Scherbe bestimmen

Begonnen von litholeges, 08. Januar 2015, 17:25:02

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litholeges

Hallo zusammen!  :-)

War lange Zeit inaktiv und habe jetzt eine Keramik gefunden, die meine Neugierde geweckt hat. Wäre toll, wenn mir jemand Genaueres sagen kann zu der Scherbe!

Fundort: Nahe Nürnberg an einem Wildgehege für Wildschweine und Rehe; mehr oder weniger im Waldboden. Könnte mir gut vorstellen, dass dort mal eine Weidefläche war oder so.

Von der Biegung her passt es gut zu einer Müslischale von mir - die hat einen Durchmesser von 15 cm. Die Magerung ist relativ grob; lässt sich ritzen - es stäubt dann etwas. Wandstärke: 4-5mm. Nur innen glasiert.


litholeges


litholeges

Und eines noch: Das Zippo-Feuerzeug entspricht ja der Größe nach einer Streichholzschachtel.

thovalo


Das Fragment glänzt auf der Innenfläche .... sieht nach einer Glasur aus!
Das scheint der Beleg einer neuzeitlich datierenden Irdenware mit Innenglasur zu sein.

lG Thomas  :winke:
Darin besteht der Fortschritt der Welt, daß jede ältere Generation von der Jugend behauptet, sie tauge nichts mehr.

Levante

Hallöchen,

stimmt, von der Art der gesättigten homogenen dicken gelben Bleiglasur her würde ich auf 18, oder 19. Jahrhundert schließen.

Von der Beobachtung bist du schon recht gut, die außenfärbung der Scherbe passt schon recht gut in das Hoch-Mittelalter. nur die Gelbe Bleiglasur passt nicht.  :zwinker:
Nicht nur ein Scherben (Keramische Fragmente) Sucher sondern auch ein Scherben (Keramische Fragmente) Finder. :-)

litholeges

Aha!  :-) Okay, vielen Dank für Eure schnellen Antworten! Eine gelbe Glasur ist das, ja! Mit denen kenne ich mich gar nicht aus. Wieder was dazu gelernt! ;)

thovalo

Zitat von: litholeges in 08. Januar 2015, 22:50:37
Aha!  :-) Okay, vielen Dank für Eure schnellen Antworten! Eine gelbe Glasur ist das, ja! Mit denen kenne ich mich gar nicht aus. Wieder was dazu gelernt! ;)


Bleiglasuren waren gesundheitlich "bedenklich", weil sich die Bleianteile lösen und in die in den Gefäßen aufbewahrten oder zubereiteten Nahrungsmittel eindringen konnten. Die Idee der Innenglasur war, den nach dem Brand noch weiter porösen und damit feuchtigkeitsdurchlässigen Scherben abzudichten.

Bei einem Steinzeugscherben wäre das nicht notwendig gewesen, doch Steinzeuggefäße waren lange Zeit teurer zu bezahlen als Gefäße aus einfacher herzustellender und viel weiter verbreiteten Tonen die zur einfachen Irdenware gebrannt werden konnten.


Das ist, sowie Du es gefunden hast, Haushaltsgeschirr für den alltäglichen Bedarf aus meist lokal nahe gelegenen Töpfereien.


lG Thomas
Darin besteht der Fortschritt der Welt, daß jede ältere Generation von der Jugend behauptet, sie tauge nichts mehr.

litholeges