :winke:
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Rambo

#10
Ich denke es handelt sich um ein  Gefäß nach Dragendorff 37
Hier ein Link http://www.terra-sigillata.org/toutpotiers.php?lettre=A
Gruß  Rambo
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Trapper

#11
Hallo,


Je nach Lichtspiel meine ich ein V I R zu erkennen wobei ich mir bei dem R nicht sicher bin könnte auch ein N sein


Gruß Trapper


Cockney Rebel

Zitat von: Rambo in 26. Mai 2010, 17:48:00
Ich denke es handelt sich um ein  Gefäß nach Dragendorff 37
Hier ein Link http://www.terra-sigillata.org/toutpotiers.php?lettre=A
Gruß  Rambo
Definitely no, it is a cup Drag. 27, easily recognizable by the curved and incised wall.

thovalo

Na, den Töpfernamen wird man offenbar kaum genau raus bekommen.
Das ist aber wirklich kein Drama!

Weiter viel Spaß und Freude mit Deinen glücklichen Fundbelegen!

thovalo   :winke:
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