Hallo zusammen,
ich habe auf einem Acker, der vom Neolithikum bis zur römischen Kaiserzeit besiedelt war eine große Zahl von Scherben gefunden und würde mich daher als Anfänger über Eure Einschätzungen bezüglich des Alters der Scherben freuen ! Ich hoffe, die Fotos geben was her...Der Fundplatz ist in der südlichen Oberpfalz.

Vielen Dank schon mal und liebe Grüße !!

Scherben 3 und 4

Scherben 5 und 6

Scherben 7 und 8 und 9

Scherben 10 und 11 und 12

Zitat von: osman.herberger in 21. Oktober 2008, 18:42:38
Hallo zusammen,
ich habe auf einem Acker, der vom Neolithikum bis zur römischen Kaiserzeit

Ja, da ist wohl mal alles dabei.

Hallo osman.herberger  

Die ersten Scherben dürften Fragmente von Asbestwellplatten sein die früher die Scheunen schmückten. Manch Bauer hat seine Altlasten auf dem Feld entsorgt. Finde ich auch öfters, lass es aber liegen.  

Wirklich schöne Funde.Simmt ist alles dabei was man den Archäologen vorlegen kann.Da lohnt es sich weiter die Augen aufzu halten.Im übrigen kleiner Tip das sind Fachlich gesehen keine "SCHERBEN sondern Keramik"!...

Grüße
Brave

Hallo Brave,
Danke für Deinen Hinweis, wieder was dazu gelernt! 
Kann man denn zu den einzelnen Stücken was genaueres sagen ? Ist was römisches, was metallzeitliches oder was noch älteres dabei ? Ich vermute ja mal, diese blaugrauen, glitzernden Keramiken (Nr. 4 und Nr. 9) sind mittelalterlich oder ?

Hallo osman.herberger ,
es ist wirklich schwierig solche gemagerte Keramik genauer zeitlich einzuordnen, wenn nicht charakteristische Formelementen (Ränder, Boden, Henkel, Muster) vorhanden sind.
Die reinen Wandscherben lasse ich meistens liegen.
Gruß Jörg

Hallo

Brocken 1 ist ein Stück Eternitplatte, 2 Dachziegel,3 Scherbe nicht zu datieren ( möglicherweise Vorgeschichte),4 Scherbe Neuzeit,5 Dachziegel,6 möglicherweise Eisenzeitlich ( also bei mir auf dem Acker währe es dann Eisenzeit mit den Steinchen ), 11 ist wieder ein Ziegel, zum Rest kann ich nichts sagen.

Für den Anfang dennoch eine schöne Ausbeute. Geh einfach immer weiter suchen und bald hast du das Erste schön zu datierende Teil, einen Rand oder einen netten Boden

Hi 

Na, da kam ja ordentlich was zusammen 

Scherbe 1 müßen wir uns nicht lange drüber unterhalten, es haben ja schon einige gesagt: 20.Jh. Eternitschindel. Wenn die dreckig sind flutschen die mir sogar Heute noch ab und an ins Tütchen ... Sondermüll 

Die Scherben 2, 3, 6, 7, 8 und 12 gehören, meiner Meinung nach, alle in die Kategorie "indifferente Aufbaukeramik in prähistorischer Tradition". Was schlichtweg die paar schlappen Jahrtausende zwischen Neolithikum und Frühmittelalter bedeuten kann. Klingt frustrierend. Ist es auch oft ... 
In der Tat fehlen bei deinen Wandscherben all jene einordbaren Charakteristika, wie zb bei Randscherben oder verzierter Ware, die uns (im Forum) eine genauere Datierung erst möglich machen.
Was aber wiederum  nicht heißt, dass da gar nichts geht.
Wichtig für Dich wäre in solchen Fällen der Kontakt zu lokalen Prähistorik Spezialisten, die sich genauer mit deiner Fundregion auskennen. Das müßen nicht unbedingt Amtsarchäologen sein ...
Da läßt sich noch einiges über die Tonart, Verarbeitung, Magerung herauskitzeln wenn man sich nur gut genug mit dem örtlichen Fundstoff auskennt.

Die Scherben 10 und 11 würde ich römisch einstufen. Nr 11 hat zwar schon ordentlich Baukeramik Flair ... Erinnert mich aber eher an römische Grobkeramik.

Scherbe 4 ist kniffelig. Die Randform ist römisch, vom Brand her erinnert mich die Tonart mit dem braunen Kern allerdings fatal an karolingische Keramik aus unseren rheinischen Breiten ...

Scherbe 9 ist (unter Vorbehalt) mittelalterliche Grauware

Scherbe 5 ist ein oller Dachziegel. Bei solchen Teilen immer mal auf die rauhe Innenseite achten, die ist ein ganz eindeutiges Erkennungszeichen!


Gerd

Hallo Levante, Hallo Wühlmaus !
Vielen herzlichen Dank für Eure Einschätzungen ! Es freut mich sehr, dass scheinbar doch ein paar "brauchbare" Stücke dabei sind und es spornt mich an, weiter zu suchen. Ich werde demnächst die Funde der zuständigen Archäologin vorlegen. Mal schauen, was sich dann noch so ergibt.

Ganz liebe Grüße aus dem Süden

Stefan