Scherbe mit Strichzeichnung

Begonnen von klondyke, 18. Mai 2007, 16:00:42

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klondyke

Hi,

was meinen die Experten zu dieser ca. 8 mm dicken Scherbe?
Gruß und Gut Fund
klondyke

Albrecht

#1
Von der Farbe her würde ich sie hier, in meiner Heimat (nördliches Mitteldeutschland), dem 13.-15. Jahrhundert zuordnen.

wühlmaus

Hi klondyke :winke:

keine Ahnung, wo dem Albrecht sein Bereich ist, aber zumindest für den rheinisch-nordwestdeutschen Bereich kann ich ihm zustimmen ...  :zwinker:

Farbe, Magerung und Erscheinungsbild passen auf jedenfall zur handgeformten (nicht auf der schnelldrehenden Scheibe hergestellten) mittelalterlichen Grauware.

Allein ... ist diese Verzierungsform fürs mittelalterliche Nordwestdeutschland eher ungewöhnlich und erinnert eher an kammstrichverzierte, prähistorische Keramik oder (das wiederum näher am Mittelalter, bzw dahin übergreifend) an slawische Wellenbandverzierungen ...

Daher noch zwei Fragen:
Zum einen, läßt sich die Scherbe am Bruchrand mit dem Dauemennagel leicht ritzen und hat eher eine "seifige" Konsistenz? Wenn ja wäre das schon eher ein Fingerzeig in Richtung Vorgeschichte... waran ich aber selbst nicht so recht glauben kann, die Graufärbung deiner Scherbe passt kaum zum Erscheinungsbild von grubengebrannter vor- oder frühgeschichtlicher Keramik.
Zum anderen, stammt das Fragment aus dem slawischen Siedlungsbereich? Dann wäre es zwar auch mittelalterliche Grauware, allerdings mit slawischem Einfluß ...  :engel:

:winke:
Gerd

Silex

Die graue Innenseite und der weisse Brand im Inneren lassen mich auch zu Albrecht´s Einschätzung  tendieren ...wenn ich die Nordbayerische Keramik , meiner Heimat, damit vergleiche. Die Art der Verzierung wäre aber auch bei uns unüblich zu nennen.....und das Ding sieht sehr hart aus.
Fundumstände und begleitende  Aufhebungen???
Bis bald
Edi
Die Hoffnung trübt das Urteil, aber sie stärkt die Ausdauer.

klondyke

Hier noch ein etwas aufgehellter Scan zur besseren Deutung.Der Scherbenrand ist hart so das Kratzen mit dem Fingernagel nicht möglich ist.Was den Slawischen Raum betrifft,dann wohl als Importware.
Gruß und Gut Fund
klondyke

wühlmaus

Hi klondyke  :winke:

die von Dir beschriebene Härte ist typisch für die mittelalterliche, graue Irdenware im Übergangsbereich zum Faststeinzeug ... dementsprechend würde ich das Stück jetzt auch datieren ...

Was die Verzierungen angeht, bin ich allerdings immer noch überfragt...  :irre:

:winke:
Gerd

klondyke

Gruß und Gut Fund
klondyke