Römisch: Hochgewölbter Deckel aus rotbrandigem Ton

Begonnen von StoneMan, 18. Januar 2012, 00:34:57

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StoneMan

Moin,

die Römer waren bereits Energiebewusst und deckelten bald ihr Kochgut ab.
Sie wussten offensichtlich von der Wärmeenergie, die in der Physik "Verdampfungswärme"
oder "Verdampfungsenergie" genannt wird.

Um den Wirkungsgrad des verdampfenden Wassers, die "innere Energie" des Wasserdampfes
effizient zu nutzen, legte der Römer einen Deckel auf den Kochtopf.

Die gewöhnlichen Topfdeckel kamen bereits Ende des 1. Jahrhunderts (*1) auf und
fanden neben dem Einsatz in der Küche bald Verwendung als allgemeine Gefäßabdeckungen
und auch als Abdeckungen für Urnen.
...
(*1) 1. Jahrhundert... "Anhand münzdatierter Gräber [...] ersichtlich... Zitat aus: "Die Funde aus den römischen Gräbern
von Krefeld-Gellep: Katalog der Gräber... von Renate Pirling, Margareta Siepen (Seite 209 Keramik).



Dieses Deckelfragment aus sieben Scherben gehört zu den "Hochgewölbten Deckeln".
Durchmesser ca.: 210 mm
Höhe etwa 65 mm

In den Gräbern von Krefeld-Gellep befanden sich eine kleine Anzahl solcher hoch gewölbten
Deckeln auf Urnen - diese Gräber mit den "Hochgewölbten Deckeln" sind laut Pierling/Siepen in
das 2. Jahrhundert zu datieren.

. . . . . . . . . . . . . . . . . . .

Die alten Hasen werden Verständnis dafür haben, wenn ich den Neuzugängen die Umstände
des verschleppten Fundortes kurz erläutere.
Abraum aus Baumaßnahmen an einem Nebenarm des Rheins bei Krefeld.
Näheres siehe hier >Klick<


Gruß

Jürgen
Was könnte wichtiger sein als das Wissen? fragt der Verstand.
Das Gefühl und mit dem Herzen zu sehen, antwortet die Seele.
Antoine de Saint-Exupéry

Levante

Guten Morgen Jürgen,

schön mal ein eindeutig römisches Exemplar aus der Nähe sehen zu dürfen.

Wären nicht die starken Drehrillen an der Innenseite, könnten auch andere (jüngere) Datierungen ohne weiteres passen.  :zwinker:
Nicht nur ein Scherben (Keramische Fragmente) Sucher sondern auch ein Scherben (Keramische Fragmente) Finder. :-)

RichardJ

Wenn man schon zitiert, dann aber als Ergänzung: "Die Gräber mit den hochgewölbten Deckeln datieren in Gellep in das 2. Jh."  (GDV Bd.20, 209).

StoneMan

Zitat von: RichardJ in 18. Januar 2012, 10:58:08
Wenn man schon zitiert, dann aber als Ergänzung: "Die Gräber mit den hochgewölbten Deckeln datieren in Gellep in das 2. Jh."  (GDV Bd.20, 209).
Moin RichardJ,

da hast Du grundsätzlich recht. Es sind die Gräber, die in das 2. Jh. datiert werden.
Der beanstandete Passus ist von mir bewusst nicht als Zitat gekennzeichnet, da es eine
Interpretation von mir ist - ich hätte an der Stelle die Quelle "(Katalog der Gräber... Pierling/Siepen)",
nicht hinzufügen dürfen.

Danke für den Hinweis.

Gruß

Jürgen
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