Scherbe mit Verzierung

Begonnen von Wiesenläufer, 08. Dezember 2019, 16:07:12

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Wiesenläufer

Moin,

aus einer Feuerstelle nur 5m weiter kam diese Scherbe zum Vorschein.

Inzwischen bin ich ziemlich unsicher ob diese Scherbe überhaupt in die nordische BZ oder in die Trichterbecher Zeit bzw.
ganz andere Zeit-Stellung hat.  :nixweiss:
Alles von der Lehmkuppe, wo die BZ eigentlich schon ab und an gesiedelt hat.

Was meint ihr dazu ?

Gruß

Gabi


Wer viel geht, findet viel.
(Nicht auf meinem Mist gewachsen)

animus

Schöne Verzierung  :-)

Hat mich an die Lausitzer Kultur erinnert (gabs die bei dir?). Könnte also in die BZ passen. Schau mal hier.

https://www.biogena-art-forum.com/kunstobjekt/napf-der-lausitzer-kultur-0

Daniel

Wiesenläufer

Ob die Lausitzer so weit oben waren, da muss ich passen.  :schaem:

Ich glaube es zwar nicht, werde aber in den Typentafeln noch mal nachlesen.
Keramik kann ich immer schwer einschätzen.

Gruß

Gabi
Wer viel geht, findet viel.
(Nicht auf meinem Mist gewachsen)

RockandRole

Hallo Gabi,

eine schöne große Scherbe, welche auf Anpassungen hoffen lässt  :winke:

Liebe Grüße Daniel
gefährliches Drittelwissen

Herlitz

Hallo,

ich würde spontan auf Glockenbecher tippen, typisch Lausitzer Kultur ist da meines Erachtens nicht. (auch der Becher in Daniels Link so bezeichnete nicht, da steht bei Material auch Bronze  :kopfkratz:)
:winke: Sven

Wiesenläufer

Moin,

vorsichtige Schätzung vom Amt: eher slawisch.

Auszug aus der Typentafel: "Die älteren Dörfer bevorzugten Höhenlagen in Gewässernähe,
während die kleinen spätslawischen oft in unzugänglichen Niederungen auf Horsten, Inseln, Halbinseln anzutreffen sind."

Meine liegt auf einer Höhenlage in Gewässernähe.

Da es aber von ca. 600-1200 viele Leitformen an slawischer Keramik gibt, (Sukower-, Feldberger-, Menkendorfer-, usw.) die alle ihre typische Machart und Muster haben, bin ich erstmal etwas ratlos.  :nixweiss:
Wenn es slawisch ist,(vom Gefühl und Muster her) würde ich auf Menkendorfer Keramik schließen, die sehr häufig vertreten ist. 8./9. - 11. Jh. (muss aber nicht stimmen)

Diese Höhenlage ist auf jeden Fall von verschiedenen Kulturen aufgesucht worden.

Gruß

Gabi
Wer viel geht, findet viel.
(Nicht auf meinem Mist gewachsen)

Sprotte

#6
Zitat von: Wiesenläufer in 09. Dezember 2019, 16:26:00
vorsichtige Schätzung vom Amt: eher slawisch.

Wäre auch meine Einschätzung gewesen. Ich kenne diese Art von Verzierung aus eigener Anschauung. Auch die Art der Magerung passt. Gefäße vom Menkendorfer Typ sind immer handgeformt (im Gegensatz zu Gefäßen des Feldberger Typs, die immer auf der langsam rotierenden Töpferscheibe hergestellt worden sind). Gefäße vom Sukower Typ sind auch immer handgeformt, aber im Vergleich zu Gefäßen des Menkendorfer Typs nicht oder nur sparsam verziert. Menkendorfer Typ würde hier also schon passen ...

Viele Grüße
Sprotte

Wiesenläufer

Moin Sprotte,

auch hier meinen Dank an dich,
für die Erklärung zur Unterscheidung
der Herstellungsarten.

Gruß

Gabi
Wer viel geht, findet viel.
(Nicht auf meinem Mist gewachsen)

animus

Also auf slawisch hätte ich nie getippt. Was allerdings gleich aufgefallen ist, ist die Unregelmäßigkeit der Schrägstriche. Auf Glockenbechern oder bei anderen vorgeschichtlichen Verzierungen dieser Art, sind die doch deutlich gleichmäßiger.

Daniel