Diese "Altlast" wollte ich immer schon mal vorstellen.
Vor ca. 20 Jahren waren wir im Frühjahr im Urlaub auf der Insel Djerba in Tunesien.
Mit dem Fahrrad sind wir damals mal ganz in den Süden zum Fort Bordj Kastil gefahren, siehe Bild und
http://www.djerba-reiseinfo.de/djerba_bordj_kastil/djerba_bordj_kastil.html
Die Gegend dort ist extrem flach.

Auf dem Rückweg haben wir ca. 1 km vom Fort entfernt einen kleinen flachen Hügel gesehen
und sind dort mal hingefahren. Zentral auf dem Hügel war ein verlassener gemauerter Brunnen.
Ringsherum waren lauter Erdlöcher (Bauten), die von irgendwelchen Tieren gegraben wurden,
und davor die zugehörigen Sandhaufen. Auf einem der Sandhaufen lag das kleine Fläschchen im Bild unten.

Ich habs mit nach Hause genommen, und seit diesem Urlaub hängt das Fläschchen bei mir dekorativ an der Wand.
(Ich weiß, ich würde das heute nicht mehr machen; und wie es in tunesischen Gefängnissen aussieht,
kann ich mir auch vorstellen. Entsprechende Kommentare brauche ich nicht.  )

Im benachbarten Fort müssen im 13. bis 16. Jh. sehr viele spanische Soldaten stationiert gewesen sein.
Der Brunnen und das Fläschchen sind vielleicht auch aus dieser Zeit.
Hat jemand eine fachliche Meinung dazu ?
Das würde mich freuen.

Gruß 

Guten Morgen,

zu dem Stück fällt mir leider nicht wirklich viel ein, bin mal gespannt, ob dazu jemand eine Ansprache oder Datierung hat.
Dein erstes Bild macht auf jeden Fall Lust auf Urlaub.

lG

Patrick

P.S.

Auch ja, in der Regel würde ich solche Gefäße versuchen als Stopfen für große Vorratsgefäße anzusprechen, diese wurden dann allerdings noch mit Stoff umwickelt um einen ordentlichen Stopfen zu haben. Hierfür kenne ich einige Beispiel aus dem osmanischen Reich und von der Levante, diese datieren dann entsprechend in die Neuzeit.

Zitat von: Levante in 17. Oktober 2016, 06:54:30

P.S.

Auch ja, in der Regel würde ich solche Gefäße versuchen als Stopfen für große Vorratsgefäße anzusprechen, diese wurden dann allerdings noch mit Stoff umwickelt um einen ordentlichen Stopfen zu haben. Hierfür kenne ich einige Beispiel aus dem osmanischen Reich und von der Levante, diese datieren dann entsprechend in die Neuzeit.

War auch mein 2. Gedanke.
Mein erster war,  ist er nun mutig oder leichtsinnig oder unwissend? Ein Satz in unserem Reiseführer Tunesien wird mir wohl ewig im Gedächtnis bleiben "Die Tunesischen Gefängnisse sind grauenvoll".

Zitat von: Quellbrunn in 17. Oktober 2016, 11:26:16
War auch mein 2. Gedanke.
Mein erster war,  ist er nun mutig oder leichtsinnig oder unwissend? Ein Satz in unserem Reiseführer Tunesien wird mir wohl ewig im Gedächtnis bleiben "Die Tunesischen Gefängnisse sind grauenvoll".

Ach weißt Du: Hinterher ist man immer schlauer und das Ganze ist nun auch schon 20 Jahre her.
Wenn zu dieser Thematik (Fundverschleppung ins Ausland) weitere Kommentare kommen, lösche ich den ganzen Beitrag wieder.
Mein Sohn hat kürzlich das Fläschchen mal wieder gesehen und sich an unsere Fahrradtour auf Djerba erinnert.
Insofern habe ich den Beitrag aufgemacht.

Die Idee mit dem Stopfen gefällt mir gut.
Würde ja auch Sinn machen. lag direkt am Brunnen, der wohl Teil der Wasserversorgung für das Fort war.

Gruß 

Ich kann mich erinnern dass diese Stücke zehntausendfach zu finden sind und zur technologischen Keramik gezählt werden.
Leider ist das aber doch bereits eine sehr entfernte Erinnerung, sodass ich mit dem "Zweck" des Ganzen nicht hinterher komme.


Bei meinen Eltern liegt auch so ein Teil das aus Nordafrika stammt!

Ich bin gerade beim Aufräumen und hole daher den alten Beitrag mal wieder nach oben.
Die Teile im Bild hatte ich damals auch aufgesammelt und verschleppt 
Die Ansprache von Levante als Stopfen scheint gut zu passen,
zudem wir alle Teile an diesem alten Brunnen gefunden hatten.

Gruß 

Irgendwie sieht das für mich wie eine Mini Amphore aus jedoch ohne Henkel.

Zitat von: Merowech in 29. April 2021, 19:24:27
Irgendwie sieht das für mich wie eine Mini Amphore aus jedoch ohne Henkel.

Deswegen hatte ich sie auch mitgenommen und hielt sie für ein Parfümfläschchen.
Die Ansprache als Stopfen für ein Wassergefäss erscheint mir aber plausibel.

Gruß