Scherbe Knickwandtopf

Begonnen von RockandRole, 05. März 2021, 14:49:40

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RockandRole

Hallo Leute,

mein fränkischer Acker ist gemacht und ich war ein wenig Scherben finden. Diesmal ist es wohl sehr eindeutig eine Scherbe vom Knickwandtopf  :zwinker:
Könnte demnach der Spinnwirtel auch merowingerzeitlich sein?

liebe Grüße Daniel
gefährliches Drittelwissen

thovalo



Lieber Daniel!

Die Fragmente vom Knick vom Knickwandtopf sind immer zweiffelsfrei zu identifizieren, hier ist aber auch zu bemerken, dass es die wunderbare grau-polierte frühmittelalterliche Feinkeramik ist.

Tjam dann der Wirtel. Leider ist der Bereich des Bruches nicht tiefenscharf sodass ich mich erstmal nur auf die bikonische Form und nicht auf die Machart des Tons beziehen kann. Und die Form mit den gewolbten Flächen ist für mich nicht charakteristisch frühmittelalterlich, sondern passt dem Eiondruck nach viel besser in das hohe Mittelalter.

Die frühmittelalterlichen Wirtel die ich selber aus Fundinvenataren kenne und selber bergen konnte, waren weit überwiegend flach-breit bikonisch, meist reduziert und seltener oxydierend gebrannt. In frühmittelalterlich-karolingigschen Zusmammenhängen werden sie in den Proportioien höher und sind zumeist symmetrisch-bikonisch. Dann bestehen sie weit überweiegend aus oxydierend gelblich bis beigefarbig gebrannten Scherben.


Allerdings finde ich Wirtel, gleich welcher Zeitstellung, immer als etwas Besonderes!


lG Thomas   :winke:
Darin besteht der Fortschritt der Welt, daß jede ältere Generation von der Jugend behauptet, sie tauge nichts mehr.

RockandRole

Hallo Thomas,

ich hatte gehofft, dass dich das interessiert   :-)

Danke für deine Infos zu dem Wirtel. Ich werde bei Zeiten noch ein passendes Foto nachliefern. Ich fand die Machart schon ähnlich, habe aber auch haufenweise karolingisches und Hochmittelalter Fundgut auf der Fläche.

Heute geht's wieder früh zum Projekt. Mal sehen was so der mittelpololithsche Mensch hinterlassen hat  :winke:

Liebe Grüße Daniel
gefährliches Drittelwissen

thovalo

Zitat von: RockandRole in 07. März 2021, 06:18:36
Hallo Thomas,

ich hatte gehofft, dass dich das interessiert   :-)

Danke für deine Infos zu dem Wirtel. Ich werde bei Zeiten noch ein passendes Foto nachliefern. Ich fand die Machart schon ähnlich, habe aber auch haufenweise karolingisches und Hochmittelalter Fundgut auf der Fläche.

Heute geht's wieder früh zum Projekt. Mal sehen was so der mittelpololithsche Mensch hinterlassen hat  :winke:

Liebe Grüße Daniel


Ja, das kann ich auch so erkennen, die Machart des "Scherbens" erscheint wirklich sehr ähnlich zu sein!


Ich habe einige merowingerzeitliche Wirtel aus dem hochein geschlämmten Ton der reduziert gebrannten fränkischen Feinkeramik gefunden, die sind erstaunlich leichtgewichtig und waren eben flach-breit  und asymmetrisch bikonisch.

So dicke Dinger kommen HAUPTSCÄHLICH mehr in der RKZ oder eben im HMA vor.


lG Thomas
Darin besteht der Fortschritt der Welt, daß jede ältere Generation von der Jugend behauptet, sie tauge nichts mehr.

RockandRole

Hallo Großer,

ich habe da auch Spätantike auf dem Platz, wäre das auch eine Möglichkeit? Der Ton scheint fein geschlämmt, aber nicht hochfein.

Hier ist noch ein besseres Bilde von der Bruchtstelle  :glotz:

liebe Grüße Daniel
gefährliches Drittelwissen

RockandRole

Hier noch ein Verdacht. Außen kommt es einem grob vor, aber im Profil ist es fein  :kopfkratz:
gefährliches Drittelwissen

thovalo

Zitat von: RockandRole in 08. März 2021, 20:23:10
Hallo Großer,

ich habe da auch Spätantike auf dem Platz, wäre das auch eine Möglichkeit? Der Ton scheint fein geschlämmt, aber nicht hochfein.

Hier ist noch ein besseres Bilde von der Bruchtstelle  :glotz:

liebe Grüße Daniel


Von der Machart des Scherbens her würde das auch in das FMA passen .....
Darin besteht der Fortschritt der Welt, daß jede ältere Generation von der Jugend behauptet, sie tauge nichts mehr.

RockandRole

Dankeschön,

ich pflege das mal so ein. Und der Wirtel? Eher HMA?

Liebe Grüße Daniel
gefährliches Drittelwissen